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#299 Tote durch Ertrinken in Deutschland

„299 Tote durch Ertrinken in Deutschland“

299 Menschen sind in Deutschland 2021 ertrunken. Dies gab die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) auf einer Pressekonferenz am Donnerstag bekannt. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der Todesfälle um 79 reduziert, was einem Rückgang von 20,9 Prozent entspricht. Insgesamt handelt es sich um die niedrigste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2000.

Ute Vogt, Präsidentin des Vereins, führt dies auf erfolgreiche Aufklärungsarbeit sowie einen eher verregneten Sommer zurück. Der Sommer des Vorjahres verzeichnete weit mehr Unglücksfälle. Doch auch die pandemische Lage habe ihren Teil dazu beigetragen. Viele Schwimmbäder und -hallen waren deshalb vergangenes Jahr immer wieder geschlossen.

Unbeaufsichtigte Orte sind besonders gefährlich

Die Umstände der Unglücke sind klar auszumachen. 80 Prozent aller Todesfälle ereigneten sich an unbeaufsichtigten Seen und Flüssen. Achim Wiese, Pressesprecher der DLRG, erklärt, dass diese Gewässer besonders gefährlich seien. Ihre Tiefe und eventuelle Abgründe seien von außen nicht zu erkennen. Ferner können starke Temperaturunterschiede vorkommen, die der Körper erst mal verarbeiten müsste. Flüsse im Binnenland seien aufgrund der Strömung und des Schiffsverkehrs ebenfalls unberechenbar. Wiese findet deutliche Worte: „Sie gehen ja auch nicht mit Ihren Kindern auf die Autobahn, um zu spielen.“

Seen und Flüsse sind für Schwimmer besonders gefährlich.


Seen und Flüsse sind für Schwimmer besonders gefährlich.
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Bild: DLRG

Am sichersten seien die Badestellen, die beaufsichtigt sind. So kommt es, dass trotz Wellengang und Strömung die deutschen Küsten sehr sicher und zum Schwimmen gut geeignet seien. „Es gibt aber immer wieder Menschen, die unsere Signalgebung missachten“, so Wiese, „Wie auf der Straße gilt auch an der Küste: rot heißt Stopp! Doch gerade Menschen, die immer wieder an einem Ort schwimmen denken: ‚Ich kenne mich hier aus‘. Die überschätzen sich dann oft.“

Sich selbst zu überschätzen, sowie das Ertrinken grundsätzlich, scheint ein männliches Problem zu sein. 80 Prozent der verunglückten Schwimmer waren Männer. Auch eine bestimmte Altersgruppe sticht hervor: die über 55-Jährigen. Vogt führt hierzu aus, dass bereits bestehende gesundheitliche Probleme und eine damit einhergehende Überschätzung der eigenen Fähigkeiten bei dieser Gruppe eine große Rolle spielen.

Die DLRG empfiehlt, nur an beaufsichtigten Orten zu schwimmen. „Wenn Sie alleine sind, aber trotzdem schwimmen wollen, tun Sie dies bitte zumindest dort, wo auch andere Menschen sind. Da kann Ihnen dann notfalls jemand zur Hilfe kommen.“ Insbesondere nach einer längeren Schwimmpause durch Corona sollte man behutsam starten und die Gefahren nicht unterschätzen. „Bleiben Sie in Ufernähe und meiden Sie unbekannte Gewässer“, rät Vogt.

Ein globaleres Problem: Schwimmfähigkeit rückläufig

Die Gefahren beim Schwimmen gehen aber nicht nur auf fehlende Vorsicht oder gefährliche Bedingungen zurück. Die Schwimmfähigkeit der Bevölkerung sei rückläufig, was das Gefahrenpotenzial stark erhöhe. Wiese beklagt, dass 60 Prozent der Kinder, die aus den Grundschulen kommen, nicht mehr schwimmen könnten. „Das ist vor allem ein politisches Problem. Durch Corona hat ein kompletter Jahrgang keinen Schwimmunterricht gehabt. Und durch das schleichende Bädersterben haben viele Schulen gar keinen Zugang mehr zu einem Schwimmbad“, so der Sprecher.

Der Verein fordert Politik und Kommunen auf, den Zugang zu den verbleibenden Bädern kostenlos für ihn zur Verfügung zu stellen. Nur so könnten sie ihrem öffentlichen Auftrag nachkommen und den Menschen das Schwimmen beibringen. Vogt bleibt weiterhin motiviert: „Gerade jetzt sind durch Corona viele Menschen – nicht nur Kinder – aus der Übung. Wir müssen also unbedingt mit unserer Aufklärungsarbeit weitermachen.“ Dass alle Menschen schwimmen können, sei weiterhin eines ihrer wichtigsten Ziele.

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