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#Wir müssen uns der Geschichte stellen

Die Stadt Zerbst, kaum 25.000 Einwohner zählend, war vom Mittelalter bis in den Barock eine wichtige Stadt. Mit zwei Klöstern, Stadtmauer, Residenzschloss, der verwinkelten Altstadt und der gewaltigen Stadtkirche St. Nikolai und einem wohl gar nicht so geringen jüdischen Bevölkerungsanteil. Davon zeugen heute noch einige Straßennamen und gleich zwei mit der Darstellung sogenannter „Judensauen“ dezidiert Juden verächtlich machende Denkmale: ein frühneuzeitlicher Balken vom Haus eines wohlhabenden Bürgers am Markt, der seit dessen Abriss Ende der Achtzigerjahre im Stadtmuseum aufbewahrt wird und wie etwa die vergleichbaren Glasscheiben aus einem Frankfurter Bürgerhaus zeigt, wie tief dieses Motiv in die Alltagswelt eingedrungen war.

Und dann gibt es noch die „Zerbster Sau“ am Chor der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten und seither Wind und Wetter geöffneten Ruine der Nikolaikirche. Das Denkmal zeigt eine Sau, an deren Hintern eine Person, wohl ein Rabbiner, leckt, zwei durch ihre Hüte als Juden gekennzeichnete Kinder an ihren Zitzen, eine Person, die sie füttert. Um 1440 wurde dieses Bildwerk hergestellt, hat sogar die Nutzung des Nachbargrundstücks zu DDR-Zeiten als Betonwerk überstanden. Am Freitag erhielt sie nun ein „Gegendenkmal“ nach dem Entwurf des Bildhauers Hans-Joachim Prager.

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