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#Adi Hütter und die Wochen der Wahrheit

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Adi Hütter und die Wochen der Wahrheit

Um zu verdeutlichen, dass von nun an viel auf dem Spiel steht, hatte sich Adi Hütter einer Redewendung bedient, die im Fußballbetrieb oft zu hören ist, wenn der Wert der Partie sich nicht allein in Punkten bemessen lässt. Der 51-Jährige sprach von „Wochen der Wahrheit“ und meinte damit diesen April. Der Start der von ihm betreuten Eintracht in diese Phase hätte besser nicht ausfallen können. Eines aber hatte der Österreicher beim Blick auf den anspruchsvollen Terminplan wohl nicht bedacht: dass der Spruch im Laufe des Monats auch noch auf ihn persönlich gemünzt werden könnte.

Marc Heinrich

Sportlich gewannen die Frankfurter dank ihres siebten Erfolgs im zehnten Rückrunden-Match zusätzlichen Rückenwind für die Schlussetappe dieser Bundesligasaison, bei der sie ein noch nie zuvor erreichtes Ziel vor Augen haben: Die Hessen können sich, machen sie so weiter wie beim 2:1 in Dortmund, erstmals in der Klubgeschichte für die Champions League qualifizieren. Die Mannschaft behauptete den vierten Platz in der Tabelle im Stile eines furchtlosen und (von Hütter) taktisch mustergültig abgestimmten Kollektivs. Der Vorsprung vor dem BVB als erstem Verfolger wuchs durch den Erfolg im direkten Duell auf sieben Zähler.

Bei noch sieben ausstehenden Spielen können sich die Hessen selbstbewusst an die weiteren Aufgaben machen, ehe am 22. Mai abgerechnet wird. So weit schaute Hütter aber nicht nach vorne. Bevor er die Nationalspieler in seinem Kader in einen zweitägigen Kurzurlaub schickte, auf dass sie Kräfte sammeln sollen für den Endspurt, setzte er im Presseraum des Dortmunder Stadions zu einer Eloge auf seine Mitstreiter an. Sie hätten ihn „stolz“ gemacht, sagte Hütter: „Es geht ein Pauschallob an alle.“ In eigener Sache gab er sich dagegen zugeknöpfter.

Nun winkt der nächste Zahltag

Hütter, so hatte es den Anschein, lässt aktuell lieber Taten statt Worten sprechen – und betreibt damit ebenfalls Werbung in eigener Sache. Sein Tun in Frankfurt ist eine bald dreijährige Cinderella-Story. In seinem ersten Pflichtspiel schied er mit der Eintracht (als Titelverteidiger) in der ersten Runde des DFB-Pokals bei den Ulmer Amateuren aus.

Diesem Anfang, dem überhaupt kein Zauber innewohnte, folgten in schöner Regelmäßigkeit glanzvolle Auftritte und Achtungsergebnisse in Serie: 2019 stieß das Team bis ins Halbfinale der Europa League vor, und 2020 folgte das Erreichen des DFB-Pokal-Halbfinales. Der Verkauf des von ihm so zusammengestellten Büffelherden-Sturms (Rebic, Jovic, Haller) brachte rund 100 Millionen Euro in die Klubkassen.

Nun winkt der nächste Zahltag. Sollte die Eintracht tatsächlich in die Königsklasse vorstoßen, wären ihr rund 30 Millionen Euro aus Fernseh- und Vermarktungsentgelten garantiert; noch ist es eine Diskussion im Konjunktiv, doch auch Hütter befeuerte sie durch Andeutungen, indem er solch eine mögliche Leistung als Kunststück pries, das dann für die Eintracht dem Gewinn „der Meisterschaft“ gleichkäme.

Dass er rund um die Begegnung mit dem BVB zu seinen persönlichen Absichten wenig beizusteuern bereit war, begründete er mit seiner professionellen Arbeitseinstellung. „Ich habe mich dazu entschlossen, mich auf das Spiel zu konzentrieren“, sagte er vor den Kameras und Mikrofonen, „dass wir eine unglaublich historische Chance haben, das ist für mich aktuell das Wichtigste. Und darauf habe ich mich fokussiert.“

Die Möglichkeit, unmissverständlich Stellung zu beziehen zu den an Gründonnerstag publik gewordenen Spekulationen, er beziehungsweise sein Berater stünden mit Gladbach in aussichtsreichen Verhandlungen über einen Wechsel in diesem Sommer, wollte Hütter nicht nutzen: „Die Frage ist, ob ich immer Aufklärung betreiben muss, weil ich mich schon öfter geäußert habe.“ Damit spielte er auf seine Äußerungen von Ende Februar an, als er betont hatte: „Ich bleibe!“

So deutlich benannte er seine Pläne am Wochenende nicht. Stattdessen richtete er sein Augenmerk auf die nächsten Herausforderungen: „Es kommt Wolfsburg, die sind unglaublich schwer zu bespielen, dann müssen wir zu Gladbach, wir haben Augsburg und Leverkusen.“ Anschließend sind die „Wochen der Wahrheit“ abgelaufen. Spätestens in 24 Tagen kann also darüber gesprochen werden, was die Zukunft bringt: für die Eintracht. Und sicher auch für Hütter.

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