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#Am Ende zählt die Nachfrage

Die Ursachen der aktuellen Inflation bilden ein wichtiges Thema auf dem diesjährigen Forum der Europäischen Zentralbank in Sintra. Dabei wird eines deutlich: Wer dauerhafte Inflationsprozesse erklären möchte, kommt mit angebotsseitigen Erklärungen nicht weit.

Unternehmen können höhere Preise auf Dauer nur durchsetzen, wenn auf der Seite der Konsumenten die notwendige Kaufkraft vorhanden ist. Daher greifen die auf hohe Unternehmensgewinne abstellenden Inflationserklärungen zu kurz.

Die expansive Geld- und Finanzpolitik während der Pandemie hat für ein Nachfragepotential gesorgt, das sich im Verein mit einer Auflösung von Ersparnissen der Privathaushalte in Form wachsender Kaufbereitschaft nach der Pandemie äußerte. Die Unternehmen konnten ihre Preise in den vergangenen Jahren mehrfach erhöhen, weil die Konsumenten in stärkerem Maße als früher bereit waren, die höheren Preise zu bezahlen.

Nunmehr aber ändert sich das Muster der Inflation. Viele Privathaushalte haben ihre Ersparnisse aufgebraucht, nicht wenige flüchten sich in Kredite, um ihren Konsum zu finanzieren. Die größte Sorge der Geldpolitik gilt einer Spirale aus steigenden Löhnen und steigenden Preisen. Da Arbeit trotz der schwierigen Wirtschaftslage knapp ist und auch wenig qualifizierte Arbeitnehmer auf hohe Lohnzuwächse hoffen können, entsteht auf Jahre ein Inflationspotential, mit dem die Zentralbanken rechnen müssen. Preiskontrollen sollten eigentlich nie ein politisches Instrument der Wahl sein, aber in der heutigen Situation wären sie geradewegs widersinnig. Auch die Abschöpfung von Unternehmensgewinnen durch Sondersteuern wäre abwegig in einer Zeit, in der die Transformation der Wirtschaft nach hohen Investitionen verlangt.

Es bleibt nichts übrig als der traditionelle Weg der Geldpolitik: Die Inflation muss durch steigende Zinsen, die zur Dämpfung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage beitragen, bekämpft werden. Die schädlichen wirtschaftlichen Begleiteffekte werden umso geringer ausfallen, je weniger die Finanzpolitik die Anstrengungen der Geldpolitik konterkariert.

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