#Zurück zur Mittelmeer-Diät?
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„Zurück zur Mittelmeer-Diät?“
Mancher Kommentator in Spanien glaubte, Alberto Garzón sei schon zu politischem „Steak Tatar“ verarbeitet worden. Der spanische Verbraucherschutzminister aber überstand selbst die große Kabinettsumbildung, obwohl seine jüngsten Forderungen auch das Missfallen von Regierungschef Pedro Sánchez erregt hatten. „Für mich ist ein medium gebratenes Steak unschlagbar“, sagte der Ministerpräsident. Er reagierte damit auf die Empfehlung Garzóns, den Fleischkonsum zu reduzieren – um der Gesundheit und des Klimaschutzes willen. Doch seine neue Kampagne „Weniger Fleisch, mehr Leben“ endete am Wochenende in Spanien in einem Sturm parteiübergreifender Empörung. Garzón überstand das nur, weil er zu den Ministern des Juniorpartners Podemos in der Linkskoalition gehört, über die der Regierungschef nicht bestimmen kann.
Denn nicht nur die spanischen Fleischproduzenten sehen in den Worten des Ministers eine Kriegserklärung. Die konservative Zeitung ABC hält ihm einen „Kreuzzug gegen das Fleisch“ vor. Züchter werfen dem Minister vor, er sei ein „Lügner“ und habe keine Ahnung vom wichtigen Beitrag, den sie für die Ernährung des Landes leisteten. Auch von seinen Kabinettskollegen hagelt es Kritik. „Diese Kampagne ist genauso falsch wie die Aussage, dass Zucker tötet“, sagt Landwirtschafts- und Ernährungsministers Luis Planas.
Wirtschaftliche Abhängigkeit von Fleischkonsum
Für die spanische Wirtschaft spielt die Fleischproduktion eine wichtige Rolle. Das gilt besonders für den Ibérico-Schinken, der auch im Ausland sehr gefragt ist. Neun der insgesamt 28 Milliarden Euro, die die Branche zuletzt verdiente, stammen aus dem Export. Insgesamt kommt die Branche für 2,3 Prozent der Wirtschaftsleistung Spaniens auf. Rund zweieinhalb Millionen Arbeitsplätze hängen von ihr ab.
Dabei aßen die Spanier selbst in den vergangenen Jahren immer weniger Fleisch – bis die Corona-Pandemie begann und die Nachfrage stieg: Von 45,2 Kilogramm pro Person im Jahr 2019 auf 49,9 Kilogramm im Jahr 2020. Deutsche verzehren im Vergleich dazu mehr: Mit 57,3 Kilogramm pro Person war der Konsum im vergangenen Jahr so niedrig wie noch nie seit dem Beginn der Statistik im Jahr 1989.
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