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#Alles noch drin für die Eintracht

„Alles noch drin für die Eintracht“

Kein Sieger im Jahrhundertspiel, aber alle Chancen, am kommenden Donnerstag vielleicht das Wunder von Camp Nou zu schaffen. 1:1 hieß es am Ende eines furiosen, jederzeit spannenden Viertelfinal-Hinspiels in der Europa League zwischen der Eintracht und dem FC Barcelona. Ansgar Knauff hatte die forschen Frankfurter mit einem beherzten Schuss in Führung geschossen (48. Minute), Ferran Torres glückte der Ausgleich (66.).

Die Mannschaft von Eintracht-Trainer Oliver Glasner zeigte eine starke Leistung, zumal man die letzten Minuten nach Tutas Platzverweis (Gelb-Rot/78.) in Unterzahl absolvierte. Als das Remis perfekt war, verließen 48.000 Zuschauer höchst zufrieden die ausverkaufte Arena.

Die Titelausbeute ist beeindruckend. Natürlich wissen die Frankfurter, dass der scheinbar übermächtige FC Barcelona fünf Mal die Königsklasse gewonnen hat. Und weil auch noch drei Klubweltmeisterschaften, 26 spanische Meisterschaften sowie 31 nationale Pokalsiege auf dem Briefbogen der Katalanen stehen, waren sie der haushohe Favorit in diesem Viertelfinale. Doch die Europa League ist etwas anderes als die Champions League. Vor allem auch dann, wenn der Gegner Eintracht heißt. Jener Klub im selbsternannten Herzen von Europa, der diesen zweitwichtigsten europäischen Wettbewerb mit jeder Faser liebt und dabei fast regelmäßig über sich hinauswächst. Auch in der aktuellen Kampagne ist Glasners Mannschaft bestens in Schuss. Bislang ging noch kein Spiel verloren. Frankfurt liebt Europa, und Europa liebt Frankfurt.

Fußball-Ästheten lieben es, wie Barca brilliert – auch ohne Lionel Messi. Die spanischen Künstler sind für viele das Maß aller Dinge. Und für das erstmalige Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel haben sich viele der 48.000 Zuschauer in der prallgefüllten, selbstverständlich restlos ausverkauften Arena einen Augenschmaus versprochen. Ihre Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Schon die Choreographie der Fans in der Nordwestkurve ließ aufhorchen. „Auferstehen werden nur Götter“, stand dort in riesigen Lettern geschrieben, darüber das Gesicht von Jürgen Grabowski. Es war eine großartige Ehrerbietung. Eine Hommage an den größten aller Eintracht-Spieler, der vor kurzem verstorben war. Passend dazu tausende Fans, die schwarze Fahnen schwenkten. Einstimmung auf den Kracher gegen Barca.

Stimmungsvoll: Die Eintracht-Fans gedenken Klubikone Grabowski


Stimmungsvoll: Die Eintracht-Fans gedenken Klubikone Grabowski
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Bild: firo Sportphoto/HMB

Als es dann auch auf dem Rasen los ging, war es ein pralles Stück Fußball, das von Beginn an geboten wurde. Auf Seiten der Eintracht mit genau den selben elf Spielern, die auch schon in den vergangenen Wochen die Startelf bildeten – zuletzt am Samstag bei der Nullnummer im Kerngeschäft Bundesliga gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth. Im Bonusgeschäft Europa League und vor allem an diesem Abend gegen Barcelona sollte dies ganz anders sein. Und tatsächlich: Die Zuschauer brauchten nicht lange auf die ersten Höhepunkte zu warten. Schon nach drei Minuten prüfte Ferran Torres mit einem Schuss aus gut 20 Metern Kevin Trapp. Der Eintracht-Keeper machte das, was er seit Monaten schon macht: Er hielt prächtig und verhinderte mit einem Hechtsprung den möglichen Rückstand.

Die Aktion war wie ein Signal für die Eintracht, es offensiv genauso wie Barcelona zu machen. So war es der unbekümmert aufspielende Knauff, der keine Scheu vor vermeintlich großen Namen zeigte und einfach mal auf das Tor von Marc-André ter Stegen schoss (5.). Sechzig Sekunden später zeigte die Eintracht ihrem begeisterten Anhang einen starken Angriff, eingeleitet von Djibril Sow. Der Schweizer beließ es aber nicht mit einem Pass auf rechts, sondern er sprintete zielstrebig in Richtung Strafraum, bekam von Jesper Lindström den Ball perfekt zugespielt. Eine wunderbare Gelegenheit Doch Sow verzog leicht mit links. Welch eine Chance!

Danach dauerte es längere Zeit, ehe sich wieder Gefährliches vor den Toren abspielte. Eine Hereingabe von Knauff hätte Barca in Nöte bringen können. Doch ter Stegen packte beherzt zu. Diffizil wurde es in der 38. Minute, als Schiedsrichter Srdjan Jovanovic auf Elfmeter entschied. Sofort nach dem Pfiff des Serben gab es wütende Proteste der Spanier, allen voran von Kapitän Sergio Busquets, der Rafael Borré zu Fall gebracht hatte. Als der Referee vom Videoschiedsrichter aufgefordert wurde, sich die heikle Szene noch einmal genauer am Fernseher anzuschauen, korrigierte er seine Entscheidung und nahm den Strafstoß zurück. Augenscheinlich sollte Busquets vor dem nachweislichen Foul den Ball zuvor haarscharf berührt haben.

Als die hochspannende Partie nach der Pause weiterging, dauerte es genau drei Minuten – dann wurde die Arena zu einem Tollhaus. Der 20 Jahre junge Knauff zog mit dem Außenrist aus 18 Metern beherzt ab – ter Stegen hatte keine Abwehrchance. 1:0 für die Eintracht. 1:0 für den vermeintlichen David gegen den Goliath, den fünfmaligen Königsklassensieger. Wie hatte Eintracht-Trainer Glasner zur Einstimmung gesagt: „Wir spielen immer auf Sieg. Auch gegen einen Weltklub.“

Gegen die Künstler von der Costa Brava wollte die Eintracht die Pferde laufen lassen. So hatte es sich der Trainer gewünscht, und so machte sie es auch. Ohne Furcht und mit viel Fortüne tat die Mannschaft alles, was in ihr steckte, um die Spanier nicht zur vollen Entfaltung kommen zu lassen. Barca-Coach Xavi hatte vorab befürchtet: „Wir hatten kein Glück bei der Auslosung.“ Mit einer derart kämpferischen, fokussierten Frankfurter Mannschaft hatte er augenscheinlich nicht gerechnet. Wohl aber damit, dass Ferran Torres in der 66. Minute den Ausgleich erzielte. 1:1 – dabei blieb es im Kracher gegen Barca. Für die Eintracht ist im Kampf um den Halbfinaleinzug noch nichts verloren und alles möglich.

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