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#Zahl der Todesopfer in Haiti steigt auf mindestens 304

Zahl der Todesopfer in Haiti steigt auf mindestens 304

Nach dem schweren Erdbeben im Südwesten Haitis ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 304 gestiegen. Mehr als 1800 Menschen wurden verletzt, wie der Katastrophenschutz des Landes auf Twitter am Samstagabend (Ortszeit) meldete. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS erschütterte der Erdstoß der Stärke 7,2 am Morgen (Ortszeit) das Land, das Epizentrum lag demnach rund 160 Kilometer südwestlich der dicht besiedelten Hauptstadt Port-au-Prince.

Unter den Toten war auch der ehemalige Senator Jean Gabriel Fortuné, der nach Informationen des Onlineportals „Gazette Haiti“ in der Stadt Cayes unter den Trümmern seines Hotels begraben wurde. In der Stadt Aquin kamen zwei Kinder im Alter von sieben und neun Jahren ums Leben.

Die US-Behörde USGS rief am Samstag Alarmstufe Rot mit Blick auf mögliche Todesopfer aus. Sie verwies außerdem auf das verheerende Erdbeben, das sich im Jahr 2010 auf Haiti ereignet hatte. Das aktuelle Beben habe dieselbe Halbinsel Haitis erschüttert. Das Erdbeben von 2010 verursachte erhebliche Schäden in der Stadt Port-au-Prince und den umliegenden Regionen. Damals kamen infolge der Katastrophe mehr als 200.000 Menschen ums Leben.

Die US-Behörde verwies auch auf ein starkes Erdbeben, das sich am Samstag vor der Südküste des US-Bundesstaates Alaska ereignet hatte. Es hatte die Region mit einer Stärke von 6,9 erschüttert. „Trotz der zeitlichen Übereinstimmung zwischen diesen beiden Erdbeben macht der große Abstand zwischen diesen beiden Ereignissen eine kausale Beziehung unwahrscheinlich“, schrieb die Behörde.

Eine Tsunami-Warnung wurde für Haiti wieder aufgehoben. Der Nationale Wetterdienst der USA (NOAA) riet den Menschen am Samstag aber, weiterhin vorsichtig zu bleiben. In den Küstengebieten in der Nähe des Erdbebens könnte es weiterhin geringfügige Schwankungen des Meeresspiegels von bis zu 30 Zentimetern geben, hieß es weiter.

Das Beben hat sich offiziellen Angaben nach rund 12 Kilometer von der Gemeinde Saint-Louis-du-Sud in einer Tiefe von rund zehn Kilometern ereignet. Berichten zufolge sollen durch das Beben zahlreiche Häuser zerstört worden sein. Das genaue Ausmaß der Schäden war zunächst noch unklar.

Eingestürzte Gebäude nach dem Erdbeben im Ort Los Cayos in Haiti


Eingestürzte Gebäude nach dem Erdbeben im Ort Los Cayos in Haiti
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Bild: EPA

Die Bundesregierung hat dazu aufgerufen, die betroffenen Gebiete im Südwesten des Inselstaates zu meiden. „Es muss mit zahlreichen Toten und Verletzten sowie starken Schäden an Gebäuden und Infrastruktur gerechnet werden. Es kommt weiterhin zu starken Nachbeben“, warnte das Auswärtige Amt am Samstagabend. „Meiden Sie die betroffene Gegend. Machen Sie sich mit Verhaltenshinweisen bei Erdbeben und Tsunamis vertraut“, hieß es in den Reise- und Sicherheitshinweisen. „Verfolgen Sie die lokalen Medien.“

Das Kinderhilfswerk Unicef forderte die Menschen via Twitter auf, sich von ihren Häusern zu entfernen und insbesondere ihre Kinder zu schützen. Auch Save the Children zeigte sich in großer Sorge um die Kinder. Die Mitarbeiter der Organisation vor Ort berichteten von „entsetzlichen Verwüstungen“: von eingestürzten Häusern, zahlreichen Verletzten und Toten, hieß es. Auch wenn es noch Tage dauern werde, um das gesamte Ausmaß der Schäden zu erfassen, sei schon klar, dass sich Haiti inmitten einer humanitären Notlage befinde. „Wir müssen jetzt schnell und entschlossen reagieren zum Schutz der Kinder“, so Leila Bourahla, Landesdirektorin von Save the Children in Haiti.

Auch Malteser-Team bereitet Hilfsmaßnahmen vor

Indes haben die USA dem Karibikstaat schnelle Hilfe in Aussicht gestellt. „Unsere Experten sind bereits vor Ort, um Schäden und Bedürfnisse zu bewerten“, schrieb die Leiterin der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe USAID, Samantha Powers, am Samstag auf Twitter. Man wolle nun schnell reagieren. US-Präsident Joe Biden sei über die Situation in Haiti informiert worden und habe darum gebeten, dass USAID die US-Reaktion koordiniere.

Auch das Team von Malteser International bereitet in Haiti erste Nothilfemaßnahmen für die Menschen in der Region vor. „Wir rechnen damit, dass das Beben von heute verheerende Folgen haben wird“, erklärte die Organisation am Samstagabend in Köln. Die Steinhäuser in der betroffenen Region im Departement Nippes seien sehr einfach gebaut, Mitarbeiter der lokalen Partnerorganisationen berichteten, dass Gebäude wie Kartenhäuser eingestürzt seien, so die Malteser.

Yolette Etienne, Projektkoordinatorin von Malteser International in Haiti, zeigte sich tief erschüttert. „Ich kann nicht fassen, was die Menschen in Haiti noch alles ertragen müssen. Sie hatten bereits gestern schon wenig. Heute haben sie buchstäblich nichts mehr.“ Man werde nun so schnell es geht Hilfe leisten.

Die Schäden durch das Beben 2010 wurden auf 8 Milliarden US-Dollar (6,2 Milliarden Euro) geschätzt. Der Wiederaufbau kam auch durch die politische Instabilität nur schleppend in Gang. Im Juli war Haitis Präsident Jovenel Moïse ermordet worden. Er wurde in seiner Residenz von einer schwer bewaffneten Kommandotruppe überfallen und erschossen worden.

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