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#10 Konsumgüter-Aktien als Schutz vor Inflation

10 Konsumgüter-Aktien als Schutz vor Inflation



Wenn der alltägliche Warenkorb teurer wird, steigen die Umsätze von Konsumgüterkonzernen.

Bild: dpa

Anleger greifen gern zu Gold und Immobilien, um die Kaufkraft ihres Vermögens zu erhalten. Doch es gibt auch Aktien, die von steigenden Verbraucherpreisen profitieren und vor der Teuerung schützen können.

Die Inflation ist ein Reiz- und Dauerthema für Anleger. Thomas Lehr ist Anlagestratege bei der Vermögensverwaltung Flossbach von Storch und arbeitet seit 30 Jahren in der Finanzbranche. „In dieser Zeit lagen die Leute mit ihren Inflationsprognosen eigentlich immer falsch“, erzählt Lehr. Viele Anleger fürchten sich vor einem „großen Knall“, also einem breiten Verlust des Vertrauens in das Geldsystem. Doch die aktuellen Inflationstendenzen dürften einen anderen, weniger besorgniserregenden Hintergrund haben: Lehr sieht den Trend zu steigenden Verbraucherpreisen eher als Anzeichen dafür, dass die Wirtschaft angesichts der Hoffnung auf ein Ende der Corona-Lockdowns in Fahrt kommt.

Mark Fehr

Seit der Euro-Staatsschuldenkrise 2010 waren vor allem Niedrig-, Null-, und Negativzinsen Grund für Anleger, ihr Geld in Aktien, Edelmetalle oder Immobilien zu stecken. Nun könnten steigende Verbraucherpreise als Motivation für die Geldanlage in den Vordergrund treten. Das Thema bekommt eine neue Qualität, denn seit gut einem Jahrzehnt sind Sparer und Konsumenten von hoher Inflation verschont geblieben. Die Lebenshaltungskosten stiegen jedes Jahr mit niedrigen einstelligen Raten, teils sogar um weniger als ein Prozent. Doch mit dem Hochfahren der Wirtschaft nach der Pandemie und der steigenden Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen könnte sich das ändern. Die staatlichen Konjukturprogramme und die expansive Geldpolitik der Notenbanken beflügeln die Nachfrage zusätzlich und erweitern den Spielraum für steigende Preise.

In Deutschland wirken die historischen Erfahrungen der Hyperinflation in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg immer noch nach und wecken verständliche Ängste. Allerdings besteht ein großer Unterschied zwischen den sich aktuell abzeichnenden Inflationstendenzen aufgrund einer wirtschaftlichen Belebung und einer galoppierenden Inflation wie damals aufgrund einbrechenden Vertrauens in die Währung.

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Mit welchem volkswirtschaftlichen Szenario sollten Anleger rechnen? Laut der EU-Statistikbehörde Eurostat sind die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak im Januar um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Auch die Notierungen für wichtige Industrie- und Agrarrohstoffe wie Kupfer, Eisenerz und Stahl sowie Mais und Soja klettern – und könnten von den Unternehmen auf die Verbraucher überwälzt werden. Der Ökonom Volker Wieland ist Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und erwartet, dass sich der Anstieg der Inflation nach dem Ende der Mehrwertsteuersenkung und der Einführung von CO2-Preisen im Jahresverlauf fortsetzen wird (F.A.Z. vom 25. Februar). Philipp Hildebrand, Vizechef der Vermögensverwaltung Blackrock und von 2010 bis 2012 Präsident der Schweizer Nationalbank, warnte schon im Dezember 2020, dass die Inflationsrisiken und das Risiko steigender Zinsen unterschätzt würden. Er ging damals davon aus, dass die Inflationsraten in ein paar Jahren über die Marke von 2 Prozent steigen, auf Sicht von drei Jahren wohl auf etwa 3 Prozent.

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