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#Alpenverein: Österreich in 45 Jahren „weitgehend“ eisfrei

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Der Gletscherbericht des Österreichischen Alpenvereins zeigt auf, wie schnell das Eis in der Alpenrepublik schmilzt. Für eine Trendumkehr ist es laut den Experten bereits zu spät.

Mit dem „Ewigen Eis“ ist es in Österreich in absehbarer Zeit wohl vorbei: „In 40 bis 45 Jahren“ werde die Alpenrepublik „weitgehend eisfrei sein“, sagte der Geograf Andreas Kellerer-Pirklbauer am Freitag anlässlich der Veröffentlichung des aktuellen Gletscherberichts des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV).

Demnach haben 92 von 93 beobachteten Gletschern von 2022 auf 2023 an Eis verloren. Zwei von ihnen gingen laut Bericht sogar um mehr als 100 Meter zurück. Der größte Gletscher Österreichs, der Pasterze in Kärnten, schmolz um 203,5 Meter und somit so schnell wie noch nie. Der Rettenbachferner in den Ötztaler Alpen in Tirol schwand um 127 Meter.

„Hier geht nichts mehr“

Im Schnitt schmolzen die Gletscher nach Angaben des Alpenvereins um 23,9 Meter. Das sei die drittgrößte Gletscherschmelze seit Beginn der Messungen 1891. Den bisher größten Rückgang von durchschnittlich 28,7 Metern hatten die Experten laut eigenen Angaben 2021/22 ermittelt. Fünf Jahre zuvor betrug der Rückgang im Schnitt 25,2 Meter. Damit wurden die drei Negativrekordwerte innerhalb der vergangenen sieben Jahren gemessen.

Eine Trendumkehr hält der Alpenverein für unmöglich. „Das System ist zu träge. Es müsste schon seit Jahren wieder erste positive Massebilanzen geben. Hier geht nichts mehr“, sagte der ÖAV-Experte Gerhard Karl Lieb. Auch Klimaschutzmaßnahmen kämen zu spät. Auf globaler Ebene hingegen sei noch etwas zu erreichen.

Der alpine Raum stehe durch die Erschließung für den Skisport stark unter Druck, erklärte der Alpenverein weiter. Die Gletscher aber müssten konsequent geschützt werden. Das sei auch ein Sicherheitsaspekt, denn das Eis stütze teilweise das steile Gelände.

Der Weltwetterorganisation zufolge ist die Gletscherschmelze weltweit seit Beginn der Messungen in den 1950er Jahren beispiellos.

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