#Marathon des Sables: Tod in der Wüste
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„Marathon des Sables: Tod in der Wüste“
Endlose Dünen bedecken den verkrusteten Boden. Über dem schimmernden Horizont erheben sich dunkle Felsen, die in der glühenden Hitze glitzern. Schatten und Feuchtigkeit sucht man hier vergebens. Ein feuriger Mantel hat sich über die endlose Weite aus sandfarbener Ödnis gelegt. Die Sahara, sie ist ein Ort der Schönheit und des Schreckens.
Doch genau hier wollen sich knapp 700 Läufer aus aller Welt einer lebensgefährlichen Herausforderung stellen: dem 35. Marathon des Sables. Ein Ultramarathon. Sechs Etappen. Insgesamt 250 Kilometer durch das feurige Herz der Wüste. Nicht jeder wird dieser Prüfung gewachsen sein. So mancher aber wird sich irgendwann der Frage stellen müssen: Warum tut man sich so etwas an?
Willkommen im Wüstencamp
Auch eine junge Frau aus Deutschland sucht die Antwort darauf, als sie einige Tage vor dem Rennen im marokkanischen Errachidia landet. Auf einem kleinen Schild aus Papier steht die Startnummer 307, daneben der Name Elise. „Ich habe mal von dem Lauf durch einen Dokumentarfilm erfahren, das hat mich irgendwie gereizt“, sagt die 25-jährige Bankerin. „Ein Freund von mir, der ihn auch mal gemacht hat, meinte, das könnte ich auch schaffen.“
In der Sahara hofft Elise, sich selbst zu beweisen, aus welchem Holz sie geschnitzt ist. Mit der Statur eines stereotypischen Extremsportlers hat die zierliche junge Frau auf den ersten Blick wenig gemein. Dafür spiegeln sich in ihren Augen Ehrgeiz, Willen, aber auch eine Spur von Naivität. Der Lauf, der die Teilnehmer etwa 3500 Euro kostet, lockt seine Kundschaft gleichzeitig als eines der härtesten Rennen der Welt und Abenteuer für jeden, der nur kühn genug ist. Elise vertraut der von den Veranstaltern beworbenen Erfolgsquote von 95 Prozent.
Die Reise beginnt in einem der Wüstencamps, von denen aus in den nächsten sechs Tagen die Etappen starten sollen. So also schaut das Zuhause für die kommende Woche aus fernab von Internet, Bett oder Dusche: 90 primitive Zelte aus schwerem schwarzen Stoff zu einem großen Kreis gereiht und aufgeteilt nach Ländern.
Acht Kilogramm Minimalversorgung
Die Stimmung unter den rund 40 Nationen ist trotz dieser Bedingungen ausgelassen. „Im Moment kann ich das Ganze noch kaum fassen. Noch fühlt es sich für mich fast wie auf einem Festival an“, sagt Elise, während aus einem der Nachbarzelte lautstark russische Popmusik ertönt und auf freudige Zurufe durch die Fraktion der Niederländer trifft. Doch Elise weiß auch: Der Lauf ist eine ernste Angelegenheit.
Eine beispiellose Tortur: In sechs Etappen müssen die Läufer insgesamt 250 Kilometer bewältigen.
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Bild: Alexander Davydov
Der kürzeste Abschnitt ist nur neun, der längste dafür mehr als 82 Kilometer lang. Bis auf Wasser an ausgewiesenen Checkpoints und medizinischer Nothilfe wird das Überleben von dem gesichert, was die Teilnehmer in einem kleinen Laufrucksack mittragen: Schlafsack, Isomatte, Kocher, Nahrung, Kleidung. Das Wichtigste, reduziert auf acht bis zehn Kilogramm Minimalversorgung. Die Veranstalter mahnen in ihren Handbüchern vor zu viel Leichtsinn beim Meistern der Strecke, tolerieren aber auch immer wieder kuriose Exoten. In diesem Jahr ist es ein französischer Abenteurer, der den Lauf medienwirksam barfuß bestreitet.
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