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#Wie verlogen ist der Schutz der Ozeane, Boris Herrmann?

Wie verlogen ist der Schutz der Ozeane, Boris Herrmann?

80 Tage und mehr als 45.000 Kilometer allein auf der Yacht: Anfang 2021 segelte Boris Herrmann als erster Deutscher überhaupt im Rahmen der Regatta „Vendée Globe“ einmal um die Welt. Der 40 Jahre alte Hamburger erlebte auf seiner Reise über die Ozeane extremste Wetterbedingungen und war heftigen Stürmen, eisiger Kälte und tagelanger Hitze ausgesetzt. Mit an Bord hatte der Vater einer kleinen Tochter eine 17 Kilogramm schwere Box, die Temperatur, Salzgehalt und CO₂- Sättigung des Meerwassers gemessen hat. Herrmann liegt der Schutz des Klimas und der Ozeane am Herzen. Er segelte bereits mit Aktivistin Greta Thunberg über den Atlantik und lief bei Fridays for Future mit. 2022 und 2024 will er im Zuge von „Ocean Race“ und „Vendée Globe“ mit einem neuen Boot wieder die Welt umrunden – und weiter Daten für die Wissenschaft sammeln.

Herr Herrmann, Sie haben auf Ihrer Reise um die Welt unter anderem das Kieler Meeresforschungsinstitut Geomar und das Hamburger Max-Planck-Institut mit Daten von Orten versorgt, zu denen kaum ein Mensch auf der Welt je Zugang hatte. Sogar für den jüngsten IPCC-Report des Weltklimarats wurde auf Ihre Daten zurückgegriffen.

Was uns am meisten umgetrieben hat, ist die CO₂-Konzentration an der Oberfläche der Ozeane. Wir konnten zum Beispiel im Südmeer zwischen Australien und Südamerika wichtige Informationen mit hoher Qualität und Genauigkeit sammeln. Aber unser wissenschaftlicher Elan war nicht darauf ausgelegt herauszufinden, was gemacht werden muss, um den Klimawandel aufzuhalten, weil es völlig klar ist, dass wir CO₂-Emissionen von netto null benötigen. Und das möglichst schnell. Für die Wissenschaft ist es aber trotzdem immens wichtig, die Klimamodelle stetig zu verbessern und genauere Vorhersagen treffen zu können.

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Was waren die Ergebnisse?

Grundsätzlich ist zu erkennen, dass die CO₂-Konzentration in den Ozeanen immer weiter zunimmt. Aber wir wissen noch zu wenig darüber, wie der CO₂-Kreislauf zwischen Atmosphäre und Ozean abläuft, wie sich das CO₂ im Wasser verteilt und wie dabei die Versauerung der Meere stattfindet. Zum Beispiel gibt es in der Atmosphäre laut dem amerikanischen NOAA-Institut weltweit mehr als 400 Kohlendioxidmoleküle pro einer Million Moleküle trockener Luft (ppm). Das sind knapp 100 ppm mehr als noch vor 70 Jahren. Und je mehr CO₂ in der Luft ist, desto mehr wird auch an die Ozeane abgegeben. Aber anders als in der Atmosphäre sind die Durchmischungsvorgänge dort viel langsamer. Luft steigt auf und ab und verteilt sich innerhalb eines Jahres rund um die Erde. Im Meer gibt es zwar auch verschiedene Strömungen, aber keinen Wind oder unterschiedliche Luftschichten. Das heißt, bis das an der Oberfläche aufgenommene CO₂ in die tieferen Meeresschichten vordringt, dabei den pH-Wert senkt und somit die Versauerung der Ozeane befeuert, können bis zu 100 Jahre vergehen. Die Ozeane sind der Dreh- und Angelpunkt, wenn es um den Klimawandel geht. Wir müssen ein Verständnis dafür schaffen, was die Ozeane eigentlich für unser Leben auf der Erde bedeuten und dass wir dabei sind, einen schlafenden Riesen zu wecken.

Einen schlafenden Riesen?

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