#Wintersturm „Tristan“ sorgt für Chaos auf deutschen Autobahnen
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„Wintersturm „Tristan“ sorgt für Chaos auf deutschen Autobahnen“
Der heftige Wintereinbruch durch das Sturmtief „Tristan“ hat auch am Montag in weiten Teilen Deutschlands zu starken Verkehrsbehinderungen und zahlreichen Einsätzen der Rettungsdienste geführt. Der Fernverkehr der Bahn war vor allem in Norden und Osten gestört. Auf den Autobahnen ging insbesondere in Hessen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen teils nichts mehr.
Steckengebliebene Lastwagen haben in der Nacht zum Sonntag die Autobahnen blockiert, etwa im Norden und Osten Hessens auf der A4 und der A7. „Die Lage ist katastrophal“, sagte ein Sprecher der Polizei in Fulda am frühen Montagmorgen. Auf der A4 bei Gera in Thüringen fuhren sich Lastwagen in Schneeverwehungen fest, es bildete sich ein kilometerlanger Stau. Abschleppdienste und Räumfahrzeuge mussten die Lkw befreien. Auf der A6 bei Nürnberg blieben ebenfalls Lastwagen reihenweise im Schnee stecken: Hier musste das Technische Hilfswerk am späten Sonntagabend etliche Fahrzeuge befreien.
Konkurrenzdruck in der Logistikbranche
Sperrungen und Behinderungen meldete die Polizei zudem von den Autobahnen 4, 9 und 13 in Sachsen sowie der A36 und der A11 in Sachsen-Anhalt. Auch Autobahnen in Nordbayern und Niedersachsen waren betroffen. Auf den Autobahnen in Westfalen gilt noch bis Montagnachmittag um 18 Uhr ein Fahrverbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen. Grund dafür sind der anhaltende Schneefall sowie vereiste Fahrbahnen. Einige Autobahnen seien so stark vereist, dass es derzeit unmöglich sei, die Fahrbahnen komplett eis- und schneefrei zu bekommen.
In Niedersachsen galt für die Landkreise Emsland und die Grafschaft Bentheim bis Montagmittag ebenfalls ein Fahrverbot, rund um Osnabrück wurde es bis 0 Uhr verlängert. Trotz des Verbots für den Schwerlastverkehr waren auf den Autobahnen um Osnabrück in Niedersachsen allerdings vereinzelt Lastwagen unterwegs. „Ganz verhindern können wir es nicht“, sagte ein Sprecher der Polizeileitstelle Osnabrück am Montagmorgen.
Aus Gewerkschaftssicht wäre es vermeidbar gewesen, dass zahlreiche Lastwagen nun auf deutschen Autobahnen feststecken: „Die Tatsache, dass nun offensichtlich sehr viele Spediteure ihre Lkw haben losfahren lassen, trotz schlechter Wetterprognose, ist sicherlich dem Umstand des Konkurrenzdrucks geschuldet“, erklärte Verdi-Logistik-Experte Stefan Thyroke am Montag in Berlin. Eine Rolle spiele auch, dass das Sonntagsfahrverbot für Lkw wegen der Corona-Pandemie aufgehoben wurde.
Die Spediteure sehen für die Notlage eine Vielzahl von Gründen: „Lkw-Fahrer sind nicht zu ihrem Vergnügen unterwegs“, sagte Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung in Frankfurt. In der Regel gebe es feste Liefertermine und empfindliche Vertragsstrafen, wenn sie verpasst werden.
Auf der A2 in bei Möckern stauen sich am Montag Lastwagen an einer Unfallstelle.
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Bild: dpa
„Ein Beispiel: Wenn die Aktionsware einer bundesweiten Supermarktkette im Prospekt für Montag 08:00 Uhr angekündigt wurde, muss die Ware spätestens am Montag um 07:00 Uhr angeliefert werden und nicht am Dienstag um 15:00 Uhr.“ Vergleichbar sei es mit der Just-in-time-Belieferungen der Industrie.
Auch Sprachbarrieren spielen eine Rolle
Außerdem stammten mehr als 40 Prozent der Lastwagen auf deutschen Autobahnen aus dem Ausland, viele Fahrer kämen aus der Ukraine und Weißrussland. „Die Wetterwarnung hilft einem Fahrer nichts, wenn er sie nicht versteht“, erklärte Engelhardt. Verdi forderte verstärkte Kontrollen, um unlauteren Wettbewerb aus anderen EU-Staaten zu unterbinden.
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