#700 Millionen für ein stabiles Moldau
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„700 Millionen für ein stabiles Moldau“
Mehr als 30 Nationen haben sich bei einem Treffen in Berlin auf umfassende Hilfen für die Republik Moldau verständigt, die unter den Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine überproportional leidet. Die Unterstützerkonferenz kam auf Initiative der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zustande, die gemeinsam mit Frankreich und Rumänien den Vorsitz führte. Baerbock sagte mit Blick auf die russische Aggression in der Ukraine, es deute „alles darauf hin, dass wir noch am Anfang einer bitteren Wirklichkeit stehen“. Ein langer Atem sei notwendig, „und wir haben einen langen gemeinsamen Atem“.
In der Republik Moldau sind, gemessen an ihrer Einwohnerzahl von rund 2,5 Millionen, die meisten Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen, rund 100.000 sind noch im Land. 12.000 von ihnen sollen jetzt in andere Länder ausgeflogen werden. Österreich hat bereits vier solcher Flüge veranstaltet, Deutschland bereitet den dritten Flug vor. Außerdem erhalte Moldau zur Versorgung der Flüchtlinge humanitäre Hilfe in Höhe von 71 Millionen Euro.
Insgesamt sagten die Teilnehmer der Unterstützungsplattform für Moldau der dortigen Regierung zur Stabilisierung ihrer Finanzen Hilfen in Höhe von fast 700 Millionen Euro zu, die teilweise als Zuschüsse, teilweise als Kredite gewährt werden sollen, um, wie Baerbock sagte, die „finanzielle Widerstandsfähigkeit“ des Landes zu kräftigen. Weitere Unterstützungszusagen betreffen die Modernisierung des Stromnetzes – bislang war Moldau abhängig von der Energieerzeugung eines Kraftwerks im benachbarten separatistischen Transnistrien – sowie Hilfen bei der Beibehaltung des staatlichen Reformkurses. Der widmet sich dem Kampf gegen Korruption. Die moldauische Ministerpräsidentin Natalia Gavrilita sagte nach der Berliner Konferenz, die Verwirklichung der Reformvorhaben in Recht und Gesellschaft „muss weitergehen“. Sie sei auch sehr dankbar für die Übernahme von Flüchtlingen.
Täglich um 12.00 Uhr
Die hilfswilligen westlichen Staaten bieten Moldau überdies Unterstützung bei der Kontrolle seiner Grenzen und Handhabung von Grenzabfertigungen an. Direkte militärische Unterstützung hat die moldauische Regierung hingegen nicht angefragt.
Koordiniertes Vorgehen der G7-Staaten sei notwendig
Außenministerin Baerbock kündigte im Blick auf die brutalen Tötungen von Zivilisten im ukrainischen Butscha die Bereitschaft Deutschlands zur Lieferung weiterer Waffensysteme an die Ukraine an. Sie sagte: „Wir schauen uns an, was es für Lösungen gibt. Und zwar gemeinsam als EU, als NATO und vor allen Dingen als G-7-Partner.“
Deutschland habe seit Kriegsbeginn der Ukraine mit Waffenlieferungen geholfen, etwa mit Flugabwehrraketen und Panzerfäusten. „Es gibt nicht viele andere Staaten, die mehr geliefert haben,“ sagte sie. Die Bundesregierung sehe sich nun Waffensysteme an, die Deutschland bisher noch nicht weitergegeben habe, sagte die Ministerin. Sie schränkte ein: „Allerdings hat die Bundeswehr selbst kaum noch welche in den Depots.“ Wenn man über alte Waffensysteme rede, müsse außerdem berücksichtigt werden, „dass daran auch viele Fragen von Logistik, Ausbildung und Ersatzteilen hängen – Ersatzteile, die es möglicherweise nicht mehr gibt“. Je älter das System sei, desto schwieriger werde es, diese Fragen zu beantworten.
Angesichts der „Unmenschlichkeit“ des Massakers in der ukrainischen Stadt Butscha sei ein koordiniertes Vorgehen der G7-Staaten notwendig, deren Vorsitz Deutschland in diesem Jahr führt. Auch beim Außenministertreffen der NATO-Staaten am Mittwoch in Brüssel werde darüber gesprochen werden, wie man die Ukraine noch stärker bei der Verteidigung unterstützen könne. Wie bei den Sanktionen auch wirke ein gemeinsames Vorgehen am besten.
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