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#Wird teuer: Hier sollten Bankkunden niemals draufklicken

Online-Banking bietet viele Vorteile. Man hat stets einen genauen Überblick über die Finanzen und Geldtransfer lässt sich leicht abwickeln. Doch die Sache hat einen großen Haken. Wer digital auf den falschen Button klickt, dem drohen hohe finanzielle Verluste. Aktuell sind zwei Banken betroffen.

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Digitaler Button ist eine FalleBildquelle: Anastasija Vujic / shutterstock.com

Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.

Zwei Banken betroffen

Comdirect

Kunden der Comdirect sollten gegenwärtig Vorsicht walten lassen. Denn sie stellen das Ziel eines Phishing-Angriffs dar. Heißt, ihnen werden E-Mails zugestellt, die im Namen der Comdirect verfasst wurden. Darin findet sich ein „Jetzt verlängern“-Button, der auf keinen Fall angeklickt werden sollte. Wer dies tut, muss mit schwerwiegenden Konsequenzen wie illegitimen Abbuchungen vom Bankkonto und Identitätsdiebstahl rechnen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher, die E-Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben.

Inhaltlich dreht sich die Phishing-Mail um ein mit der TAN-Registrierung verknüpftes Sicherheitszertifikat. Dieses laufe bald ab und müsse nun verlängert werden. Andernfalls ließen sich die Comdirect-Services nicht mehr weiternutzen. Die Verlängerung soll indes über den zuvor erwähnten Button erfolgen. Dieser führt Verbraucher auf eine gefälschte Comdirect-Website, wo eine Eingabemaske ihnen Zugänge und weitere personenbezogene Informationen entlocken soll.

DKB

Auch Kunden der DKB müssen gegenwärtig auf Phishing-Mails mit anklickbaren Buttons achten. Und zwar noch akribischer als die Comdirect-Kunden. Denn hier scheinen die Cyberkriminellen vorab die Namen der Empfänger in Erfahrung gebracht zu haben. Folglich verfügen die E-Mails über eine direkte Kundenanrede. Das schafft Vertrauen und lässt die potenziellen Opfer unachtsam werden. Doch leider stellt eine direkte Kundenanrede längst keine Garantie für die Echtheit eines digitalen Schreibens mehr dar. Denn die Namen können aus einer vorangegangenen Phishing-Aktion stammen oder im Darknet gekauft worden sein.

Aus der E-Mail geht hervor, dass das Online-Banking-Profil „aus Sicherheitsgründen“ deaktiviert worden sei. Eine neue Regelung verlange von den Kontoinhabern eine regelmäßige Bestätigung ihrer Daten – als Maßnahme gegen unbefugte Kontonutzung und Geldwäsche. Es folgt erneut eine hinterlegte Verlinkung, die zu einer trügerischen Website führt.

Netflix

Abseits von Bankkunden stehen aktuell auch Netflix-Kunden im Fokus von Betrügern. In einer entsprechenden E-Mail heißt es, das Abonnement sei aufgrund einer fehlgeschlagenen automatischen Zahlungsabwicklung vorübergehend ausgesetzt worden. Betroffene werden aufgefordert, ihre Zahlungsinformationen zu aktualisieren. Anschließend würde Netflix das Abonnement wieder aktivieren.

Das Schreiben ist nicht frei von Rechtschreib- und Grammatikfehlern, wirkt aber grundsätzlich seriös. Daher empfiehlt es sich, stets auf die E-Mail-Adresse des Absenders zu achten. Wirkt diese unecht, können Empfänger den digitalen Brief getrost in den Spam-Ordner schieben.

Phishing 2024 – bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Comdirect
  • Commerzbank
  • Consorsbank
  • Deutsche Bahn
  • Deutsche Bank
  • DHL
  • Disney+
  • DKB
  • FedEx
  • Hypovereinsbank
  • ING
  • IONOS
  • Klarna
  • LBB
  • McAfee
  • N26
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • Santander
  • Schufa
  • Sparkasse
  • Targobank
  • Telekom
  • TF Bank
  • VR-Bank
  • WEB

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So machst du es besser

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:

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Bildquellen

  • Beste Sci-Fi-Serie der Welt: Supamotionstock.com / shutterstock.com
  • Phishing-Betrug: wk1003mike / shutterstock.com
  • Digitaler Button ist eine Falle: Anastasija Vujic / shutterstock.com

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