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#„Das war ein bisschen lächerlich“

„Das war ein bisschen lächerlich“

Statt der üblichen Umarmung im Zielraum beschränkte sich Mikaela Shiffrin nach dem Riesenslalom in Jasna am Sonntag mit einem Faustshake an Siegerin Petra Vlhova. Da war schon klar, dass die auf Rang drei abgerutsche Amerikanerin sauer war. Grund ihres Unmuts war die eigene verbremste Fahrt, die den greifbaren 70. Weltcupsieg ihrer Karriere kostete – und vor allem die Umstände, die ihren Teil dazu beitrugen, dass sie es vermasselte.

Achim Dreis

„Das war ein bisschen lächerlich“, sagte sie und meinte damit das Verhalten der Pistenarbeiter unmittelbar vor ihrer Fahrt. Die hatten eine gefühlte Ewigkeit gebraucht, ehe sie ein beschädigtes Tor wieder hergerichtet hatten. Shiffrin stand geschlagene drei Minuten im Starthäuschen und beschwerte sich hinterher über das „unprofessionelle Verhalten“ der slowakischen Pistencrew.

Der mitschwingende Vorwurf: Sie hätten mit Absicht langsam gemacht, um Shiffrin aus dem Konzept zu bringen und ihrer Landsfrau Vlhova, die nur 15 Kilometer entfernt in Liptovský Mikuláš geboren und aufgewachsen ist, somit einen Vorteil zu verschaffen. Vlhova gewann prompt ihr Heimrennen in der Niederen Tatra und war anschließend zu Tränen gerührt. Shiffrin wurde nach nur der nur elfbesten Laufzeit im zweiten Durchgang dagegen Tagesdritte.

In den einschlägigen Foren des Internets wurde Shiffrin nach ihrer Kritik prompt vorgeworfen, eine schlechte Verliererin zu sein – womit sie bislang allerdings im Laufe ihrer überaus erfolgreichen Karriere noch nicht aufgefallen war. Prompt versicherte die 25-Jährige, die üblicherweise auch in den diversen Social-Media-Plattformen virtuos unterwegs ist, dass sie die Leistung ihrer Rivalin nicht schmälern wollte: „Ihr Skifahren war großartig und sie hat verdient gewonnen. Sie hat ihren Job großartig gemacht und das verdient Applaus.“

Doch bei neutraler Betrachtung schien Shiffrins Vorwurf nicht ganz abwegig zu sein. Vor ihrem Start fummelten zwei, drei Pistenhelfer doch auffällig ungeschickt an dem roten Tor herum, das Vlhova bei ihrer rasenden Fahrt beschädigt hatte. Und es dauerte auch eine Weile, bis sie offenbar bemerkten, dass die verbogene und geknickte Stange ausgetauscht werden musste. Als dann endlich Ersatz da war, musste noch das Tuch über die Stangen gezogen werden. Und als das auch geschehen war, und die Bahn eigentlich hätte frei sein können, musste Shiffrin weitere 55 Sekunden warten, bis die Ampel endlich auf Grün umschaltete.

Die Amerikanerin hat mittlerweile längst wieder auf Pragmatismus umgeschaltet. „Ich muss lernen, solche Situationen besser zu meistern“, schrieb sie und beteuerte, in Zukunft wieder cool bleiben zu wollen. So wie am Vortag in Jasna. Da hatte sie an gleicher Stelle den Slalom gewonnen und die Lokalheldin Vlhova auf Rang zwei verwiesen. Und lobte hinterher das zugelassene Publikum: „Sie haben mich fair behandelt und nicht mit Schneebällen beworfen.“

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