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#Alles Gute, Gorbi! 12 Fotos von Michail Gorbatschow in Berlin

Alles Gute, Gorbi! 12 Fotos von Michail Gorbatschow in Berlin

Kaum ein Staatsmann wird in Deutschland und vor allem in Berlin so sehr verehrt wie Michail Sergejewitsch Gorbatschow. Nicht wegen des Billig-Fusels, den Spät-Teenager Wodka nennen, sondern weil er mit seinen politischen Reformen in der Sowjetunion maßgeblich auch zur Einheit in Deutschland und dem Mauerfall in Berlin beitrug.

Diese Popularität ist ihm in seinem Heimatland nicht vergönnt. Dort machen ihn viele für den Niedergang der Sowjetunion verantwortlich. 1991 wurde er mit einem Putsch von den eigenen Weggefährten abserviert. Vielleicht kehrte er auch deswegen nach der Wende immer wieder gerne nach Berlin zurück, wo ihm jedes Mal ein fürstlicher Empfang bereitet wurde von jedem, der sich in seinem Glanz sonnen wollte. Zu seinem 90. Geburtstag haben wir 12 historische Bilder von Gorbatschow in Berlin herausgesucht.


Trotz unterschiedlicher Meinungen zwischen Gorbatschow und Honecker: Der Bruderkuss muss sein

Kaum auf ostdeutschem Boden gelandet, schon Honeckers Lippen an der Backe. Foto: Imago/Werner Schulze

Gorbatschow wurde am 11. März 1985 Staats- und Parteichef in der Sowjetunion. Und er begriff sich sogleich als radikaler Reformer, der den Sozialismus wiederbeleben wollte. Reformbestrebungen forderte er auch von der SED-Parteiführung ein.


Das geht doch noch frontaler

Was sein muss, muss sein: Gorbatschow und Honecker zelebrieren beim SED-Parteitag 1987 den sozialistischen Bruderkuss. Foto: Imago/Sommer

Auch wenn DDR-Staatschef Erich Honecker Gorbatschow öffentlichkeitswirksam mit dem sozialistischen Bruderkuss begrüßte, besuchte, so war er kein Freund des Reformers aus Moskau.


Gelächelt wird vor den Kameras, gestritten wird dahinter

Gorbatschow und Honecker: Das Lächeln war leider nur gespielt. Foto: Imago/Itar-Tass

Zwischen Honecker und Gorbatschow war die Stimmung nicht immer die beste. Vielleicht, weil er von der DDR Selbstkritik einforderte als „eine unerlässliche Bedingung für den Erfolg einer revolutionären Partei“. Dies hörte man in der SED-Parteizentrale nicht so gerne.


Gorbatschow wollte Honecker sogar loswerden

Gorbatschow und Honecker bei der einer Kranzniederlegung in Berlin am Ernst-Thälmann-Denkmal in der Greifswalder Straße. Foto: Imago/Hohfeld
Gorbatschow und Honecker bei der einer Kranzniederlegung in Berlin am Ernst-Thälmann-Denkmal in der Greifswalder Straße. Foto: Imago/Hohfeld

Gorbatschow soll bereits 1987 nach einem Nachfolger für Honecker gefahndet haben. Als der SED-Chef im September 1988 den KPdSU-Vorsitzenden in Moskau besuchte, platzte diesem der Kragen: „Wenn du bei euch Schwierigkeiten mit der Erläuterung unserer Politik hast, dann ruf mich an, ich komme zu euch, wir gehen gemeinsam in die Massen und klären mit ihnen, was bei uns passiert – ob das Sozialismus ist oder nicht.“


Gorbatschow war nicht nur in Berlin ein Held der Massen

Bei den Ostdeutschen war Gorbatschow äußerst beliebt, auch wenn sich in diesem Foto eher Journalist*innen und Parteifunktionäre nach vorne drängten. Foto: Imago/Hohlfeld
Bei den Ostdeutschen war Gorbatschow äußerst beliebt, auch wenn sich in diesem Foto eher Journalist*innen und Parteifunktionäre nach vorne drängten. Foto: Imago/Hohlfeld

Mit Gorbatschow verbanden die Bürger in der DDR viel Hoffnung auf Reformen. Die Kindergärtnerin Maria erinnerte sich in einem Interview mit der Deutschen Welle: „Er hat früher als die Politiker in der DDR reagiert und uns Hoffnung gegeben. Ohne seine Kraft wäre der Fall der Mauer nicht möglich gewesen.“


Die Zeit ist wirklich schnell abgelaufen

Ein Monat vor dem Fall der Mauer: Gibt es ein besseres Symbolfoto? Foto: Imago/Sven Simon

Ein angebliches Zitat Gorbatschows, das in die Geschichtsbücher einging, wurde zu den Feierlichkeiten des 40-jährigen Bestehens der DDR überliefert: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“. Dieses Zitat stammte allerdings vom außenpolitischen Sprecher der Sowjetunion Gennadi Iwanowitsch Gerassimow. Der Satz stimmt trotzdem, gut einen Monat später fiel der Mauer.


Der Lieblingspolitiker der Berliner: Michail Gorbatschow

Egal ob Gerhardt, Genscher oder Kinkel (v.l.n.r.), besonders die freiheitsliebenden FDP-Granden schienen riesige Gorbi-Fans zu sein. Foto: Imago/United Archives

Was John F. Kennedy für die West-Berliner war, das war Gorbatschow für alle Berliner: Ein Held, von dem man sich heute noch erzählt. Die Stadt Berlin machte ihn 1992 am dritten Jahrestag des Mauerfalls zum Ehrenbürger der Stadt.


Einer der größten Fans Gorbatschows: Angela Merkel

Zum 20. Jahrestag des Mauerfalls: Die Kanzlerin freut sich über den hohen Besuch. Foto: Imago/Seeliger

Welche Bedeutung Gorbatschow für Berlin hatte, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel zu seinem 80. Geburtstag: „Wir sind ein bisschen stolz darauf, dass Sie zu einem kleinen Stück inzwischen auch in Berlin Ihr Zuhause haben. Die Deutschen empfinden das jedenfalls so.“


Jeder, der durfte, lichtete sich mit Gorbatschow ab. Egal, ob Politiker…

Gorbatschow in Berlin: Klaus Wowereit passt leider nicht mehr ins Bild. Das dürfte ihm nicht passen. Foto: Imago/Eventpress
Klaus Wowereit passt leider nicht mehr ins Bild. Das dürfte ihm nicht passen. Foto: Imago/Eventpress

Natürlich ließ es sich auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit nicht nehmen, bei jedem Besuch Gorbatschows etwas von dessen Glanz abzustauben. Doch es waren nicht nur Politiker, die sich um Gorbatschow scharten.


… oder Bösewichte in Fantasy-Filmen…

Gorbatschow war gern gesehener Gast bei der Berlinale. Hier im Jahr 2009 bei der „Cinema for Peace“-Gala. Foto: Imago/Mauersberger

Auch in der Entertainment-Branche suchte man die Nähe zu Gorbatschow – egal ob es Roger Waters, Sänger von Pink Floyd, war oder Christopher Lee, der in „Herr der Ringe“ den Bösewicht Saruman spielte. Bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin hatten sie die Chance, Gorbatschow zu begegnen.


… oder die absolute Hollywood-Elite

Gorbatschow bei der "Cinema for Peace"-Gala ein Jahr später im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt. Sichtlich beeindruckt: Leonardo DiCaprio.  Foto: Imago/Eventpress
Gorbatschow bei der „Cinema for Peace“-Gala ein Jahr später im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt. Sichtlich beeindruckt: Leonardo DiCaprio. Foto: Imago/Eventpress

Auch Hollywood-Stars, die über mehr als nur den nächsten Box-Office-Hit nachdachten, waren angetan von dem Lebenswerk und der Aura Gorbatschows. Leonardo DiCaprio ist vielleicht ein Oscar-Preisträger, aber seine Bewunderung spielt er in diesem Bild nicht.


In Berlin war Gorbatschow stets im Zentrum der Aufmerksamkeit

Gorbatschow besuchte 2014 in Berlin unter anderem den Checkpoint Charlie – zum letzten Mal? Foto: Imago/ZUMA Press
Gorbatschow besuchte 2014 in Berlin unter anderem den Checkpoint Charlie – zum letzten Mal? Foto: Imago/ZUMA Press

Seinen vorerst letzten offiziellen Besuch in Berlin hatte Gorbatschow am 9. November 2014, als sich der Mauerfall zum 25. Mal jährte. Wir hoffen, dass es nicht das letzte Mal war, Gorbi.


Mehr Geschichtliches in Berlin

„Mr. Gorbachev, tear down this wall!“ forderte Ronald Reagan 1987. Berlin-Besuche von US-Präsidenten nehmen wir hier unter die Lupe. So sah es damals aus – und so jetzt: Wir haben den Vorher-Nachher-Vergleich mit Berliner Mauer und ohne. Pflichtbesuch für Moskauer Diplomaten: das sowjetische Ehrenmal in Treptow. Kommunistische Geschichte aus einem anderen Blickwinkel: Das Leben von Rosa Luxemburg in 12 Stationen.

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