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#„Wir müssen weit unter 35 kommen, damit wir mit dem Virus leben können“

„Wir müssen weit unter 35 kommen, damit wir mit dem Virus leben können“

Frau Oberbürgermeisterin, Sie sind derzeit in Quarantäne. Wie kam es dazu?

Reiner Burger

Ich war vergangene Woche bei einem Termin bei der Kölner Feuerwehr. Wie sich später herausstellte, war ein anderer Teilnehmer mit der britischen Virusmutante infiziert.

Wieso müssen Sie nun trotz negativem Test in häuslicher Isolation bleiben?

Weil wir in Köln Quarantäne-Regelungen haben, die den Empfehlungen des RKI folgen. Wer als Kontaktperson eines Infizierten gilt, kann sich nicht mehr  freitesten lassen. Das ist unbedingt nötig, und daran muss ich mich als Oberbürgermeisterin selbstverständlich auch halten. Für niemanden gibt es Sonderrechte.

Der andere, später positiv getestete Teilnehmer, ist der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul. Sie sind der britischen Virusmutante vergangene Woche ziemlich nahe gekommen. Hat das Ihren persönlichen Blick auf die Pandemie nochmal verändert?

Nein. Eine Infektion zählt für uns alle in dieser Pandemie leider zum allgemeinen Lebensrisiko. Wir achten aber auch in der Kölner Politik und in der Verwaltung schon lange darauf, Veranstaltungen personell zu begrenzen. Im Rathaus sollen Gruppen von mehr als fünf Personen nur nach vorherigem Corona-Test zusammenkommen. Wir testen vor der Ratssitzung oder vor dem Hauptausschuss. Das sind zwar nur Schnelltests. Aber einen Super-Spreader würden wir damit herausfinden.

Auch bei den systematischen Tests in Senioren- und Pflegeeinrichtungen ist Köln vorangegangen und testet im zweiwöchigen Rhythmus alle Pflegekräfte. Dadurch ist es in vielen Fällen gelungen, Infizierte, die noch keine Symptome zeigten, zu isolieren und dadurch die bei einer Ansteckung mit dem Virus besonders gefährdeten Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen. Auch für das Personal in Kitas und Schulen gibt es in Köln ein regelmäßiges Testangebot. Wir haben zudem früh angefangen zu sequenzieren, um Virusmutationen aufzuspüren. Wir überprüfen alle positiven Befunde auf Mutationen.

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Wir warten nicht auf Vorgaben aus Düsseldorf oder Berlin, sondern haben sehr früh selbst gehandelt. Noch bevor das Land Nordrhein-Westfalen beispielsweise ein Alkoholkonsumverbot im öffentlichen Raum verfügt hat, gab es das in Köln. Wir haben damit damals auf die sogenannten Glühweinwanderwege reagiert. Unser Maßnahmenpaket hat dazu geführt, dass Köln bei den Inzidenzwerten sehr lange unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt lag. Das ist schon eine bemerkenswerte Leistung für eine Millionen-Stadt. Durch die sich ausbreitenden Mutanten liegen wir nun leider darüber. Das zeigt, wie volatil die Lage ist und wie vorsichtig wir sein müssen.

Sie haben sich in der Vergangenheit mehrfach zur sogenannten No-Covid-Strategie bekannt. Die Strategie, die unter anderem von Medizinern der Uniklinik Köln entwickelt wurde, sieht Lockerungen erst nach einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter zehn vor. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hat exakt davor nun am Montag mit harschen Worten gewarnt: Man dürfe nicht immer neue Grenzwerte „erfinden“. Was erwidern Sie dem CDU-Bundesvorsitzenden?

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