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#Zurück auf der größten Bühne

Zurück auf der größten Bühne

In Frankfurt und in Wolfsburg wurden die für den Frauenfußball hierzulande prägendsten Geschichten geschrieben. Der 1. FFC vom Main und der niedersächsische VfL haben für die Sternstunden gesorgt, Meistertitel in Serie abgeräumt, im Europapokal triumphiert und unzählige Nationalspielerinnen aus aller Herren Ländern beschäftigt. Doch ein richtiges Duell um die Spitze in der Bundesliga zwischen diesen beiden gab es kaum. Die Frankfurterinnen waren die alles dominierende Kraft zu Beginn des Jahrtausends.

Doch als der Stern zu sinken begann mit dem beginnenden Trend, das reine Frauenfußballklubs mit den Frauensparten der großen Klubs nicht mehr mithalten können, begann der Siegeszug der Wolfsburgerinnen. Der 1. FFC Frankfurt war zuletzt nur noch Heimstatt eines jungen Teams, talentiert zwar, aber von der Substanz her nur noch für Mittelfeldplätze gut. Trainer Niko Arnautis erinnert sich noch an Duelle gegen Wolfsburg, bei denen sein Team „innerhalb von 90 Minuten mit Ball am Fuß nur zwei Mal über die Mittellinie kam“.

Fusion und professionellere Strukturen

Diese Zeiten sind vorbei. Im vergangenen Sommer ist der FFC beim ersten Klub am Platze in Frankfurt untergeschlüpft, der Eintracht. Die Fusion hat die Strukturen professionalisiert und den Kader verstärkt – und nun im Jahr eins nach dem Zusammenschluss ein „ultimatives Highlight“ beschert, wie Laura Freigang sagt. An diesem Sonntag (16 Uhr) stehen die Hessinnen im DFB-Pokal-Finale in Köln dem VfL Wolfsburg gegenüber.

Angreiferin Laura Freigang verkörpert den Aufschwung in Frankfurt im Besonderen. Die 23-Jährige hat vom Jugendstil, der aus dem wirtschaftlichen Abgehängtsein beim FFC resultierte, profitiert. Nun ist Laura Freigang Nationalspielerin und hat in der aktuellen Bundesligarunde schon 17 Treffer erzielt. „Wir wollen den Pokal vielleicht mehr als Wolfsburg“, sagt sie.

Unter den Erwartungen geblieben

Da dürfte Laura Freigang auch vom Prinzip Hoffnung geleitet sein. Denn der Rekordpokalsieger aus Frankfurt mit neun Triumphen trifft auf die Pokal-Macht der Neuzeit. Die Wolfsburgerinnen haben sechs Mal in Folge nach Kölner Endspielen den Cup in Empfang genommen, insgesamt sieben Mal in den vergangenen acht Jahren. Die Frankfurterinnen haben sich dort dagegen seit 2014 nicht mehr blicken lassen und sind in dieser Saison auf aktuell Platz sechs deutlich unter den Erwartungen geblieben.

So sind die Kräfteverhältnisse klar, aber, so die Herangehensweise des endspielunerfahrenen Frankfurter Teams, bei einem einzigen (Final-)Spiel über 90 Minuten nicht zementiert. „Wir wollen von Beginn an einen harten Fight liefern. Wir glauben sehr an uns. Schon mit dem Erreichen des Finals konnten wir ein klares Ausrufezeichen setzen“, sagt der SGE-Trainer und gebürtige Frankfurter Arnautis, in dessen Tor Nationaltorhüterin Merle Frohms einen wohl arbeitsreichen Nachmittag erwartet. „Wir müssen auch bereit sein, dreckig zu spielen, und wollen nicht in Schönheit sterben“, sagt die 26-Jährige.

Frische Ideen für Lösungsmöglichkeiten für die Eintracht ergab das Ligaduell am vergangenen Sonntag, das die Wolfsburgerinnen 3:2 für sich entscheiden konnten. In der zweiten Halbzeit am Main kamen die Hessinnen jedoch zu zwei schön herausgespielten Toren, die ihnen Mut machten für das Wiedersehen am Rhein. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg freut sich auf diese „spannende Konstellation mit dem jungen, ambitionierten Eintracht-Team auf der einen Seite und den Wolfsburgerinnen mit ihrer unglaublich beeindruckenden Pokalbilanz auf der anderen“.

Das Pokal-Endspiel ist gemeinhin die größte Frauenfußball-Bühne des Jahres. Weil dieses Match stets mehr Aufmerksamkeit erzeugt als der Meisterkampf in der Liga, der sich auf einen reinen Zweikampf zwischen den der Konkurrenz weit enteilten Teams vom VfL Wolfsburg und Bayern München reduziert hat. Doch die Fusion zwischen FFC und Eintracht hat Bewegung in die Szene gebracht. Das Ziel, auf Sicht an die alten Glanzzeiten anzuknüpfen und in die Phalanx der Topteams einzubrechen, ist formuliert. Da käme ein Pokal-Coup als Beschleuniger der Entwicklung gerade recht.

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