#Wo sind die Babys?
„Wo sind die Babys?“
Mit strahlendem Lächeln und einem gigantischen Babybauch: So ist Gosiame Thamara Sithole auf einem Foto zu sehen, das seit dieser Woche um die Welt geht. Die 37 Jahre alte Frau aus Tembisa, einem Armenviertel zwischen Johannesburg und Pretoria, hat am Montag angeblich Zehnlinge auf die Welt gebracht. Das hat es noch nie gegeben – und es wäre die zweite aufsehenerregende Mehrlingsgeburt innerhalb weniger Wochen. Erst Anfang Mai hatte die Malierin Halima Cisse in einem Krankenhaus in Marokko Neunlinge geboren.
Sofort prasselten Glückwünsche aus aller Welt ein. Hunderttausendfach wurde die Nachricht von Sitholes zehnfachem Babyglück auf Internetplattformen angeklickt. In Südafrika riefen einige zu einer „Babyshower“-Willkommensparty auf, um Geld zu sammeln. Derweil kratzen sich die Beamten in den Amtsstuben in der Provinz Gauteng ratlos am Kopf. Trotz intensiver Recherchen mehrerer Behörden konnten diese das Ereignis bis Donnerstagabend weder offiziell bestätigen noch dementieren.
Am Mittwoch – einen Tag nachdem die Zeitung Pretoria News die Nachricht verkündet hatte – fand die Sozialbehörde immerhin heraus, dass Gosiame Sithole existiert und sich nach einer Geburt im Krankenhaus befindet. Doch sie wussten nicht, wie viele Babys sie geboren hatte. Am späten Abend teilte die Provinzregierung mit, in keinem staatlichen oder privaten Krankenhaus habe es eine Zehnlingsgeburt gegeben. Später dankte die Familie den Südafrikanern für ihr Interesse und ihre guten Wünsche. Gosiame Sithole gehe es gut, und man sei überglücklich über die „zehn Freudenbündel“.
Mit jedem Tag ohne offizielle Bestätigung mehren sich jedoch die Zweifel, ob die Zehnlingsgeburt wirklich stattgefunden hat. Die 25 Jahre alte Halima Cisse, die Neunlingsmutter aus Mali, war im Mai auf Regierungskosten in eine Klinik in Marokko gebracht worden, die für solche komplexen medizinischen Eingriffe gerüstet ist. Zehn Ärzte, 18 Krankenpfleger und etliche Sanitäter waren bei der Geburt per Kaiserschnitt dabei. Die winzigen Babys mussten wegen unterentwickelter Organe in Inkubatoren auf der Intensivstation. Schon vorab hatte die Schwangerschaft für viel Aufregung in dem westafrikanischen Land gesorgt.
Umso erstaunlicher ist es, dass die Zehnlingsgeburt in Südafrika den Berichten zufolge reibungslos verlief und sich kein Arzt und kein Krankenhaus bisher dieser außergewöhnlichen Leistung gerühmt hat. Die Nachrichtenagentur IOL, die zum gleichen Medienkonzern wie Pretoria News gehört, indes wies am Abend abermals Vorwürfe zurück, es handle sich um eine Falschmeldung. Die Mutter und die „Thembisa 10“ würden gut bewacht, man sei entschlossen, ihre Bitte um Geheimhaltung ihres Aufenthaltsortes zu erfüllen. Auch der Vater habe gebeten, die Privatsphäre der Familie zu respektieren: „Südafrika wird die Babys zur rechten Zeit sehen“, sagte er. Am Donnerstag wollte die Sozialbehörde in der Provinz Mutter und Kinder besuchen.
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