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#11 deutsche Komödien, die wirklich sehenswert sind

11 deutsche Komödien, die wirklich sehenswert sind

Deutsche Komödie, romantische Komödie – da denken vermutlich fast alle direkt an Elyas m’Barek, Till Schweiger und Matthias Schweighöfer. Und natürlich haben diese Herren das Genre durchaus geprägt, es hat ihm damit aber auch ein kleines Gschmäckle verliehen. Die deutsche Filmlandschaft kann zum Glück auch fernab des Schweiger-Mainstream ziemlich viel. Ein bisschen unaufgeregter, ein bisschen schöner, ein etwas trockener Humor und, na gut, meistens auch mit Happy End und selbstredend wahnsinnig tollen Schauspieler*innen kommen beispielsweise die genialen Filme von Leander Haußmann, Fatih Akin und Maren Ade daher.

Für alle, die dem leichten Humor von Schweiger und Co. nichts (mehr) abgewinnen können, haben wir hier 11 deutsche Komödien, die ganz sicher ohne den nackten Hintern von Schweighöfer und Honig im Kopf auskommen. Enjoy!

1. Drei Zimmer/Küche/Bad

Vermutlich war es „Drei Zimmer/Küche/Bad“, als wir uns in den tollen Robert Gwisdek – einige kennen ihn sicher auch als Käptn Peng – verknallt haben. Der Film ist in fünf Episoden geteilt und erzählt die Geschichte von acht Freund*innen, die in Berlin leben, lieben, umziehen, streiten und sich neu verlieben und wieder umziehen. Klingt chaotisch? Ist es auch, denn während Thomas und Philipp sich auf den Einzug von Philipps Freundin Maria vorbereiten, zerschlägt sich das Wohnungsangebot von Thomas und seiner Freundin Jessica. So bleibt ihnen erst mal nichts anderes übrig, als zu viert in der kleinen Wohnung zu bleiben. Und dann wäre da noch das Problem mit dem Verlieben. An der Seite von Robert Gwisdek spielen u.a. Jacob Matschenz, Aylin Tezel, Anna Brüggemann, Katharina Spiering und Alexander Khuon. Das ist definitiv eine der schönsten deutschen, romantischen Komödien.

2. 25 km/h

Zwei Mopeds. Zwei Brüder. Ein Roadtrip. Markus Gollers schickt in seinem Roadmovie „25 km/h“ Lars Eidinger und Bjarne Mädel auf eine außergewöhnliche Reise. Die beiden Brüder treffen sich nach Jahren auf der Beerdigung ihres Vaters wieder. Ungleicher könnten die beiden kaum sein. Während der eine auf dem Dorf blieb und sich um den Vater künmerte, zog es den anderen in die weite Welt, nach Shanghai und sonst wohin, um Karriere zu machen. Sie beschließen ihren in Kindheitstagen geplanten Roadtrip mit dem Moped nachzuholen. Es gibt brüderliche Kabeleien, Liebeleien, viel Gefühl und viel zu lachen. Dass Sandra Hüller auch mitspielt, macht den Film nur noch wärmer und komischer.

3. 13 Semester

Heieiei, über zehn Jahre ist „13 Semster“ inzwischen alt. So alt, dass Max Riemelt einen noch sehr viel mehr an Fiete aus „Mädchen Mädchen“ erinnert als an den creepy Dude aus „Berlin Syndrom“ oder an die Serie „Sense8“. In „13 Semester“ wird die Geschichte von den Freunden Momo (Max Riemelt) und Dirk (Robert Gwisdek) erzählt, die gemeinsam aus einem kleinen Dorf in Brandenburg nach Darmstadt ziehen, um zu studieren. An der Uni angekommen, entdecken sie nicht nur die anstrengende Seiten des Studi-Lebens, sondern auch die süßen – naming: WG-Partys, Bier trinken, knutschen. Während Dirk eine gute Balance findet und relativ geradlinig durch sein Studium geht, stolpert Momo doch ein bisschen mehr. Was aus den beiden Freunden wird? Schaut euch den Film am besten an, er erinnert einen an unbeschwerte Studi-Jahre.

4. Soul Kitchen

„Soul Kitchen“ gehört zu den Filmen, die man immer wieder anschauen kann, denn es ist nicht nur eine wirklich schöne Geschichte zweier Brüder und darüber, wie ein Restaurant der Mittelpunkt so vieler Menschen sein kann, sondern es ist auch einfach eine tolle Liebeserklärung an Hamburg. Während Zinos Kazantsakis (Adam Bousdoukos) sich und seine Mitarbeiter*innen mehr schlecht als recht mit seinem eigenen Restaurant, dem Soul Kitchen, über Wasser halten kann und zwischen Schnitzelbraten und Webcam-Sex mit seiner Freundin, die gerade der Karriere wegen nach Shanghai gezogen ist, pendelt, taucht sein Bruder Illias (Moritz Bleibtreu) nach einer langjährigen Haftstrafe bei ihm auf. Illias hat Freigang, vorausgesetzt, er kann einen Job vorweisen. Irgendwann stolpert noch ein exzentrischer, frisch gefeuerter Sterne-Koch in Zinos Küche, ein Immobilienhai versucht Zinos Laden dicht zu machen und alles wird erstmal noch chaotischer als Zino es gebrauchen kann.

Mögliches Lockdown-Hobby: Lernen, genauso lässig den Schlüsselbund um den Finger kreisen zu lassen wie Moritz Bleibtreu in diesem Film.

5. Sommer vorm Balkon

Berlin-Prenzlauer Berg, zwei Freundinnen, jede Menge Liebesquatsch und Berliner Schnauze. Ungefähr so könnte man „Sommer vorm Balkon“ wohl kurz zusammenfassen. Katrin und Nike sind zwei Freundinnen Ende 30, die im selben Mietshaus leben und beide, nun ja, mittelerfolgreich sind. Katrin ist alleinerziehend und arbeitslos. Nike ist gelernte Schneiderin, jobbt aber als mobile Krankenpflegerin. Als die beiden Roland kennenlernen, verknallt sich Nike in ihn und er zieht bei ihr ein – Spoiler: Roland ist verheiratet und hat Kinder – und weil sich Katrin so von ihrer Freundin alleingelassen fühlt, fängt sie an ihren Frust in Alkohol zu ertränken. Männer und Alkohol, das sind zwei fantastische Katalysatoren für unnötige Streitereien, lustige Momente und wunderschöne Versöhnungen.

6. Magical Mystery

Nüchtern unter Raver*innen: In der Kinoadaption von Sven Regeners „Magical Mystery“ trifft Ex-Druffi Karl Schmidt Mitte der 90er Jahre wieder auf seine Kumpels. Während er am Tag des Mauerfalls einen Nervenzusammenbruch erlitt, sind seine Freund*innen mittlerweile die neuen Sterne am deutschen Technohimmel geworden. Was bleibt Karl da anderes übrig, als gemeinsam mit ihnen und ihrem erfolgreichen Plattenlabel eine Deutschlandtour zu machen? Eben. Das Problem ist nur, dass er aufgrund seiner Therapie der einzige ist, der sich lediglich an Zigaretten und Kaffee berauschen darf. Mit einer Starbesetzung, die von Charly Hübner über Bjarne Mädel bis hin zu Detlev Buck und Annika Meier reicht, könnt ihr euch hier auf full on Craziness freuen, genauso, wie ihr es auch von Regeners Büchern gewohnt seid.

7. Toni Erdmann

Zugegeben, „Toni Erdmann“ ist keine reine Komödie, aber der Film ist einfach so gut und hat so fantastische humoristische Elemente, sodass er in dieser Liste nicht fehlen darf. In Maren Ades Oscar-nominiertem Film spielt Sandra Hüller die Karriere orientierte Ines, die plötzlich von ihrem ihr fremd gewordenen Vater Winfried Conradi (Peter Simonischek) Besuch bekommt. Ines ist zwar wenig begeistert, als ihr zugegeben sehr spezieller Vater bei ihr in Bukarest auftaucht, nimmt ihn aber dennoch mit zu einem Arbeitsmeeting, wo sich ihr Alt-68er Vater überraschend gut mit einem potenziellen Geschäftspartner versteht. Weil das Verhältnis der beiden mehr als seltsam ist, beschließt Winfried kurz vor seiner Abreise, noch einen Versuch zu starten, um die Beziehung zu verbessern und taucht erneut bei einer Verabredung von Ines auf, allerdings nicht als Winfried, sondern verkleidet als Toni Erdmann. Und von da an wird fast jede Begegnung noch verrückter und absurder. Zwischen dem Wahnsinn beginnen ganz heimlich wieder familiäre Gefühle zwischen den beiden aufzublühen. Wichtige Frage zum Film: Habt ihr schon mal Menschen komplett nackt die Tür geöffnet?

8. Sonnenallee

Another Leander-Haußmann-Film, der so gaggig und schön ist, dass er hier einfach nicht fehlen darf: „Sonnenallee“. Die Geschichte spielt im Ost-Berlin der 70er Jahre, wo Michael und sein Freund Mario gemeinsam mit ihrer Clique langsam erwachsen werden. Die Freund*innen sind kurz vor dem Abitur, überlegen, ob sie sich des Studiums wegen wirklich für die NVA verpflichten sollen oder nicht und spielen heimlich die verbotenen Pop- und Rockplatten aus dem Westen. Zwischen den Rolling Stones und geklauten Jeans zeigt der Film ziemlich charmant, wie das Aufwachsen in der damaligen DDR für viele war, ersten Lieben inklusive.

9. Herr Lehmann

Wir wollen nicht übertreiben, aber wir glauben, dass Herr Lehmann einfach die Paraderolle von Christian Ulmen ist. Schaut man sich den Film heute noch mal an – nachdem man Ulmens Serie „Jerks“ geschaut hat – fühlt es sich an, als würde er einfach denselben Charakter spielen. Die Romanadaption von Sven Regener ist humorvoll, unangenehm to watch und mit Sätzen wie „Sag du mir nicht, dass es aus ist. Du hast mir überhaupt nicht zu sagen, dass es aus ist. Das ist mein Text. Und ich sag dir mal was: Katrin. Es ist aus!“ einfach nur genial. Im Zentrum der Geschichte steht der schlecht gelaunte, 29-jährige Frank Lehmann, der End der 80er Jahre in Kreuzberg lebt und in einer mittelmäßigen Kneipe arbeitet. Der Film von Regisseur Leander Haußmann schafft es, das Lebensgefühl der damals noch geteilten Stadt – kurz vor dem Mauerfall – einzufangen und andererseits einfach nur wahnsinnig gut zu unterhalten.

10. Absolute Giganten

Die Story von „Absolute Giganten“ geht es um Abschied. Um die Trennung von alten, eng verbundenen Freunden für eine lange Zeit. Und es geht natürlich darum, wie man die letzten gemeinsamen Stunden miteinander zelebriert: laut, chaotisch, mit einem versöhnlichen Ende. „Absolute Giganten“ mag seinerzeit kein Kassenschlager gewesen sein, ein Kultfilm ist er aber trotzdem geworden. Ende der 1990er Jahre hat er die Generation Y ebenso beeinflusst wie ein knappes Jahr später der wesentlich bekanntere Film „Schule“. Was beide vereint, ist also nicht nur der Stil oder der in beiden Filmen vorkommende Abgesang einer Lebensphase, sondern auch, dass sie eine Generation geprägt haben. Und deswegen ist der Film einfach klasse.

11. Pappa Ante Portas

„Pappa Ante Portas“ hat es als Film geschafft, eine einzige Zitate-Maschine zu werden. „Mein Name ist Lohse, ich kaufe hier ein.“ – Ich glaube, das ist der erste Satz, der fast jedem*r in den Kopf kommt, wenn es um Loriots Meisterwerk geht. In „Pappa Ante Portas“ spielt der Godfather des deutschen Humors selbst die Hauptrolle, den frisch im Ruhestand angekommenen Heinrich Lohse. An seiner Seite spielt die tolle Evelyn Hamann seine Frau Renate, die, seit Heinrich im Ruhestand ist, fast wahnsinnig wird, weil er ihr im Haushalt „helfen“ möchte. Nächstes Jahr wird der Film 20 Jahre alt und was sollen wir sagen: Sein Humor altert einfach wahnsinnig gut. „Papa Ante Portas“ gehört zu den Filmen, die auch noch nach weiteren 20 Jahren genial sein werden.

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