#Zu viele verlorene Heldinnen ist eines der besten dieser Staffel

Staffel ausgestrahlt: Sommer 2024

Anzahl der Episoden: 12

Gesehen am: Crunchyroll

Übersetzt von: ?

Genres: Komödie, Romantik

Gedanken: Ich hatte ein gutes Gefühl Makeine: Zu viele verlorene Heldinnen („Makeine“) aus der Inhaltsangabe, aber wenn man mir gesagt hätte, dass es einer meiner Lieblingsanimes dieser Staffel werden würde, hätte ich gezweifelt. Auf allen Werbebildern sind drei farbenfrohe Mädchen zu sehen, die perfekt in die Harem-Stereotypen passen: die Genki-Gewinnerin, der sportliche Wildfang und der ängstliche Bücherwurm. Während die Inhaltsangabe diese drei als verlorene Heldinnen beschreibt, die ihre romantischen Interessen nicht durchsetzen können, schienen die Mädchen reif für die Wahl einer einfachen, unauffälligen Protagonistin namens Nukumizu zu sein.

Nukumizu verbringt viele Tage damit, Liebesromane zu lesen, aber er hat sie noch nicht selbst erlebt. Sein Schicksal ändert sich abrupt, als er versehentlich hört, wie Anna, eines der beliebtesten Mädchen in der Klasse, ihren Schwarm dazu ermutigt, seiner Schwärmerei auf romantische Weise nachzugehen, indem sie ihm selbstlos ihre eigene Liebe gesteht und behauptet, dass sie trotz seiner Ablehnung die Liebe findet, nach der sie strebt er ist es wert. Wie vorhergesagt, lehnt ihr Schwarm sie auf der Stelle ab, dankt ihr aber für ihr Opfer und lässt Anna sofort allein, um dem anderen Mädchen nachzujagen. Anna kommt mit der nicht existierenden Trennung zurecht, indem sie Nukumizus ruhiges Mittagessen bombardiert und sein gesamtes Essen auffrisst. Ihr Eintritt in sein Leben führt ihn zu einer bunten Schar anderer verlorener Heldinnen an seiner Highschool.

Dieser Anime ist lustigund es funktioniert nur, weil alle Charaktere auf unterschiedliche Weise komödiantisch sind. Es ist einfach, Nukumizu als heterosexuellen Mann darzustellen, aber wie alle anderen Charaktere hat auch er seine eigenen Macken. Er ist besessen vom Geschmack von Leitungswasser und leidenschaftlich genug, um sogar mit einer anderen Figur darüber zu streiten, welcher Wasserhahn in der Schule am besten schmeckt. Zu oft ist die männliche Hauptrolle in einer Serie nur ein Pappausschnitt, den männliche Zuschauer selbst einfügen können, damit sie ihre Fantasie ausleben können, von süßen Anime-Mädchen umgeben zu sein. Nukumizu hat jedoch gut etablierte Hobbys, Macken, Persönlichkeit und Beziehungen. Tatsächlich hatte ich im weiteren Verlauf der Serie das Gefühl, dass er sich mehr für die Idee von Romantik als für tatsächliche Romantik interessiert, da er zugibt, dass es weitaus interessanter ist, diese romantischen Entwicklungen zu lesen, als sie im wirklichen Leben zu beobachten.

Seine Beziehung zu allen drei Mädchen ist charmant und trotz der Komik voller Seele. Er ist nicht der ahnungslose Protagonist eines Harem-Anime. Er ist der unterstützende beste Freund, auf den sich die Kamera plötzlich konzentriert und der immer zuhört, wie sie schimpfen, auch wenn er müde ist, weil ihm diese Mädchen am Herzen liegen und er gerne mit ihnen befreundet ist. Es verspürt eine stille Freude, Akzeptanz und Trost, wenn er ihnen beim Klatschen zuhört, einen Schulausflug mit ihnen genießt und sich auf das Schulfest vorbereitet.

Es ist unaufrichtig, nur einen guten männlichen Hauptdarsteller zu loben, wenn die Geschichte den drei weiblichen Charakteren ebenso viel Entwicklung verleiht. Anna, Lemon und Chika, alle verloren im Liebesdreieckskrieg, zeigen jeweils sehr unterschiedliche emotionale Reaktionen. Anna ist die Hauptquelle der Komödie, aber es hat etwas so Rohes und Echtes, wie schwierig es für sie ist, weiterhin gute Freunde mit dem Paar zu bleiben, das wissentlich nur auf Kosten ihrer eigenen Gefühle zusammenkam. Chikas Geständnis und ihre wissende Ablehnung waren Zufall – platzte in der Hitze eines Augenblicks heraus. Ihre widersprüchlichen Gefühle entstehen durch die Tatsache, dass ihr Schwarm und der Schwarm ihres Schwarms zwei Senpais sind, die sie mit viel Fürsorge und Einfühlungsvermögen behandeln, was ihr das Gefühl gibt, ein Bösewicht zu sein, weil sie diese Gefühle überhaupt hat. Anders als bei Anna fühlt sich die Ablehnung daher befreiend an und sie ist erleichtert, dass sie enge Freundschaften mit ihren beiden Senpais, die jetzt zusammen sind, pflegen kann, ohne dass dieser Konflikt ständig über ihr schwebt.

Mein Favorit ist jedoch Zitrone. Persönlich hasse ich bei Dreiecksbeziehungen normalerweise den Verlierercharakter. Ihr Beharren darauf, ihre Liebe zu einer Figur zu bewahren, die sich nicht erwidert, fühlt sich entweder wie ein künstliches Drama oder eine egoistische Entscheidung an, dass ihre Gefühle wichtiger sind als die aller anderen. Meine Frustration wächst exponentiell, wenn der unterlegene Charakter versucht, die Zeit, in der er allein ist, auszunutzen, um ihm seine Verliebtheit zu entziehen. Lemon ist diese Figur, und dennoch sympathisierte ich eher mit ihr, als dass ich sie hasste. In einer Szene gesteht sie offen, dass sie skrupellose Ideen hat und fragt sich, ob sie ihre Verliebtheit dadurch stehlen könnte, dass sie so viel Zeit wie möglich alleine mit ihm verbringt. Dann bricht sie zusammen, hasst sich selbst dafür, dass sie diese Gedanken hat, und wünscht sich, dass sich diese Gefühle nie entwickeln würden. Sie ist sicher, wenn sie sich nicht verlieben würde, wäre sie nicht angewidert von der Person, zu der sie geworden ist.

Zum ersten Mal glaube ich wirklich, dass Liebe ein Gefühl ist, das sich der Kontrolle eines Menschen entziehen kann, und als ich sah, wie das arme Mädchen verzweifelt versuchte, es zu kontrollieren, vergab ich all die anderen schlechten Ideen, die sie hatte. Dies ist ein Comedy-Anime. Es macht sich über romantische Komödien lustig und jede Episode ist zum Lachen, aber dennoch liefert es einige der besten Dialoge über die Liebe und ihre Komplikationen, die ich je gesehen habe.

Die Animation ist außergewöhnlich gut gemacht, weshalb die Komödie trotz der starken Emotionen immer noch ein Hit ist. Eigenheiten der Charaktere, wie Annas Geschicklichkeit im Umgang mit Stäbchen, würden auf dem Bildschirm nicht als lustig dargestellt werden, wenn die Animation nicht zeigen würde, wie schnell sie Nukumizus Jacke packt und wie dramatisch er darum kämpft, sich aus ihrem Griff um die Stäbchen zu befreien. Ein weiteres Beispiel ist die Figur einer Studentenvertretung, deren ständige Anämie so dargestellt wird, als wäre sie direkt einem Horrorfilm entsprungen, begleitet von starken Zuckungen, plötzlichen Kopfdrehungen und beharrlichen, nicht blinzelnden Augen.

Die Sprachausgabe ist sowohl in der dramatischen als auch in der komödiantischen Darstellung gleichermaßen gut. Eine besondere Erwähnung gebührt Hikaru Tono, die Anna und all die farbenfrohen Frustrationsgeräusche verkörpert, die sie von sich gibt, wenn sie gezwungen ist, sich mit den PDAs ihrer Freunde auseinanderzusetzen. Jeder in der Besetzung hat einen unglaublichen Job gemacht, aber ich persönlich glaube, Hikaru hatte die größte Mühe, dafür zu sorgen, dass Annas Auftritt nicht zu theatralisch wirkt, weil ihre Figur so dramatisch sein kann.

Was ein Anime war, den ich versuchsweise begonnen hatte, wurde zu einem Anime, der alle meine Kriterien subjektiv und objektiv erfüllte. Die Charaktere sind nuanciert, lustig und real. Dank der Sprachausgabe und der visuellen Regie bewahrte der Anime sowohl Komödie als auch Drama, ohne das andere zu opfern. Makeine ist eine gute Erinnerung daran, dass manchmal die Geschichten mit dem meisten Herz tatsächlich aus Genres stammen, die man nicht erwartet.

Bewertung

Handlung: 8 (Multiplikator 3)

Zeichen: 8,5 (Multiplikator 3)

Kunst/Animation: 8,5 (Multiplikator 2)

Sprachausgabe: 8

Soundtrack: 7.5

Endergebnis: 82