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#„Wir leben noch – wir machen weiter!“

„Wir leben noch – wir machen weiter!“

Viele Rückfragen gebe es nicht, aber für den Fall der Fälle hat sich Karsten Schölermann eine Standardantwort zurechtgelegt: „Nach Abwägung der sozialen Folgen haben wir uns im Knust-Team für die Kulturfreiheit entschieden. Wir und unser Publikum sind nach fast zwei Jahren Corona-Zwangspause komplett ,untertanzt’ und möchten daher diese Not durch die Umsetzung von 2-G-Konzerten für Geimpfte oder genesene Gäste beheben“. Zwar sei ihnen bewusst, dass so ein Teil des Publikums ausgeschlossen werde, aber: „Wir sind davon überzeugt dass dies nur eine Übergangszeit betreffen wird“ – und letztlich sei das Wiederanfahren des Kulturbetriebes „von existenzieller Bedeutung und verträgt keine weitere Wartezeit.“

Wie der Hamburger Club handhaben es wohl oder übel auch viele andere Spielstätten. Open Airs sind in Herbst und Winter kaum ein Thema und mit der 3-G-Regel würde oft weiterhin die Abstands- und Maskenpflicht gelten – keine Option, wenn auch bei Rock-Shows wieder möglichst normale Konzert-Atmosphäre herrschen soll. Im Knust sind so derzeit fast alle möglichen Öffnungstage mit Konzerten belegt.

Viele kleinere nationale Touren, kaum große Shows

„Wir haben unter normalen Bedingungen etwa 600 Pax als Maximalkapazität, aber beschränken uns derzeit freiwillig auf 450“, sagt Schölermann. Vom „etwas wackeligen Personaleinsatz abgesehen“ fühle sich aber alles so an wie früher. „Aufbauthemen“, also hierzulande unbekanntere Künstler oder Newcomer, mit denen Veranstalter in der Regel kaum etwas verdienen, seien schon immer eher schleppend gelaufen. Insgesamt liege die Auslastung aktuell etwa 20 Prozent unter dem Niveau vor der Pandemie.

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Eine für Ende Oktober neu angesetzte Show der Kölschrock-Gruppe Kasalla wäre da wohl ausverkauft gewesen. Reine Partyformate liefen derweil sehr gut und auch bei Konzerten sei der Umsatz am Tresen etwas erhöht – ein „Nachholeffekt“, schätzt Schölermann. Was die vielen mehrfach verschobenen Konzerte angeht, beobachtet er allerdings eine erhöhte „No Show-Quote“. Das bestätigt Axel Ballreich, Vorsitzender des Verbands der kleineren Musikspielstätten in Deutschland (LiveKomm) und selbst Clubbetreiber sowie Veranstalter. 20 bis 35 Prozent der Ticketinhaber tauchten derzeit bei verlegten Konzerten am Abend nicht auf, sagt er.

In seinem Nürnberger Club „Hirsch“ hat er eine Weile neben dem 2 G auch mit dem 3-G-Plus-Modell (mit einem negativen PCR-Test ist hier der Zutritt auch für Nicht-Geimpfte oder Genesene erlaubt) gearbeitet. Nach einer Verschärfung der Regeln in Bayern gilt, fortan nur noch 2 G. Auch was das Programm angeht, gibt es derzeit im Grundsatz keine großen Unterschiede: „Aktuell finden vor allem kleinere Shows und Tourneen nationaler Acts mit vielleicht bis zu 4000 Zuschauern je Konzert statt, für die Karten meist mit Verweis auf die 2-G-Regel verkauft wurden“, fasst Jens Michow, der geschäftsführende Präsident des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), die Lage zusammen.

„2 G bedeutet natürlich noch keinen Vollbetrieb“

10.000 Zuschauer wie beim 2-G-Konzert von Roland Kaiser in der Hamburger Barclays-Arena stellen eher eine Ausnahme dar. Internationale Künstler sind in Deutschland gerade ohnehin kaum unterwegs. Zu groß ist die Gefahr, durch kurzfristige Absagen oder Einschränkungen auf den Kosten für die aufwendige Tourplanung sitzen zu bleiben. Erst einmal im eigenen Land spielen ist da risikoärmer – zumal auch dort in der Regel Fans sehnsüchtig warten. Dazu kommt ein weiteres Problem: „Bei mehrfach verschobenen Tourneen wurden die Karten ja gekauft, als eine 2-G- oder 3-G-Regelung noch nicht zur Debatte stand, sodass womöglich viel mehr Karten im Umlauf sind, als mit der jeweils vorgesehenen Regelung aktuell Zuschauer für ein Indoor-Konzert erlaubt sind“, so Michow.

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