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#Aktienmärkte in der Korrekturphase

„Aktienmärkte in der Korrekturphase“

Blickt man auf die vergangenen zwei Börsenwochen zurück, fällt das Fazit im Dax mehr als ernüchternd aus: ein Minus von 9 Prozent oder von mehr als 1200 Punkten. In den zurückliegenden fünf Handelstagen ging es für den deutschen Leitindex um mehr als 4 Prozent nach unten. Dass sich der Markt in einer Korrekturphase befindet, zeigt auch die Nachricht vom Freitag: Der Hedgefonds Bridgewater von Starinvestor Ray Dalio hat mindestens 6,7 Milliarden Dollar auf fallende Aktienkurse in Europa gesetzt. Das riecht eindeutig nach Bärenmarkt, also weiteren Kursverlusten.

Den Ausverkauf an den Aktienmärkten begleitet in der ganzen Welt ein deutlicher Anstieg der Anleiherenditen, der ebenfalls Folge einer Verkaufswelle ist. Seit Anfang Juni hat sich die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe von gut 1,0 Prozent bis auf 1,9 Prozent erhöht. Dank der Beruhigungspille der Europäischen Zentralbank (EZB), die nach einer Notfallsitzung am Mittwoch die flexible Wiederanlage fälliger Anleihen aus ihrem Ende Juni auslaufenden Kaufprogrammen verkündete, haben sich die Anleihemärkte wieder etwas erholt.

Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag am Freitag bei 1,65 Prozent. Noch stärker fiel die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe Italiens und zwar von gut 4 auf 3,6 Prozent. Trotzdem rücken derzeit Anleihen in das Blickfeld der Investoren, nachdem sie diese Anlageklasse wegen der negativen Zinsen in den vergangenen Jahren gemieden haben.

Mit einem Kurs von 85 Prozent ist die zehnjährige Bundesanleihe als sicheres Wertpapier vielen Anlegern inzwischen wieder eine Überlegung wert. Denn bei Fälligkeit erhalten sie 100 Prozent zurück. Dieses Kalkül birgt angesichts der langen Laufzeit aber viele Unsicherheiten. Dass Privatanleger wieder verstärkt auf Anleihen blicken, zeigt, wie stark die Zweifel an den Aktienmärkten zugenommen haben. Hohe Inflation und immer aggressivere Zinsschritte der Notenbanken in den Vereinigten Staaten, Großbritannien und sogar in der Schweiz nähren zusammen mit den Sorgen um die Energieversorgung die Erwartung einer Rezession.

Lagarde unter Handlungsdruck

Dass die EZB ihren ersten Zinsschritt erst für Juli in Aussicht stellt, lässt sich nicht als abwartende Vorsicht bezüglich der konjunkturellen Entwicklung rechtfertigen. Denn ihre primäre Aufgabe ist die Erhaltung der Geldwertstabilität und damit entschlossenes Handeln gegen die Inflation. Hier kommt EZB-Präsidentin Christine Lagarde unter einen immer größer werdenden Handlungsdruck. Das verdeutlicht die Inflationsrate von 8,1 Prozent im Mai, die das Statistikamt Eurostat am Freitag in einer zweiten Schätzung bestätigte.

Auch wenn die Zinsen an den Anleihemärkten gestiegen sind, sollten sich Anleger bewusst sein, dass diese weiterhin vergleichsweise niedrig sind und nach Abzug der Inflationsrate deutlich negativ ausfallen. Die aktuelle Korrekturphase an den Aktienmärkten ist schon seit längerem erwartet worden, erst recht nachdem die Zins- und Inflationswende durch neue geopolitische Verhältnisse aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine begleitet wird. Die Frage lautet, in was man derzeit noch investieren kann. Hier ist guter Rat teuer, aber dividendenstarke Titel von stabilen Unternehmen sollten gegenwärtig eine Überlegung wert sein, weil diese – langfristig gesehen – attraktive Einstiegsniveaus aufweisen können.

So bevorzugt James Rutherford, Leiter für europäische Aktien beim Vermögensverwalter Federated Hermes, Unternehmen, die eher offensiv als defensiv agieren können und die über einen starken freien Cash-Flow verfügen. Dieser ermögliche es ihnen, in Forschung und Entwicklung zu investieren und eigene Aktien zurückzukaufen. Solche Unternehmen könnten aus den Turbulenzen gestärkt hervorgehen.

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