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#Wo die Angst vor dem Klimawandel am größten ist

Wo die Angst vor dem Klimawandel am größten ist

Am stärksten sehen sich die Menschen in der Türkei durch den Klimawandel bedroht. Im Rahmen einer Studie, die Einstellungen in 17 Ländern untersucht, bewerteten 75 Prozent der Bürger die Gefahr als groß oder sehr groß. Auch wenn die repräsentative Umfrage mit 17.000 Teilnehmern des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag des Vodafone Instituts über keine Vergleichswerte verfügt, zeichnet sich im Fall der Türkei ein Zusammenhang mit den Waldbränden ab, die das Land in den Monaten vor dem Befragungszeitraum Ende September bis Anfang Oktober heimsuchten.

Auch in anderen Ländern zeigt sich, dass die Bedrohung durch den Klimawandel als deutlich größer wahrgenommen wird, wenn eine Naturkatastrophe stattgefunden hat – unabhängig davon, ob sie auf den Klimawandel zurückzuführen ist. Dass Schweden in der Risikowahrnehmung den geringsten Wert in Europa erreicht, führen die Autoren der Studie darauf zurück, dass das Land bislang wenig von Extremwetterereignissen betroffen war. Dort, wo der Klimastreik seinen Anfang nahm, halten nur 51 Prozent der Befragten den Klimawandel für eine große Bedrohung, fast so wenig wie in den Vereinigten Staaten (50 Prozent). In Deutschland sehen besonders ältere Befragte über 65 Jahre ein hohes oder sehr hohes Risiko im Klimawandel (28 Prozent), gefolgt von jungen Menschen unter 24 (27 Prozent). 66 Prozent der Deutschen erkennen im Klimawandel eine ernsthafte Bedrohung.

Nur fünf Prozent der Befragten sehen keine Gefahr

Die Studie, die der F.A.Z. vorab vorlag, kommt zum Ergebnis, dass es weltweit insgesamt eine sehr hohe Risikowahrnehmung des Klimawandels gibt. Weltweit sehen nur fünf Prozent der Befragten in den 17 Staaten keine Gefahr in der Erderhitzung. Für die Erhebung wurden repräsentative Umfragen in Industrieländern wie Deutschland, Italien, Rumänien oder den Vereinigten Staaten durchgeführt sowie in Entwicklungs- und Schwellenländern wie Indien, China, Kenia und Brasilien, die in der Studie auf der Basis von OECD-Daten als globaler Süden geführt werden. In diesen Ländern ist die gefühlte Bedrohung durch die Erderhitzung stärker ausgeprägt als in Industrieländern. Außerdem zeigt sich im globalen Süden stärker als im Norden die Absicht, für nachhaltige Produkte mehr Geld zu zahlen. Besonders in Ländern wie Indien wird die Digitalisierung als wichtiges Mittel zur Bekämpfung gesehen.

In Staaten wie China und Indien gibt es laut der Studie das höchste Zutrauen in die eigenen Regierungen, dass diese willens sind, den Klimawandel zu bekämpfen (93 und 85 Prozent); in ähnlich hohem Maße ist man überzeugt, dass die jeweiligen Staaten dazu in der Lage sind. Zumindest im Falle Chinas dürfte das auch mit einer stark zensierten Medienöffentlichkeit zu tun haben. Zwar hat China bei der Weltklimakonferenz in Glasgow im November mit den Vereinigten Staaten ein formales Bekenntnis zu mehr Klimaschutz abgegeben, trotzdem kämpfte das Land danach an der Seite Indiens für die Weiternutzung von Kohleenergie. In China und Indien ist, gefolgt von Kenia, Brasilien und der Türkei, die höchste Zustimmung für weitere staatliche Regulierungen zugunsten von mehr Klimaschutz festzustellen.

In der Mehrheit der berücksichtigten Länder im globalen Süden wird Unternehmen und Zivilgesellschaften bei der CO2-Reduktion nur eine geringe Bedeutung beigemessen. In demokratischen Industrieländern sehen die Befragten auch Unternehmen in der Pflicht. In Deutschland geben das 52 Prozent der Befragten an. Ein Drittel der Deutschen hält weitere Regulierungen zugunsten von mehr Klimaschutz für unvermeidbar, weitere 39 Prozent halten sie für wahrscheinlich. In den Vereinigten Staaten ist der Anteil der Bürger, die mehr staatliche Eingriffe für unvermeidlich halten, mit 62 Prozent weltweit am niedrigsten.

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