Nachrichten

#„Wir sind gescheitert“

Inhaltsverzeichnis

„Wir sind gescheitert“

Ab in den Urlaub. Am Sonntag geht es los. Adi Hütter kehrt Frankfurt den Rücken. Mit im Gepäck: eine Portion Wehmut, viele schöne Erinnerungen an „erfolgreiche und wunderschöne Jahre“ – und vielleicht auch ein letzter Sieg mit seiner Mannschaft. Für den Trainer ist nach dem Spiel gegen den Sportclub Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-Bundesliga und bei Sky) Schluss bei der Eintracht. Das letzte Ziel des 51 Jahre alten Fußballlehrers: „60 Punkte.“ Dafür fehlt noch ein Sieg. „Als ich vor drei Jahren nach Frankfurt gekommen bin, habe ich eine Mannschaft übernommen, die Europa League spielen wird. Wenn ich jetzt gehe, übergebe ich eine Mannschaft, die wieder in der Europa League spielt.“

Aus Hütters Worten spricht Stolz. Donnerstag, 13 Uhr: Zum letzten Mal vor einem Bundesligaspiel der Eintracht sitzt der scheidende Trainer in den Katakomben der Frankfurter Arena und steht Rede und Antwort. „Mein Gemütszustand ist nicht der allerbeste“, sagt Hütter, „denn wir haben es sportlich nicht hinbekommen.“ Die große Chance Champions League – Mannschaft und Trainer haben sie verstreichen lassen. „Leider haben wir nicht Historisches vollbracht“, sagt der Österreicher. „Es ist zu kritisieren, dass wir den Sieben-Punkte-Vorsprung vor Borussia Dortmund hergegeben haben. Es ist an uns gelegen, nicht an Dortmund. Wir sind an uns selber gescheitert.“

Pathetische Worte

Hütter wird Frankfurt mit einer Träne im Auge verlassen. „Mit meiner Arbeit in den letzten Wochen bin ich einfach nicht zufrieden, das stört mich“, sagt er. Anders als der gleichfalls die Eintracht verlassende Sportvorstand Fredi Bobic gibt sich Hütter nach der verpassten Qualifikation für die Champions League selbstkritisch und sieht Fehler auch bei sich. Überwiegen aber sollen bei ihm „die vielen hübschen Momente, die ich unglaublich vermissen werde“. Geradezu pathetisch sagt der zukünftige Coach der Mönchengladbacher Borussia: „Eintracht Frankfurt hat mich zu einem besseren Trainer gemacht.“

F.A.Z. Newsletter Sport

Mo. – Fr. um 16.00 Uhr; Sa. – So. um 18.00 Uhr

ANMELDEN


Drei Jahre, drei Zahlen: Am Ende seiner ersten Saison in der Bundesliga landete Hütter auf Platz sieben. Im Jahr darauf wurde die Eintracht Neunter. Und wenn jetzt an diesem Samstag gegen 17.20 Uhr der letzte Pfiff des Schiedsrichters im Frankfurter Stadion ertönt, wird Hütter sein bestes Bundesliga-Ergebnis eingefahren haben: Platz fünf. „Die Eintracht ist ein Verein, auf den viele in Deutschland blicken“, sagte der scheidende Trainer, dessen Nachfolger noch immer nicht gefunden ist.

Zum Abschied also ein Spiel gegen einen Klub, bei dem sich langfristig arbeiten und wirken lässt – wenn man es denn will. Seit bald neuneinhalb Jahren schon heißt der Trainer des SC Freiburg Christian Streich. Wenn der dienstälteste Bundesligacoach sich mit seiner Mannschaft anschickt, vielleicht doch noch den Sprung auf Platz sieben und damit in die Qualifikation für die neugeschaffene Conference League zu schaffen, wird er auf Seiten der Eintracht eine durchgemixte Mannschaft sehen.

Hütter kündigte an, sein Personal ein letztes Mal ins Rotieren zu bringen. Und schon jetzt steht fest, dass er verletzungsbedingt auf Djibril Sow und Sebastian Rode verzichten wird. Letzterer hat nach dem peinlichen 3:4 beim FC Schalke Klartext über den Leistungsabfall der Eintracht gesprochen – und seine Kritik jetzt erneuert. „Am Anfang denkt man wirklich, dass einen das nicht beeinflusst und man das abschüttelt, um auch eine gewisse Stärke nach außen zu zeigen“, sagte Rode in einem „Kicker“-Gespräch. „Aber auf uns ist schon viel eingeprasselt. Wenn die komplette sportliche Leitung wegbricht, ist es menschlich, dass die Spieler ins Grübeln kommen. Was ist eigentlich los? Wir spielen die beste Saison der Eintracht-Geschichte – und alle gehen weg.“

Trainer Hütter, Sportvorstand Bobic, Sportdirektor Bruno Hübner: Ein letztes Mal noch wird dieses Trio unter dem Dach der Eintracht in der Bundesliga im Stadion sein. Drei Jahre Hütter, fünf Jahre Bobic, zehn Jahre Hübner: Drei Männer gehen von Bord. Da das große Traumziel Königsklasse verpasst wurde, hat Hütter eine letzte sportliche Parole ausgegeben. Sie lautet: „Wir wollen uns ordentlich verabschieden. Wir sind seit einem Jahr zu Hause ungeschlagen und möchten diese Serie fortführen.“ Hütter hofft, dass sein Abschieds-Credo über den Tag hinaus Bestand haben wird. Er sagte: „Emotionen vergehen, Fakten werden bleiben.“

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!