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#Angriff auf Bankkunden von DKB und Postbank – darauf musst du achten

„Angriff auf Bankkunden von DKB und Postbank – darauf musst du achten“

Das Gefährliche an Phishing ist, dass man nie voraussagen kann, in welche Verkleidung der schädliche Link verpackt wird. Mal ist es eine PayPal-Mail, mal ein Bitcoin-Erpresser, mal eine der zahlreichen Banken. Wir verraten, welche Phishing-Mails seit der 32. Kalenderwoche im Umlauf sind.

Kreditkarten
BankkartenBildquelle: TheDigitalWay / Pixabay

„Einfach aufpassen“ lässt sich leicht sagen. Doch ob man im Eifer des Gefechts und angesichts eines vollen Postfachs stets die Zeit findet, sich jede einzelne E-Mail genau anzusehen, ist mehr als fraglich. Kein Wunder also, dass die Phishing-Masche auch heute noch hervorragend funktioniert und nach wie vor täglich unzählige Opfer fordert. Grundsätzlich gibt es jedoch nur zwei alternative Vorgehensweisen: Einerseits bieten die meisten Online-Dienstleister mittlerweile die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung an (mehr dazu unten) und andererseits ist die Gefahr deutlich geringer, wenn man schon vorab weiß, auf welche E-Mails man achten sollte. Und genau das erfährst du hier.

Phishing-Mails seit dem 08. August

Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte.

In dieser Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen:

  • Deutsche Kreditbank (DKB)
  • Postbank
  • PayPal
  • Bitcoin-Erpressung

Details zur aktuellen Phishing-Situation

DKB

Kunden der Deutschen Kreditbank (DKB) und der Postbank werden aktuell verstärkt mit Phishing-Mails konfrontiert. DKB-Kunden werden dabei dazu aufgerufen, ein neues Web-Sicherheitssystem zu aktivieren. Dazu müssen die Kontoinformationen aktualisiert werden – über eine in der E-Mail hinterlegte Verlinkung. Diese wirkt auf den ersten Blick vertrauenswürdig, allerdings handelt es sich bei der angezeigten Webadresse lediglich um einen sogenannten Ankertext oder Linktext. Die tatsächliche Verlinkung führt dagegen nicht zur Website der DKB, sondern zu einer von den Betrügern gefälschten Seite.

Postbank

Postbank-Kunden fordern die Betrüger derweil dazu auf, ein Verifizierungsverfahren zu durchlaufen. Andernfalls müssen Kunden der Bank angeblich mit Einschränkungen bei der Nutzung der Postbank BestSign-App rechnen. Der Vorgang soll dabei nur zwei Minuten in Anspruch nehmen, doch der finanzielle Schaden, der sich aus diesen zwei Minuten ergeben könnte, ist umso größer. Daher solltest du generell auf keinen Fall auf irgendwelche dubiosen Verlinkungen in E-Mails klicken. Zumal in diesem Fall nicht einmal eine direkte Kundenansprache vorhanden ist.

PayPal

PayPal hat verdächtige Aktivitäten festgestellt und die Funktionen deines PayPal-Kontos daher vorübergehend eingeschränkt. Schon wieder. Nun musst du deine Identität und den Besitz deiner Kreditkarte bestätigen, indem du dich über eine hinterlegte Verlinkung anmeldest und entsprechende Dokumente bereitstellst. Besonders perfide: Die Betrüger weisen eigenständig darauf hin, dass Nutzer Passwörter niemals teilen dürften und starke Passwörter erstellen sollen. Das soll Vertrauen schaffen. Dennoch entsprechen die Angaben selbstverständlich nicht der Wahrheit, sondern sollen Nutzer lediglich dazu verleiten, ihre PayPal-Zugangsdaten und weitere private Daten zu offenbaren. Daher gilt wie immer: Melde dich einfach mit deinem PayPal-Konto an (nicht über den in der E-Mail hinterlegten Link!), und überprüfe den Wahrheitsgehalt der Nachricht selbst. Zudem solltest du unbedingt eine sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) einrichten.

Bitcoin-Erpressung

Die Bitcoin-Erpressungsmails sind wieder da. Und wieder einmal wurdest du bei sexuellen Handlungen an dir selbst erwischt. Einer Veröffentlichung der gesicherten Daten kannst du nur entgehen, wenn du 400 Euro in Bitcoins an die vermeintlichen Hacker überweist. Nur handelt es sich bei der E-Mail in Wahrheit um eine schlichte Phishing-Masche. Weitere Infos zur Bitcoin-Erpressung findest du in diesem Artikel. Und eine generelle Lösung für jegliche Sicherheitsprobleme in Zusammenhang mit einer Webcam findest du hier.

Phishing 2022 – Bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Advanzia Bank
  • Amazon
  • Apple
  • BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
  • Barclays
  • Bitcoin-Erpressungen
  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • Deutsche Kreditbank (DKB)
  • DHL
  • Ionos
  • ING
  • Landesbank Berlin (LBB)
  • PayPal
  • Postbank
  • SMS (Voicemail)
  • Sparkasse
  • Telekom
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • WEB.DE
  • WhatsApp
  • Zollamt

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatisch Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So löst du das Problem eleganter

So schützt du dich

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.



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Bildquellen

  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
  • Bankkarten: TheDigitalWay / Pixabay

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