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#„Der Dax steigt auf 16.000 Punkte“

„Der Dax steigt auf 16.000 Punkte“

Herr Ehrhardt, die Aktienkurse haben sich nach dem Crash im Frühjahr in außergewöhnlichem Tempo erholt. Hätten Sie das für möglich gehalten?

Dennis Kremer

Dennis Kremer

Redakteur im Ressort „Geld & Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Ja, ich habe damit gerechnet. Die Schreckensszenarien, die sogenannte Crash-Propheten seit Jahren werbewirksam verkaufen, habe ich nie für realistisch gehalten.

Der heftige Kursrückschlag zu Beginn der Krise hat Ihnen keine Angst gemacht?

Das mag Sie überraschen: Aber tatsächlich hatte ich deswegen keine schlaflosen Nächte, und ich will Ihnen auch sagen, weshalb. Die gewaltigen Hilfspakete, die erst die Notenbanken und dann die Regierungen auf der ganzen Welt beschlossen haben, hat es in solcher Form noch nie gegeben. Ich bin mit meinen 78 Jahren ein alter Hase in diesem Geschäft und war mir sicher: Wenn Regierungen und Notenbanken Gelder in solcher Höhe freisetzen, dann muss dies einen positiven Effekt auf die Wirtschaft und auf die Aktienkurse haben. Und da die Kurse in der Regel vorwegnehmen, was ein halbes oder ein ganzes Jahr später mit der Konjunktur passiert, wusste ich, dass die Börsenerholung schnell einsetzen würde.

Wer sagt denn, dass die Börse sich nicht irrt? Die Infektionszahlen steigen wieder, auch in Deutschland.

Wenn zahlreiche Unternehmen vor der Pleite stünden, würden die Aktienkurse wohl kaum steigen. Ich sehe nicht, dass sich die Börsenkurse von der übrigen Wirtschaft losgelöst hätten. Im Gegenteil: Es gibt doch überall ermutigende Signale, dass die Unternehmen mit der Krise besser zurechtkommen als befürchtet. Die Kurse werden weiter zulegen.

Etwas konkreter bitte.

Ich kann keinen exakten Zeitpunkt nennen, ich bin kein Hellseher. Aber ich erwarte, dass der Dax in absehbarer Zeit die Marke von 16.000 Punkten übertreffen wird.

Ihr Optimismus in Ehren. Aber das wäre ein zusätzlicher Kursanstieg von mehr als 20 Prozent.

Betrachten Sie die Angelegenheit doch einmal so: Die Zinsen sind so niedrig wie noch nie. Das würde im Gegenzug eigentlich auch rekordhohe Bewertungen für Aktien rechtfertigen. Denn wenn Anleger für ihr Geld keine Zinsen mehr erhalten, bleiben ihnen als Alternative nur noch Aktien. Trotzdem sind deutsche Aktien noch keineswegs zu teuer. Das mag zwar optisch so aussehen, aber Sie dürfen nicht vergessen: Bei der Berechnung des Dax werden die Dividendenausschüttungen mitberücksichtigt. Ohne Dividenden dagegen notiert der Dax auf dem Niveau von vor etwa 20Jahren. Damit will ich sagen: Da ist noch Luft nach oben.

Aber was ist mit Amerika? Eine Wiederwahl Donald Trumps wäre eine schlechte Nachricht für die Märkte.

Risiken gibt es selbstverständlich immer, aber eine Wiederwahl Donald Trumps zählt nicht dazu. Das ist den Menschen hierzulande nur schwer zu vermitteln, aber amerikanische Anleger haben ein Faible für Trump. Aus ihrer Sicht ist er derjenige, der durch Steuersenkungen den Menschen zu mehr Geld in der Tasche verholfen hat, und er ist derjenige, der manch strenge Finanzmarktregel wieder eingeschränkt hat. Deswegen hat Trump zahlreiche Anhänger unter reicheren Amerikanern, die viel an der Börse investieren. Man darf sich da nichts vormachen: Nur weil Trumps Kontrahent Joe Biden wohl ein besserer Mensch ist, wäre seine Wahl für die Märkte nicht automatisch eine gute Nachricht. An der Börse gelten eben andere Regeln als bei Fridays for Future.

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