#11 Tipps für euer vergnügtes Wochenende im April

Mehr als 400 Jahren ist es her, dass die Redewendung „Jemanden in den April schicken“ aufgeschrieben wurde – und ratet mal wo? Na klar, in Bayern! Also muss der Aprilscherz mindestens so alt sein. Doch auch ohne jemanden zum Narren zu halten, wollen wir das Leben am ersten April nicht allzu ernst nehmen.

Statt düsteren Elektro-Sounds wollen wir zu fröhlicher Disko-Musik tanzen, statt staubige Ölgemälde wollen wir eine Ausstellung nur wegen des tollen Lichts besuchen und statt über Faust zu philosophieren, wollen wir im Theater über Slapstick lachen. Ob nun ein süßes Schmunzeln oder ein Lachanfall unter Tränen – mit unseren vergnügten Tipps fürs Wochenende zaubern wir euch bestimmt ein Lächeln ins Gesicht.

Freitag, 31. März 2023

1. Ein Mini-Festival im Haus der Kunst mit Public Possession feiern

Immer wieder sind wir gespannt auf den letzten Freitag im Monat – denn dann macht uns im Haus der Kunst das generationenübergreifende Programm, das von Party über Kunstausstellung bis Filmvorführung reicht, neugierig. An diesem Freitag feiert bei Open Haus das Musik-Label Public Possession sein 10-jähriges Jubiläum mit einem Mini-Festival in der Westgalerie. Public Possession schickt lokale und internationalen Künstler*innen ihres Labels wie Sedef Adasi, Sofie Royer, Mainline Magic Orchestra und Bell Towers auf die Bühne. Während also guter Sound läuft, könnt ihr durch die Ausstellungen schlendern und am Open Haus-Programm teilnehmen.

2. Coolen jungen Musiker*innen im Treibhaus lauschen

Eintritt fünf Euro, Helles drei Euro und Mineralwasser für einen Euro – das Jugendzentrum Treibhaus sorgt dafür, dass möglichst viele sich Kultur leisten können. Wenn ihr am Freitagabend an der U3-Station Forstenrieder Allee aussteigt, erwarten euch neben kleinen Preisen großartige Acts: DJ Ropa, die in München lebt und aus Simbabwe stammt, legt Afro-House und Amapiano auf. DJ Timeless, vom Münchner Kollektiv Fokus, haut euch Techno um die Ohren. Und Emilk rappt für euch politische und sozialkritische Texte.

3. Die Ausstellung „The Male Figure“ in der Kunstbehandlung begutachten

Schon die rote Fassade des kleinen Kunstzentrums in der Müllerstraße wirkt anziehen auf uns. Seit vergangener Woche gibt es die zwölfte Ausgabe der Ausstellungsreihe „The Male Figure“ in der Kunstbehandlung zu sehen. Die Arbeiten kommen diesmal aus dem vom Brexit geprägten Schottland, aus Afrika, genauer aus Kamerun, sowie aus der Ukraine. Neben internationalen Künstler*innen stellt die Kunstbehandlung auch Kreative aus dem süddeutschen Raum aus. Zu sehen sind Gemälde, Aquarelle und Grafiken, die sich, wie der Titel der Ausstellung verrät, mit figürlichen Männerdarstellungen beschäftigen.

4. Im Ampere bei Percussion-Sound von Miroca Paris mitschwingen

Ihr seid diese Woche zu viel vorm Bildschirm gesessen? Dann bekommt ihr am Freitag die perfekte Gelegenheit, um die Hüften zu schwingen und in Bewegung zu kommen. Lasst euch im Ampere von dem Percussion-Sound von Miroca Paris mitreißen. Mit seiner rauen Stimme bringt der Multi-Instrumentalist Afro-Latin-Feeling auf die Bühne. Es heißt, live sorgen Miroca Paris und seine Band für eine wahre Explosion kreolischer Lebensfreude. Wer schon zum Einlass ins Schwitzen kommen möchte, kann an einem Tanzschnupperkurs teilnehmen. Nach dem Konzert geht die Creole-, Latin-, Afro-Party mit DJ Paps und DJ Carlos weiter.

Samstag, 1. April 2023

5. Sich beim Open Mic im Gans Woanders Gehör verschaffen

Euch schwirren so viele Gedanken, Zitate und Melodien im Kopf herum, dass ihr gar nicht mehr wisst, wohin mit eurer Kreativität? Dann teilt sie mit anderen im wunderschönen Hexenhäusl! Bringt eure Gedichte, Lieder, Witze und Geschichten mit ins Gans Woanders zur Open Mic. Weder der Kunstform noch der Sprache sind dabei Grenzen gesetzt. Nur in einen Rahmen von fünf Minuten müsst ihr eure Darbietung gießen. Anmelden könnt ihr euch spontan vor Ort oder vorab per Mail. Das Gans Woanders freut sich auf kreative und klatschende Menschen, Einritt auf Spendenbasis und einen überraschenden Abend in Giesing!

6. Im diversity Café unter der Diskokugel tanzen

Um die Anti-Rassismus-Wochen nochmals gebührend zu feiern, genießen wir am 1. April einen Tag voller Empowerment und schmeißen uns zum Abschluss auf die Tanzfläche. Zuerst gediegen bei Kaffee und Kuchen, mit Spielen und Zeit zum Austauschen, packt das diversity Café am Abend die Diskokugel aus und legt Musik auf. Auch wenn das Jugendzentrum viele junge Menschen anzieht, sieht am Samstag im queer BIPoC Café im diversity Café Menschen jeden Alters willkommen!

7. Über das Stück „Slapstick“ im Teamtheater Tankstelle lachen

Das Teamtheater Tankstelle bringt für euch am Samstag noch einmal die Vorstellung „Slapstick“ auf die Bühne. In dem Stück treffen zwei Persönlichkeiten mit großen Egos aufeinander: Charlie Chaplin und Orson Welles. Für weitere Verwicklungen sorgt die ambitionierte Jungschauspielerin und Chaplin-Gespielin Joan Barry. Welles und Barry erweisen sich als widerspenstiger, als es das erfolgsverwöhnte Universalgenie gedacht hätte. Mitten hinein in diese Sinnkrise platzt auch noch der junge Filmemacher Orson Welles, um Chaplin für einen neuen Film zu gewinnen.

8. Bei Fancy Footwork in der Milla den Disco-Vibe fühlen

Klar, auf Techno kann man in den diversen Clubs der Stadt schon ordentlich abgehen. Manchmal macht es dann aber doch auch Spaß, sich die Seele aus dem Leib zu zappeln zu den Disco-Hits der 80er-Jahre, cooler Indie-Musik und Pop-Hits jedes Jahrzehnts. Genau die erwarten euch am Samstag beim Fancy Footwork-Event in der Milla – eine Partyreihe mit Live-Konzert-Atmosphäre! Packt also die Glitzerleggings ein und macht euch bereit für Schabernack, Campari-Duschen und Konfetti.

Sonntag, 2. April 2023

9. In der Ausstellung „Glühen“ Werke in orangem Licht beäugen

Wenn ihr gerne auf der Hackerbrücke sitzt, euch von der Abendsonne wärmen lasst und die Augen schließt, werdet ihr die Atmosphäre im Köşk richtig fühlen. Noch bis zum Sonntag erwarten euch in der Ausstellung „Glühen“ Werke von Ömer Faruk Kaplan, Tabata von der Locht, Patrick Ostrowsky und Maxine Weiss, die in oranges Licht getaucht sind. Das Köşk wird zum atmosphärischen Raum: Warm und ruhig breitet sich das Licht auf den Arbeiten aus, lässt Farben und Konturen verschwimmen und ruft ein Gefühl von Gewissheit hervor. Das Projekt Köşk soll Jugendliche für Kunst begeistern und lohnt einen Abstecher, wenn ihr im Westend unterwegs seid.

10. An der Kuratorenführung im Museum Fünf Kontinente teilnehmen

Ihr interessiert euch für andere Kulturen und könnt die Augen nicht von Kleidern in bunten Farben lassen? Dann lasst euch doch am Sonntag von Stefan Eisenhofer die beiden Porträtserien Egungun und Homo Détritus des französischen Fotografen Stéphan Gladieu erklären. Zu bewundern gibt es hier afrikanische Masken-Performances aus Bénin und aus Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo. Stéphan Gladieu setzt sich mit ethnologischen und soziologischen, aber auch mit politischen und ökologischen Fragen auseinander. Die Porträtserien sind Teil der Sonderausstellung „From Mystic to Plastic. Afrikanische Masken. Fotografien von Stéphan Gladieu“, in der ihr an zeremoniellen Maskenkostümen vorbeikommt.

11. Neue Schätze bei der Plattenbörse in der Tonhalle finden

Egal, welches Jahrzehnt ihr musikalisch abfeiert, in der Tonhalle werdet ihr am Sonntag bestimmt fündig – natürlich so lange ihr eure Musik auf Scheiben hört. Es werden Platten der Beatles und Stones, Heavy Metal in allen Varianten, seltene Maxi-Versionen der 80er- und 90er-Wave- und Indie-Szene sowie Blues, Jazz, Folk, Hardrock und Psychedelic zu finden sein. Angeboten werden Schallplatten, Singles und CDs aller musikalischen Stilrichtungen von etwa 1930 an bis zu den aktuellen Charts. Neben Unmengen an Tonträgern findet ihr bei der Plattenbörse auch Poster, Kataloge & Literatur, Musikvideos und Tour-T-Shirts.