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#Philipp Nimmermann: Neuanfang mit einem Unbekannten

Vom Ideologen zum Pragmatiker: Viel größer könnte der Wechsel im Amt des Energiestaatssekretärs im Bundeswirtschaftsministerium nicht sein. Auf Patrick Graichen, einen Strippenzieher mit oft brachialer Agenda, folgt Philipp Nimmermann, ein kühler Ökonom und integrativer Verwaltungschef aus Hessen, der mit Klima- und Energiefragen bisher nichts am Hut hatte.

In der Berliner „Umweltblase“ kennt ihn kaum jemand, und genau das ist beabsichtigt: Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will sich nicht wieder dem Vorwurf aussetzen, auf die alten Ökonetzwerke zu setzen, in denen jeder jedem hilft, mitunter eng befreundet oder sogar verwandt ist.

Man sollte sich nicht täuschen: Auch Nimmermann ist ein tief verwurzeltes grünes Gewächs, und er gehört zu Habecks Getreuen aus Schleswig-Holstein. Aber er ist unverdächtig, Politik aus der Sichtweise der Klimaschutzavantgarde heraus zu betreiben, die in ihrem Kampf gegen die Erderwärmung die Menschen vergisst, die sie vorgibt schützen zu wollen.

Für Habeck ist Nimmermanns Ernennung ein Befreiungsschlag und auch ein Angebot an die Koalitionspartner. Der Hesse könne „in einem politische aufgeladenen Umfeld breit getragene Lösungen schaffen“, sagte der Minister am Montag. Er werde „mit einem frischen Blick die Prozesse neu durchdenken“. Genau das ist dringend nötig, wenn es mit dem Gebäudeenergiegesetz zur Wärmewende noch etwas werden soll.

Um SPD und FDP zurück ins Boot zu holen, gäbe es einen gangbaren Weg: Der Kohlendioxidpreis aus dem Brennstoffemissionshandelsgesetz müsste stark steigen, um technologieoffene Anreize zum Heizungstausch und zur Dämmung zu setzen.

Zugleich sollten die Einnahmen den einkommensschwachen Haushalten zugutekommen. CO2-Preis und Energiegeld hat die Regierung längst beschlossen, aber nie konsequent verwirklicht. Falls Nimmermann das Heizungsgesetz entsprechend änderte, wäre das genau der Neuanfang, der von ihm erwartet wird.

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