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#Angriff auf Bankkunden: 3 Geldinstitute betroffen

Kunden dreier Banken müssen aktuell gut aufpassen. Tun sie dies nicht, können sich Kriminelle Zugriff auf ihre Konten verschaffen. Wer auf Nummer sicher gehen und seine Ersparnisse schützen möchte, muss auf die folgenden Anzeichen achten.

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Bankkunden werden ausgenommenBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.

Drei Banken im Fokus von Kriminellen

Commerzbank

Cyberkriminelle verschicken gegenwärtig gefälschte Schreiben im Namen unterschiedlicher Banken. In einer an die Kunden der Commerzbank gerichteten E-Mail werden diese dazu aufgefordert, einen Kundenfragebogen auszufüllen. Die Täter begründen dies mit einer gesetzlichen Verpflichtung, die der Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung dient. Eine Nichtaktualisierung würde die Bank ihrerseits dazu zwingen, sämtliche Vertragsbeziehungen innerhalb weniger Tage zu beenden. Der Fragebogen wird derweil mittels einer hinterlegten Verlinkung bereitgestellt.

Comdirect

Ein weiteres betrügerisches Schreiben erreicht aktuell Kunden der Comdirect. Hier versuchen die Betrüger potenzielle Opfer davon zu überzeugen, dass eine Kontaktaufnahme per Brief gescheitert sei. Eine fehlerhafte Anschrift könne der Grund hierfür sein. Nutzer werden gebeten, diese zu aktualisieren – innerhalb von nur 24 Stunden nach dem Öffnen der E-Mail. Davon raten wir jedoch dringend ab. Stattdessen empfiehlt es sich, einen Blick auf die E-Mail-Adresse des Absenders zu werfen. Zwar lassen sich auch diese mittels E-Mail-Spoofing manipulieren, doch das ist eher selten der Fall.

TF Bank

Zu guter Letzt müssen derzeit auch Kunden der TF Bank verstärkt auf Phishing-Mails achten. Diese werden aufgefordert, die Sicherheit ihres Kontos zu gewährleisten, indem sie ihre Kontoinformationen aktualisieren und ihre Sicherheitseinstellungen überprüfen. Auch hier über eine hinterlegte Verlinkung, die zu einer gefälschten Website führt. Unterm Strich scheinen die Betrüger eine Umgehung des TAN-Verfahrens im Sinn zu haben. Deswegen, und auch mit Blick auf die fehlende direkte Kundenanrede, empfiehlt es sich, die E-Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben.

1&1

Abseits vom Online-Banking stehen derzeit auch 1&1-Kunden im Fokus von Cyberkriminellen. Diese drohen mit einer Kontosperrung innerhalb von 24 oder 48 Stunden (die Nachricht enthält widersprüchliche Angaben). Der Grund: 42 Beschwerden und zahlreiche Spam-Nachrichten, die angeblich in den vergangenen Tagen von der E-Mail-Adresse des Empfängers verschickt wurden. Ferner empfehlen die Absender, eine Antivirensoftware zu installieren. Folglich könnten sie darauf abzielen, dem Empfänger einen Trojaner-Virus unterzuschieben.

Phishing 2024 – bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Comdirect
  • Commerzbank
  • Consorsbank
  • Deutsche Bahn
  • DHL
  • Disney+
  • DKB
  • FedEx
  • Hypovereinsbank
  • ING
  • LBB
  • McAfee
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • Schufa
  • Sparkasse
  • Targobank
  • Telekom
  • TF Bank
  • VR-Bank
  • WEB

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So machst du es besser

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:

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  • Phishing-Betrug: wk1003mike / shutterstock.com
  • Bankkunden werden ausgenommen: Artem Sandler / inside digital

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