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#ZTE Axon 30 5G im Test: Schrödingers versteckte Frontkamera

ZTE Axon 30 5G im Test: Schrödingers versteckte Frontkamera

Das ZTE Axon 30 5G unterscheidet sich von nahezu allen anderen Smartphones. Es ist eines der ersten Mobiltelefone, bei denen die Hersteller die Frontkamera unter das Display verfrachtet haben. Doch wie gut funktioniert die neue Technologie wirklich? Unser Test des ZTE Axon 30 5G liefert die Antwort.

ZTE Axon 30 5G Smartphone
ZTE Axon 30 5G im TestBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Nachdem die High-End-Variante ZTE Axon 30 Ultra bereits seit Monaten auf dem Markt ist, bereitet sich der Hersteller nun darauf vor, das günstigere ZTE Axon 30 5G in die Läden zu bringen. Es ist das direkte Nachfolgemodell des ZTE Axon 20, das als erstes Smartphone überhaupt über eine Kamera unter dem Display verfügte. Damals erwies sich die neue Technologie jedoch als alles andere als ausgereift. Nun, rund ein Jahr später, soll das Axon 30 5G beweisen, wie weit die Entwicklung bereits vorangeschritten ist.

Hardware-Wertungen im Detail:

  • Gehäuse: 4 von 5 Sternen
  • Display: 4,5 von 5 Sternen
  • Ausstattung: 3,5 von 5 Sternen
  • Kamera: 3,5 von 5 Sternen
  • Software: 5 von 5 Sternen
  • Akku: 3,5 von 5 Sternen

ZTE Axon 30 5G im Test

Optisch unterscheiden sich das Axon 20 und das Axon 30 5G sehr stark voneinander – und das ist auch gut so. Denn während die 20er-Version eher langweilig und durchschnittlich wirkt, überzeugt der Neuankömmling mit einem einzigartigen und ansprechenden Design. Es liegt auch recht gut in der Hand – zumindest, soweit ein Smartphone mit einer Displaydiagonalen von 6,92 Zoll überhaupt gut in der Hand liegen kann. In Sachen Auflösung setzt ZTE auf die üblichen 1.080 x 2.460 Pixel (Full-HD+), doch aufgrund des großen Bildschirms ergibt sich daraus eine rechnerische Pixeldichte von lediglich 388 ppi (der Hersteller spricht auf seiner Website von 400 ppi). Damit ist die Auflösung des ZTE Axon 30 5G eher im unteren Durchschnitt angesiedelt.

Nun zur Hardware: Betrieben wird das Smartphone aus Fernost mit dem Qualcomm-Chip Snapdragon 870. Der ist zwar nicht der aktuelle Flaggschiff-Prozessor, doch die Leistung, die der Chip erbringt, ist dennoch beachtlich. In unserem Leistungstest, durchgeführt mit dem Antutu-Benchmark, erreichte das ZTE Axon 30 5G 709.308 Zähler. Das Ergebnis reichte zwar nicht aus, um zu den schnellsten Handys der Welt aufzuschließen, doch viel fehlte nicht. Der Zehntplatzierte, Xiaomi Mi 11i, erreichte etwa eine Wertung von 781.833 Zählern. Unterm Strich bedeutet das, dass Käufer im Alltag keine Leistungsprobleme mit ihrem Smartphone erleben werden. Und dabei handelt es sich bei unserem Testgerät um die schwächere Variante mit 8 GB Arbeitsspeicher sowie 128 GB Hauptspeicher. Kostenpunkt: 499 Euro. Wer weitere 100 Euro in seiner Matratze versteckt hat, kann alternativ auch ein Modell mit 12 GB RAM und 256 GB ROM erwerben.

Was die Konnektivität angeht, so bietet das ZTE Axon 30 5G einen nahezu vollständigen Satz moderner Technologien – allen voran den neuen Übertragungsstandard 5G (NSA & SA). Doch auch das Surfen über ein WLAN-Netzwerk stellt kein Problem dar. Denn der Snapdragon 870 unterstützt neben den üblichen Standards 802.11a/b/g/n auch den aktuellen Standard 802.11ax aka Wi-Fi 6. Die Tore zum World Wide Web stehen somit sperrangelweit offen.

ZTE
Axon 30

ZTE Axon 30 Vorderseite

Software Android 11
Prozessor Qualcomm Snapdragon 870
Display 6,92 Zoll, 1.080 x 2.460 Pixel
Arbeitsspeicher 8 GB, 12 GB
interner Speicher 128 GB
Hauptkamera 9248×6936 (64,1 Megapixel)
Akku 4.200 mAh
induktives Laden
USB-Port 3.0 Typ C
IP-Zertifizierung (kein Schutz)
Gewicht 189 g
Farbe Schwarz, Türkis
Einführungspreis Axon 30 (128 GB): 499 €, Axon 30 (256 GB): 599 €
Marktstart September 2021

Kamera des ZTE Axon 30 5G

Das Hauptkamera-Modul des ZTE Axon 30 5G besteht aus vier Sensoren: Einem Standard-Sensor mit einer Auflösung von 64 Megapixeln und einer Blendenöffnung von f/1.8. Hinzu kommt ein Weitwinkel-Sensor mit 8 Megapixeln (120°, f/2.2), ein Makro-Sensor mit 5 Megapixeln (f/2.4) und ein Tiefensensor mit 2 Megapixeln. Wenn man diese Konstellation mit einem Wort beschreiben müsste, würde es „okay“ wohl am besten treffen. So sucht man Extras wie eine optische Bildstabilisierung (OIS) vergebens. Und ein Teleobjektiv fehlt ebenfalls. Dennoch ist das rückseitige Kameramodul insbesondere bei guten Lichtverhältnissen absolut alltagstauglich, wie die folgenden Fotos 1 bis 6 beweisen.

Der Makro-Sensor ist derweil eher nicht zu gebrauchen. Zwar macht er, was er soll, allerdings wirkt ein Großteil der aufgenommenen Bilder sehr unscharf. Und falls die Schärfe mal stimmt, dann sind die Farben blass und alles andere als realitätsnah (siehe Fotos 7 bis 9). Der Weitwinkel-Sensor konnte im Kameratest stärker überzeugen (siehe Bilder 10 und 11). Dennoch wirkt das Ergebnis trotz ISO 100 etwas verrauscht. Und nachträgliches Heranzoomen gestaltet sich bei einer Auflösung von 8 Megapixeln ebenfalls als problematisch. Zu guter Letzt wäre da noch der Nachtmodus. Dieser sorgte im Test dafür, dass die Fotos deutlich heller wurden (siehe Bilder 12 und 13). Laut den Metadaten lässt sich die Aufhellung allerdings nicht auf eine längere Belichtungszeit, sondern auf einen deutlich höheren ISO-Wert zurückführen. Und entsprechend weisen die so aufgehellten Bereiche teilweise deutliches Rauschen auf.

Die Frontkamera: Verstecktes Highlight?

In einem Punkt ist das ZTE Axon 30 5G nahezu allen anderen Mobiltelefonen überlegen. Während die Frontkamera meist in einem Steg oder einem Kameraloch untergebracht wird, befindet sich das frontseitige Objektiv des neuen ZTE-Smartphones wie schon bei seinem Vorgängermodell unter dem Display. Auf diese Weise kann das Bildschirm-Gehäuse-Verhältnis noch etwas optimiert werden und das Nutzererlebnis wird nicht durch ein Kameraloch im Display behindert. Beim ZTE Axon 20 galt dies noch ausschließlich für bestimmte, dunkle Hintergrundfarben. Andernfalls war die „versteckte“ Kamera aufgrund der geringen Anzahl an Pixeln über dem Sensor auch für das bloße Auge gut sichtbar. Das gilt im Allgemeinen auch für das neue Axon 30 5G. Allerdings springt die Stelle am oberen Bildschirmende nun nicht mehr ganz so stark ins Auge. Zumindest, wenn man von den zwei toten Pixeln absieht, die das Testgerät aufwies.

ZTE Axon 30 5G
ZTE Axon 30 5G – Frontkamera im Display

Die Fotoqualität der Frontkamera hat ZTE im vergangenen Jahr hingegen deutlich verbessert. Während die Bilder, die mit dem Axon 20 aufgenommen wurden, an alte Mobiltelefone aus der Vor-Smartphone-Ära erinnerten und wie von einem weißen Schleier umhüllt wirkten, sind die Erzeugnisse des ZTE Axon 30 5G viel realitätsnäher. Mit der Frontkamera des nun knapp dreieinhalb Jahre alten Huawei P20 Pro kann das Ergebnis jedoch nach wie vor nicht mithalten. Nicht einmal ansatzweise.

Akkulaufzeit des ZTE Axon 30 5G

Anhand der beiden Smartphones ZTE Axon 30 5G und ZTE Axon 30 Ultra lässt sich der Unterschied zwischen der Akkukapazität und der Akkulaufzeit sehr anschaulich erklären. Während das Axon 30 5G über eine Kapazität von 4.200 mAh verfügt, stattete der Hersteller die Ultra-Variante mit 4.600 mAh aus. Damit erreichte das Axon 30 Ultra im Test eine durchschnittliche Laufzeit von 11 Stunden und 50 Minuten. Beim neuen ZTE Axon 30 5G ist allerdings nicht nur die Akkukapazität, sondern auch der Energieverbrauch geringer; sodass das Ergebnis mit 11 Stunden und 47 Minuten nahezu identisch ausfiel. Rekorde wird das ZTE-Gerät damit zwar nicht brechen können, für einen kompletten Tag reicht die Laufzeit jedoch problemlos.

Und falls der Energiespeicher doch mal stärker belastet werden sollte, als erwartet, lässt sich dieser in nur 43 Minuten wieder komplett aufladen. Denn ZTE ließ sich nicht lumpen, und stattete das Smartphone mit einer Ladeleistung von 65 Watt aus. Zum Vergleich: Ein Großteil der Smartphones wird bestenfalls mit etwas über 30 Watt geladen.

Highlights des ZTE Axon 30 5G

Abseits der unter das Display platzierten Kamera bietet das Axon 30 5G „lediglich“ die üblichen Highlights wie einen Fingerabdrucksensor im Display, den Übertragungsstandard 5G und eine Schnellladefunktion mit 65 Watt. Darüber hinaus können sich Gamer noch über eine Bildwiederholrate von 120 Hz freuen, die Bewegungen besonders flüssig wirken lässt. Und dann wäre da noch das leicht extravagante Design – wobei Geschmäcker natürlich verschieden sind.

Schwächen des ZTE Axon 30 5G

Die Frontkamera des ZTE-Neuankömmlings stellt, genauso wie Schrödingers Katze, gleichzeitig sowohl ein Highlight als auch eine Schwäche dar. Darum wollten wir diese in beiden Kategorien erwähnen. Darüber hinaus bietet das Smartphone weder eine optische Bildstabilisierung noch einen Klinkeneingang für kabelgebundene Kopfhörer und auch kein Teleobjektiv. Die größte Schwäche des Axon 30 5G ist jedoch – wie so oft bei chinesischen Handys – die fehlende IP-Zertifizierung. Diese gibt normalerweise an, wie gut ein Handy gegen Staub und Wasser geschützt ist. Folglich solltest du lieber die Finger von dem ZTE Axon 30 5G lassen, während es regnet.

Fazit

Als ein Vertreter der oberen Mittelklasse lässt das ZTE Axon 30 5G nicht allzu viele Wünsche offen. Es bietet eine überaus ordentliche Leistung, unterstützt alle wichtigen Übertragungsstandards und lässt sich bei Bedarf ziemlich schnell laden. Wer auf der Suche nach einem Nahezu-High-End-Smartphone ist, kann also getrost zugreifen. Zumindest, wenn du nicht allzu viel Wert auf eine gute (Front-)Kamera legst. Andernfalls wären alternative Modelle deutlich empfehlenswerter – und teilweise auch günstiger.

ZTE Axon 30 5G im Test
ZTE Axon 30 5G — Testsiegel

Pros des ZTE Axon 30 5G:

  • 65-Watt-Schnellladefunktion
  • 120-Hz-Display
  • Frontkamera unter dem Display

Contras des ZTE Axon 30 5G:

  • keine IP-Zertifizierung
  • kein optischer Bildstabilisator
  • Frontkamera unter dem Display

Bildquellen

  • ZTE Axon 30 5G – Frontkamera im Display: Artem Sandler / inside digital
  • Der Akku ist im Smartphone heut meist fest verbaut: Blasius Kawalkowski
  • ZTE Axon 30 5G – Testsiegel: inside digital
  • ZTE Axon 30 5G im Test: Artem Sandler / inside digital

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