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#„Wir wollen einen fairen Prozess zur Aufteilung des Impfstoffs“

„Wir wollen einen fairen Prozess zur Aufteilung des Impfstoffs“

Herr Sahin, die Welt blickt nach Mainz. Biontech hat gemeinsam mit Partner Pfizer erste Wirksamkeitsdaten zum Corona-Impfstoffkandidaten aus der großen klinischen Studie mit rund 44.000 Probanden vorgestellt, die sehr gut ausgefallen sind. Bald könnte es also Ihr Unternehmen sein, das als erstes eine Zulassung für ein Vakzin erhält.

Ilka Kopplin

Es ist wunderbar, dass der Read-out, also die ersten Daten aus der klinischen Studie der Phase 3, so positiv gewesen ist. Die Zulassung beziehungsweise Notfallgenehmigung ist aber eine notwendige Voraussetzung, dass wir Impfstoff bereitstellen können.

Dafür warten Sie noch auf weitere Sicherheitsdaten, mit denen Sie in der nächsten Woche rechnen. Dann wollen Sie eine sogenannte Notfallzulassung in Amerika beantragen. Warum zuerst in Amerika und nicht in Europa?

Die Zulassungsprozesse laufen in den USA und Europa parallel. Formal gesehen hat unser Zulassungsantragsprozess über das rollierende Verfahren in Europa schon begonnen. Wir haben der europäischen Arzneimittelbehörde EMA schon große Dokumentenmengen übermittelt. Die Behörde hat auch schon kommentiert. In den kommenden zwei bis drei Wochen planen wir, auch die Wirksamkeitsdaten einzureichen. Die EMA verlangt die Daten in einem etwas anderen Format als die amerikanische Behörde.

Wann rechnen Sie dann in Amerika und Europa mit den jeweiligen Zulassungen?

Unsere positiven Daten führen dazu, dass die Behörden sehr aktiv daran arbeiten und Prozesse beschleunigen. Wie schnell eine Zulassung erteilt wird, also auch in Europa, hängt sehr stark davon ab, welche Fragen noch offen sind. Jede Frage braucht drei bis vier Tage Zeit für die Beantwortung. Im Best-Case-Szenario könnte frühestens in der Mitte Dezember die Notfallzulassung der FDA erfolgen.

In diesem Jahr wollen Biontech und Pfizer gemeinsam bis zu 50 Millionen Dosen, im nächsten Jahr dann schon mehr als eine Milliarde Dose produzieren. Dafür wurden in den vergangenen Monaten die Produktionskapazitäten stark ausgebaut. Wie weit ist man?

Unsere Aufgabe ist es jetzt, die Produktion so hochzufahren, dass wir im nächsten Jahr bis zu 1,3 Milliarden Dosen bereitstellen können. Dafür muss noch sehr viel investiert und sichergestellt werden. In Marburg …

…, wo Biontech kürzlich eine Produktionsstätte übernommen hat, …

… läuft der Technologietransfer auf Hochtouren. Wir denken, dort im ersten Quartal produzieren zu können.

Trotzdem wird es erst einmal so sein, dass der Bedarf das Angebot übersteigen wird. In den vergangenen Wochen und Monaten haben sich verschiedene Regierungen hunderte Millionen Dosen gesichert. Gerade kommt auch die EU hinzu, mit der man schon länger in Vertragsverhandlungen war. Wer wird denn zuerst beliefert?

Es ist für uns sehr wichtig, dass wir einen fairen Prozess finden, um den Impfstoff aufzuteilen. Die Pandemie ist überall sehr präsent. Dementsprechend können wir uns momentan nur daran orientieren, wo wir eine Genehmigung bekommen und dann dort auch ausliefern können. Wir haben verschiedene Verträge mit den USA, England, nun auch Europa und anderen Ländern. Wir werden einem Split entsprechend versuchen, Dosen in den verschiedenen Regionen bereitzustellen. Das Ganze wird sich in 2021 ein bisschen entspannen, wenn die Produktionskapazität deutlich zunehmen wird. Wir rechnen damit, in der ersten Jahreshälfte 2021 einen Großteil der 200 Millionen Dosen für Europa und die 100 Millionen Dosen für die USA liefern zu können.

Amerika hat sich diese 100 Millionen Dosen schon im Sommer für einen Preis von 1,95 Milliarden Dollar gesichert. Bezahlen andere Länder auch rund 20 Dollar je Dosis?

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