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#Zwei Clangrößen vor Gericht

Zwei Clangrößen vor Gericht

Als sich der Rapper Bushido von seinem Manager, dem Clanchef Arafat Abou-Chaker, trennen wollte, suchte er sich nicht nur Hilfe bei der Polizei. Er wandte sich auch an das Mitglied eines viel größeren Clans: Ashraf Rammo, den der Rapper Massiv in einem Lied mal als „Berlins Marlon Brando“ bezeichnet hat. Den „Krieg mit Arafat“ führe er zwar juristisch, sagte Bushido 2018 in einem Interview mit dem Magazin Stern. „Aber auf der Straße laufen ganz andere Sachen, über die niemand mit der Polizei redet.“ Deswegen brauche er auch die Hilfe von Rammo.

Der Musikmanager ist – trotz anderer Schreibweise – einer der vielen Brüder von Issa Remmo, der als Oberhaupt der berüchtigten Familie gilt. Bushidos Frau sagte in dem Interview Ende 2018: „Wenn Ashraf nicht wäre, wäre uns schon längst etwas passiert.“ Im Sommer davor war in einer Nacht auf das Café von Abou-Chaker geschossen worden. Auf der Suche nach der Tatwaffe stürmte die Polizei auch die Wohnung von Rammo, gefunden wurde nichts. Auf Instagram warf Rammo danach Abou-Chaker vor, die Polizei zu ihm geschickt zu haben, obwohl er nichts mit den Schüssen zu tun gehabt habe.

Seit Montag sagt Rammo jetzt in dem Großprozess gegen Abou-Chaker in Berlin aus, der Bushido im Zuge der Trennung bedroht, beschimpft, eingesperrt und verletzt haben soll. Bushido sei 2017 auf ihn zugekommen und habe ihm gesagt, dass er sich von Abou-Chaker trennen wolle, sagte Rammo. Von Juni 2018 bis Januar 2019 habe er den Rapper unterstützt und dafür eine Beteiligung von zwölf Prozent an den Musikeinnahmen erhalten, weitere acht Prozent seien an einen gemeinsamen Freund gegangen.

„Abou-Chaker und ich waren zerstritten“

Bei einem Treffen von Abou-Chaker und Bushido sei er nie anwesend gewesen, sagte Rammo. Er habe sich auch sonst nicht in die Streitigkeiten zwischen dem Clanchef und dem Musiker eingemischt. „Abou-Chaker und ich waren zerstritten und hatten oft Missverständnisse. Wir haben die aber beigelegt“, sagte Rammo. Nach einer Eskalation habe Abou-Chaker ihm per Handy geschrieben, dass er „erst einmal nach Mekka fahre, um anschließend in Berlin reinen Tisch zu machen“. Nach der Reise sei er geläutert gewesen und habe sich entschuldigt. Das Treffen danach sei die erste Zusammenkunft der beiden „seit Jahren“ gewesen. Von dem Vorwurf, dass der Rapper eingesperrt und verletzt worden sei, habe er nichts mitbekommen, sagte Rammo.

Die Zusammenarbeit mit ihm habe Bushido eingestellt, als dieser unter Polizeischutz gestellt wurde. Grund dafür war laut Rammo ein Anruf der Schwägerin von Abou-Chaker, in dem sie dem Rapper gesagt habe, „dass etwas gegen ihn gedreht wird“. Die Frau soll von Entführungsplänen zulasten von Bushidos Frau und Kindern berichtet haben. Rammo sagte dazu, dass er versucht habe, den Rapper zu beruhigen. Er habe den Anruf als „großen Bluff“ betrachtet. Bushido habe die Geschäftspartnerschaft dennoch beendet. Nach der Trennung habe es keine weiteren Vertragszahlungen gegeben. Auch andere Rapper wie Shindy hätten die Verträge mit Bushido aufgekündigt, um nicht zwischen die Fronten zu geraten. „Das sind junge Künstler, die wollen Musik machen und in Ruhe gelassen werden.“

Für Diskussionen im Saal sorgte eine Tonsequenz, die im Juli auf Youtube hochgeladen worden war. Darauf sprechen angeblich der Rapper Fler und Abou-Chaker schlecht über Rammo und seine Familie. Bushidos Anwalt merkte im Anschluss an die Befragung an, dass Abou-Chaker währenddessen „Grimassen“ an ihn gerichtet habe. Denn im Raum stand der Vorwurf, der Anwalt oder ein Vertrauter von Bushido, die Zugang zu den vertraulichen Akten haben, könnten das Video hochgeladen haben. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt. Weitere Verhandlungstage sind bis zum 26. Januar 2022 angesetzt.

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