#Zwei Drittel der intensiv betreuten Corona-Kranken ungeimpft
Inhaltsverzeichnis
„Zwei Drittel der intensiv betreuten Corona-Kranken ungeimpft“
Das Corona-Infektionsgeschehen bleibt wegen der Omikron-Variante sehr dynamisch. Die hessischen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) über Nacht 15.114 Neuinfektionen gemeldet nach 10.875 vor einer Woche. Das ist eine Zunahme von 38 Prozent. Drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 sind offiziell bekannt geworden, genauso viele wie am vergangenen Samstag. Die Normalstationen füllen sich immer mehr mit Corona-Kranken. Auf den Intensivstationen stagniert die Zahl. 66,1 Prozent der dort gepflegten Covid-Patienten sind laut Land nicht oder nicht vollständig geimpft, 31,7 Prozent sind es. Als geimpft gilt in der Regel, wer zwei Spritzen erhalten hat.
Die Hospitalisierungsinzidenz als ein Richtwert der Politik steigt weiter. Laut RKI beträgt sie nun 4,78 nach 4,24. Sie spiegelt die binnen Wochenfrist von Klinken neu aufgenommenen Corona-Kranken. Vor einer Woche war von 3,94 die Rede und sieben Tage davor von 2,62. Das bestätigt die Erfahrung, nach der steigende Sieben-Tage-Inzidenzen mit einer Verzögerung von etwa eine Woche auch mehr Patienten nach sich ziehen. Die Hospitalisierungsinzidenz erfasst auch Patienten, die eigentlich wegen etwas anderem in die Klinik kamen und dann positiv getestet wurden.
Spitzenreiter bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Hessen bleibt laut RKI-Homepage Offenbach vor der Landeshauptstadt Wiesbaden mit jeweils mehr als 2000, wobei in beiden Fällen die Kennziffer etwas gesunken ist. Das Wiesbadener Gesundheitsamt ist aufgrund der Flut positiver Tests zuletzt mit einer vierstelligen Zahl von Fallmeldungen im Rückstand gewesen. In Frankfurt dagegen steigt die Zahl der binnen Wochenfrist verzeichneten neuen Fälle unter 100.000 Einwohnern. Frankfurt nähert sich nun auch der Marke 2000. Die Hessen-Kennziffer ist über Nacht von 1285 auf 1351 gestiegen. Der Durchschnitt im Bund beträgt knapp 1128.
Ciesek: Omikron nicht infektiöser
Um die Frankfurter Inzidenz gibt es aber seit Tagen eine offenbar technisch begründete Verwirrung: Der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes Peter Tinnemann vermutet, dass die Kennziffer viel höher liegt, als vom Robert-Koch-Institut in der täglichen Übersicht angegeben. Die Meldesoftware, mit der das RKI arbeite, sei veraltet. Nach einem Update in der vergangenen Woche seien Schwierigkeiten aufgetreten, die bisher nicht behoben werden konnten. „Die Fallzahlen werden bundesweit unterschätzt“, sagte er Kollegin Marie Lisa Kehler.
Dass Omikron infektiöser sei als die Deltavariante des Virus, kann die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek nicht bestätigen. Für die Verbreitung der Variante sorge vielmehr, dass sie den Impfschutz besser umgehen könne als die Vorgängervariante. Drei Injektionen schützten immer noch am besten vor einem schweren Krankheitsverlauf, sie verhindern aber nicht die Infektion, schriebt Kollegin Monika Ganster. Das Virus finde daher viel mehr Wirte und die Inkubationszeit sei verkürzt.
Wie der RKI-Homepage zu entnehmen ist, liegt die Inzidenz in Offenbach nun bei 2233 nach 2279 am Vortag und in Wiesbaden bei 2005 nach 2038. In Frankfurt ist sie von 1767 auf 1957 gestiegen, wobei die genannten Vorbehalte zu berücksichtigen sind. Der Main-Kinzig-Kreis mit Hanau kommt auf 1533 nach 1521. Für die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz stehen 1370 in der Statistik.
Nach Angaben des Sozialministeriums betreuen hessische Kliniken 952 Corona-Kranke auf Normalstationen, fast 190 mehr als vor einer Woche. Auf den Intensivstationen liegen demnach 199 Covid-Patienten, ein Zehntel weniger als vor einer Woche.
72,4 Prozent der gesamten hessischen Bevölkerung sind laut RKI vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Wenn nur die Altersgruppe ab 12 Jahren berücksichtigt wird, beträgt der Anteil 82,7 Prozent. 49,7 Prozent von allen haben die dritte Impfung erhalten, sind also geboostert. Auf jene Personen über zwölf Jahren sind es 58,4 Prozent.
Ganz Hessen bleibt ein Hotspot. Laut Sozialministerium gilt: Sobald die Inzidenz in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 350 liegt, greifen vor Ort zusätzliche Hotspot-Regelungen vom nächsten Tag an. „Nach fünf Tagen unterhalb der Grenze fällt die Region wieder aus der Regelung hinaus. Die Zuordnung am Berichtstag bezieht sich also immer auf die registrierten Inzidenzen der drei oder fünf Tage davor.“ Näheres zu den Hotspot-Regeln findet sich hier.
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.
Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.
Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.