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#11 Graphic Novels und Comics über Berlin

11 Graphic Novels und Comics über Berlin

Berlin ist vielfältig und multikulturell, Berlin ist bunt und kreativ, Berlin hat unfassbar facettenreiche Geschichten zu bieten – egal ob sie wahr sind oder doch „nur“ frei erfunden. Weshalb also nicht mal eine Liste über tolle, in Berlin spielende Geschichten? Am besten welche, die uns direkt abholen, die Fantasie anregen und uns mit in eine längst vergangene Zeit nehmen.

Gibt’s nicht? Gibt’s doch: Nicht alle wissen, dass es eine Vielzahl an wundervollen Geschichten gibt, die in unserer tollen Stadt spielen und – fast noch besser – sogar hier entstanden sind! Storys, die uns bis zur letzten Seite fesseln und die uns dank ihrer Bilder ein Berlin aus vergangener Zeit zeigen: Graphic Novels und Comics über Berlin.

1. Emil und die Detektive: Ein Comic

Beginnen wir mit einer Geschichte für die ganze Familie – und gleichzeitig einem absoluten Klassiker deutscher Literaturgeschichte: Der von Erich Kästner geschriebene und 1929 erschienene Roman Emil und die Detektive gibt es tatsächlich als Comic, liebevoll umgesetzt von der Illustratorin Isabel Kreitz.

Die uns so wohlbekannte Story rund um die Titelfigur Emil, seinen Kompagnon Gustav (natürlich stilecht mit der Hupe) und den dubiosen Dieb Grundeis führt uns vom Bahnhof Zoo aus einmal quer durch die Stadt. Ob Emil und Konsorten den Dieb dingfest machen können?

 

2. Spirou in Berlin

Auch unser zweites Comic steht in Verbindung mit einem Klassiker. Diese Mal ist es jedoch keine Romanvorlage, sondern der Protagonist selbst: Spirou! Der franko-belgische Comic-Held treibt schon seit 1938 sein Unwesen, neben der Hauptserie sind inzwischen viele Spezialausgaben erschienen – wie eben auch das Album Spirou in Berlin.

Zeitlich ist die Geschichte noch vor der Wende angesiedelt: Abenteurer Spirou zieht es auf der Suche nach einem seiner Freunde nach Ost-Berlin. Sehr cool: Zum allerersten Mal durfte mit dem Berliner Künstler Flix ein Deutscher Hand an den Pagen legen – und das Resultat ist wirklich gelungen.

3. Jason Lutes: Berlin

Der US-amerikanische Künstler Jason Lutes hat mit seiner Trilogie BERLIN ein kleines Meisterwerk erschaffen – und sich die dafür nötige Zeit gelassen: Mehr als 20 Jahre wurde insgesamt an den drei Bänden mit 24 Kapiteln gearbeitet.

Inhaltlich befinden wir uns in der Zeit der Weimarer Republik und begleiten mehrere Protagonisten und ihre Schicksale über einen Zeitraum von knappen fünf Jahren bis zur Machtergreifung. Wir erleben eine bunte, wuselige, aber auch harte Hauptstadt in all ihren Facetten. Wahnsinnig gut!

4. Der nasse Fisch

Ebenfalls zur Zeit der Weimarer Republik spielt die Story von Volker Kutschers Roman Ein nasser Fisch. Weshalb einem der Titel bekannt vorkommt, ist schnell erklärt: Es handelt sich um den ersten Band der „Gedeon Rath-Serie“, die als Serien-Adaption unter dem Namen Babylon Berlin weltweit Beachtung gefunden hat.

Der Autor hat natürlich auch am von Arne Jysch gezeichneten Comic mitgearbeitet, das fast parallel und unabhängig zu den Dreharbeiten der Serie entstanden ist. Wie im gleichnamigen Roman geht es auch hier um den Start des Kommissars Rath in der deutschen Metropole Ende der 1920er Jahre.

5. Gleisdreieck: Berlin 1981

GLEISDREIECK führt uns ins West-Berlin Anfang der 1980er Jahre. Inmitten der vom Kalten Krieg entzweiten Stadt beginnt ein Kampf gegen die Obrigkeit und den Kapitalismus als Ganzes – wir bewegen uns in der Hausbesetzer*innen-Szene.

In zwei verschiedenen Handlungssträngen begleiten wir sowohl den Anarcho und Allterroristen Martin, der mit Gewalt gegen das System vorgeht, sowie den V-Mann Otto, dessen Aufgabe es eigentlich ist, Martin zu stoppen. Eigentlich? Naja, einiges läuft nicht so wie gedacht – aber das müsst ihr schon selbst nachlesen.

6. Westend: Berlin 1983

Titel und Titelbild verraten es bereits: Wie bereits GLEISDREIECK stammt auch WESTEND von Jörg Ulbert und Jörg Mailliet, auch hier spielt am Schauplatz der geteilten Stadt der Terrorismus eine wichtige Rolle. Mittendrin: V-Mann Otto.

Inmitten von Hausbesetzer*innen und Hippies führt die Story Otto wieder quer durch ganz West-Berlin und an liebevoll gezeichnete, uns wohlbekannte (und teilweise stark veränderte) Schauplätze wie Ku’Damm und Kantstraße oder auch die ein oder andere verrauchte Kreuzberger Eckkneipe.

 

7. Marvano: Berlin

Im von Mavano gezeichneten Comic BERLIN erleben wir über den Zeitraum von knapp 20 Jahren drei verschiedene Storys dreier unterschiedlicher Protagonist*innen, bei denen jeweils – das mag kaum überraschen – unsere geliebte Stadt und ihr zeitlicher Wandel eine wichtige Rolle spielt.

Die Bombardierung der Stadt, der Beginn des kalten Krieges mit der Einrichtung der lebensnotwendigen Luftbrücke sowie eine Liebesgeschichte, bei der die Berliner Mauer im Weg steht. zeichnen ein Bild der stetigen Entwicklung in harten Zeiten. Kein Buch für Kinder, dafür umso mehr für Erwachsene.

8. Wannsee 1942

Ebenfalls kaum kindgerecht ist der Comic aus der Feder des französischen Autors Fabrice Le Henanff: Sein Werk WANNSEE portraitiert das richtungsweisende Treffen der obersten Riege des Dritten Reichs, bei der die Endlösung der Judenfrage beschlossen wurde.

Kein leichtes Thema – so viel sollte klar sein. Allerdings versucht der Autor auch nicht, irgendwas zu beschönigen: Die Grausamkeit der kompletten Aktion wird detailliert dargestellt, ohne dabei eine Wertung zu fällen. Allerdings ist das Buch so aufgebaut, dass wir als Leser*innen überhaupt keine Hilfe brauchen, um von den Geschehnissen entsetzt zu sein. Lesenswert!

9. Fluchttunnel nach West-Berlin

Wir schreiben das Jahr 1964 und der Kunststudent Tobias hat die Schnauze voll: Seine Familie sitzt im falschen Teil der Stadt – dem östlichen – fest, eine Familienzusammenführung ist quasi unmöglich. Bis, ja bis Tobias den Plan fällt, einen Tunnel zu bauen. Einen Tunnel, der ungewöhnlicherweise von West nach Ost führt und der seiner Schwester Hanna die Flucht ermöglichen soll. Einen Fluchttunnel nach West-Berlin.

Kaum zu glauben, aber wahr: Das Ganze basiert auf der realen Geschichte des „Tunnels 57“, durch den im Oktober 1964 insgesamt 57 Menschen der Weg in die Freiheit ermöglicht wird. Kleines Detail am Rande: Der Tunnel endete damals in einem Klohäuschen in einem Hinterhof der Strelitzer Straße – nur wenige Meter entfernt von unserem heutigen Büro!

10. OST – WEST

Wie der Name schon verrät, beschäftigt sich auch OST – WEST mit dem dunklen Kapitel der deutschen Teilung. Genauer gesagt mit den Erlebnissen einer realen Person in der damaligen Zeit: denen des französischen Comicszeneristen Pierre Christin.

Dieser reiste zu Zeiten des Kalten Krieges beruflich wie privat viel zwischen den beiden gesellschaftlichen Extremmodellen hin und her, auf Grundlage seiner Erinnerungen ist eben dieses Band entstanden. Interessant!

11. Lustiges Taschenbuch: Jagd durch Berlin

Passend zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls 2019 war es endlich soweit: Nach 525 Ausgaben ohne Berlin-Bezug hat das Lustige Taschenbuch unsere Hauptstadt sogar zur Cover-Story gemacht.

JAGD DURCH BERLIN lautet der Titel der gleichnamigen Story, die – so viel kann man verraten – besonders in punkto Länge ziemlich enttäuschen ist. 28 Seiten für eine Titelgeschichte? Echt jetzt?

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