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#Was von 2021 zu erwarten ist: Jahr der großen Erholung?

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Was von 2021 zu erwarten ist: Jahr der großen Erholung?

Auf dem neuen Jahr ruhen große Hoffnungen, und das natürlich vor allem mit Blick auf die Corona-Pandemie. Die Eindämmung der globalen Krise der Volksgesundheit und die damit verbundene Aussicht auf kräftige Erholung – im engeren epidemiologischen wie im weiteren gesellschaftlich-wirtschaftlichen Sinne – führen die Wunschlisten überall in der Welt an.

Diese Welt wurde von dem neuartigen Coronavirus mit tödlicher, existentieller Wucht getroffen. Doch die Entwicklung von Impfstoffen an vielen Standorten und das Massenimpfen geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus, weil sie einen Weg aus der Krise hin zu einer, so wird es sein, neuen Normalität weisen. Nicht zuletzt dank Forschergeist und industriell-administrativer Leistung könnten die furchtbaren Todeszahlen bald der Vergangenheit angehören. Dann wird auch die wirtschaftliche Erholung in ganzer Breite einsetzen.

Das ist aber nicht das einzige „Hoffnungscluster“. Große Erwartungen richten sich an den Personal- und Machtwechsel in den Vereinigten Staaten. Nach vier Jahren Donald Trump im Weißen Haus und all den Erschütterungen, Verwerfungen und Zuspitzungen kann dies auch gar nicht anders sein: Trump, der unberechenbare, rachsüchtige Narziss, tritt ab, Joe Biden, der bündnisloyale, multilateral gesinnte Veteran der Demokraten, tritt in knapp drei Wochen an.

Diese Ablösung wird auf vielen Feldern der Politik Wellen schlagen, selbst wenn nicht jeder Konflikt, an dem Amerika in den vergangenen vier Jahren beteiligt war, wie von Feenhand befohlen verschwinden würde; natürlich nicht. Aber die von Trump und seinen zerstörungswütigen Einflüsterern mutwillig vom Zaun gebrochenen Konflikte wird es in der Form nicht mehr geben.

Schon jetzt der Mann des Jahres: Joe Biden


Schon jetzt der Mann des Jahres: Joe Biden
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Bild: AP

Biden wird nicht alle Wunden heilen können, weder in der Innen- noch in der internationalen Politik. Übertriebene Heilserwartungen enden oft nur in Enttäuschung. Doch das darf man schon erwarten: Unter Trumps Nachfolger, der vor allem die Fundamente Amerikas zu erneuern versuchen wird, dürfte sich das transatlantische Verhältnis spürbar verbessern – gewiss in Stil und Ton. Es wird wieder enger werden; mit Nostalgie und Rückkehr zu alten Klienten- und Rollenmustern hat das nichts zu tun. Diese Zeiten sind unwiderruflich vorbei.

Aber zu erwarten ist doch, dass der Westen sich nicht weiter selbst verletzt und schwächt. Die westlichen Partner müssen wieder lernen, vom gleichen Blatt zu singen; gemeinsam müssen sie sich den großen Fragen („Herausforderungen“) unserer Zeit stellen. Darauf kommt es nun an.

Zu diesen Fragen gehören zweifellos die Eindämmung des Klimawandels und die auch dafür notwendige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Es gehört überdies der Aufstieg Chinas zur Weltmacht dazu und alles, was damit macht- und sicherheitspolitisch, ökonomisch und technologisch zusammenhängt. Die Systemrivalität, über die zuletzt so viel die Rede war, ist Realität. Aber noch nicht entschieden ist, ob sie in eine harte, Politikfelder übergreifende Konfrontation mündet oder ob (partielle) Kooperation durchaus noch möglich ist.

Es gibt Gründe für leichte Zuversicht

Wünschenswert wäre das; genauso, wie es wünschenswert wäre, wenn Europäer und Amerikaner einer einheitlichen Strategie folgten. Ob der Abschluss eines europäisch-chinesischen Investitionsabkommens kurz vor Ultimo sich mit der propagierten neuen transatlantischen Kooperation verträgt, sei dahingestellt. Chinas Dominanzgebaren bedarf jedenfalls einer gemeinsamen Antwort; das ist unstrittig.

Mit Biden wird es leichter sein, Kernpunkte einer solchen Gemeinsamkeit zu definieren und ordnungspolitischen Konsens wiederherzustellen. Er wird, ganz im Sinne der Europäer, der Diskreditierung des Multilateralismus ein Ende setzen; nicht weil er naiv wäre, sondern weil diese Methode einen Mehrwert hat, den Alleingänge in der Regel nicht haben – deswegen die Rückkehr zum Pariser Klimaabkommen; deswegen ein neuer gemeinsamer Versuch, das iranische Atomprogramm zu stoppen.

Selbst wenn aus Washington ein neuer angenehmer Wind wehen wird, so werden sich die Europäer keine Verschnaufpause gönnen können. Im Gegenteil, sie werden noch mehr tun müssen für Wohlstand, Sicherheit, für Zusammenhalt, für ihr Überleben. Corona ist ein Menetekel für die Verwundbarkeit. Dispens gibt es nicht. Das gilt auch für das Personal, das nach der Ära Merkel in Deutschland die Führung übernehmen wird. Es wird schnell merken, welche Verantwortung auf dem Land im Herzen Europas ruht. Ihr gerecht zu werden, ohne sich selbst zu überfordern und/oder Dominanzängste zu wecken – das ist heute deutsche Staatskunst.

Es gibt Gründe, das neue Jahr in (leicht) zuversichtlicher Stimmung zu beginnen. Pessimisten können einiges dagegen anführen: Wie war das noch mit der Arabellion vor zehn Jahren? Was, wenn das Virus weiter wütet, wenn die Amerikaner ihre inneren Gegensätze nicht zu beherrschen lernen, wenn die Chinesen weiter Weltpolitik mit Wolfskrieger-Mentalität machen? Das alles kann so sein. Es kann aber, die Geschichte ist offen, auch die große Erholung beginnen.

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