#Abstellgleis: Deutsche Bahn verkündet Aus für beliebten ICE
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„Abstellgleis: Deutsche Bahn verkündet Aus für beliebten ICE“

Er war etwas Besonderes zwischen den vielen hundert ICE 1, ICE 2, ICE 2 und ICE 4 der Deutschen Bahn. Wer Glück hatte, konnte in den vergangenen Jahren statt in 08/15-Sitzen in gemütlichen Ledersitzen Platz nehmen und hatte deutlich mehr Platz als in einem normalen ICE – und das in der zweiten Klasse. Bei der Zug-Garnitur, aus der manch Fahrgast eilig wieder ausstieg, weil er sich in der 1. Klasse wähnte, handelt es sich um den ehemaligen Metropolitan-Zug, kurz MET.
Der Metropolitan bestand anders als normale ICE aus einer Lok-bespannten Zug-Garnitur mit einmaligen Wagen. Der Zug, von dem es ursprünglich nur zwei Garnituren gab, war ein Reisemittel eines eigenständigen Unternehmens innerhalb der Deutschen Bahn. Er fuhr als reiner Business-Zug zwischen 1999 und 2004 zwischen Hamburg und Köln. Die Züge waren 45 Minuten schneller als normale Express-Züge und Fahrgäste brauchten einen speziellen Fahrschein. Besonderheiten damals: Du konntest dir gegen Pfand an Bord einen Laptop leihen. Und es gab verschiedene Sitzbereiche. Im Office-Bereich konntest du telefonieren, im Club-Bereich gab es DVD-Player als Leihgeräte und im Bistro Zigarren von Davidoff und Cocktails.
Das passiert jetzt mit dem Sonder-ICE
Doch der Betrieb des Metropolitan rentierte sich nicht, die Deutsche Bahn übernahm die speziellen Züge in ihren Bestand. Lange führen sie als Verstärkerzüge an Freitagen und Sonntagen als Intercity, später wurden sie umgearbeitet und zu ICE. Schließlich erreichen die Züge 220 km/h und somit mehr als normale Intercity. Die Bahn nutzte die beiden Züge auch, um neue Dinge zu testen. So war dieser Spezial-ICE der erste Zug nach Intercity-Bauart, der WLAN bekam. Auch neue Piktogramme und andere Tests machte die Bahn mit diesen Zügen.
Doch bis heute fehlten beispielsweise Fahrradstellplätze, Kleinkindabteil, digitale Reservierungsanzeigen oder Bahn-Interne-Systeme. Das macht es für die Bahn zunehmend schwierig, die Züge normal einzuflotten. Auch die Klimaanlage des Zuges war immer wieder ein Problem. Zudem werden Ersatzteile nach Bahn-Angaben schwerer zu bekommen. Bei der Wartung bekommt der in Berlin stationierte Zug ohnehin eine Sonderbehandlung: Statt im normalen ICE-Werk in Rummelsburg findet die Wartung bei einem externen Dienstleister an der Warschauer Straße statt.
Nun steht eine Hauptuntersuchung des Zuges an, damit er weiter rollen darf. Das zusammen mit zahlreichen neuen ICE, die die Bahn derzeit geliefert bekommt, hat nun den Ausschlag gegeben, den Zug auszumustern. Die Bahn will ihn auf ihrem Gebrauchtzug-Markt verkaufen. Möglich, dass er künftig für ein anderes Bahn-Unternehmen fährt, als Restaurant dient oder im Ausland ein zweites beziehungsweise drittes Leben bekommt. Schlechtesten falls droht im aber die Verschrottung.
Hier kannst du noch einmal mit dem Ex-Metropolitan fahren
Solltest du den Zug noch als DB-Zug in echt sehen wollen: Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember ist er als ICE 1051/1052 zwischen Berlin und Köln und als ICE 1191/1196 zwischen Berlin und Frankfurt Flughafen unterwegs: Allerdings: Diese Züge fahren nicht täglich und im Oktober längere Zeit gar nicht. Du brauchst lediglich eine normale Fahrkarte für den ICE.
Bildquellen
- So sah der MET einst aus – heute ist er in ICE-weiß lackiert: Deutsche Bahn
- Deutsche Bahn Störung wegen Gleisarbeiten: Deutsche Bahn
- Bahnschienen: Deutsche Bahn
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