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#Türkei will Beschäftigte in Hotels schnell impfen

Türkei will Beschäftigte in Hotels schnell impfen

Die Türkei will mehr als eine Million Beschäftigte in der Tourismusbranche zügig gegen das Coronavirus impfen und damit Touristen Sicherheit bieten und der darbenden Branche einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Reisezielen verschaffen. Das Tourismusministerium erklärte, es werde ein System zur Registrierung von Personalimpfungen im Rahmen seines Zertifizierungsprogramms für sicheren Tourismus auflegen.  Der Türkische Reisebüroverband sprach von einer lange erwarteten Entscheidung, die Vertrauen schaffe. Industrieminister Mustafa Varank kündigte derweil am Montag an, das Land werde bis Jahresende einen eigenen Impfstoff haben. Einer von drei Kandidaten stehe vor der abschließenden klinischen Prüfung.

Andreas Mihm

Andreas Mihm

Wirtschaftskorrespondent für Österreich, Ostmittel-, Südosteuropa und die Türkei mit Sitz in Wien.

Noch allerdings steigt die Zahl der Infektionen in der Türkei seit Ende Januar rapide. Mit einer, laut der Website Our World in Data,7-Tage-Inzindenz von 117 liegt die Zahl der Ansteckungen gemessen an 100.000 Einwohnern mehr als doppelt so hoch wie vor sieben Wochen und aktuell in Deutschland. Die türkische Regierung bezifferte die Zahl der Neuinfektionen am Sonntag auf 13.378. Das deutsche Auswärtige Amt wertet die Türkei weiter als Risikogebiet und rät von nicht notwendigen, touristischen Reisen ab. Bei Rückkehr ist eine zehntägige Quarantäne vorgeschrieben, anders als etwa bei Reisen nach Mallorca. Das Robert-Koch-Institut hatte die Balearen-Insel vorige Woche von der Liste der Risikogebiete gestrichen. Soweit ist es für die von Deutschen normalerweise beliebten türkischen Mittelmeerstrände noch nicht.

1,1 Millionen Beschäftigte in der Reisebranche

Allerdings hoffte die türkische Reise-Branche auf Besserung bis zum Sommer. „Tourismus ist der Sektor, der am meisten mit Ausländern in Kontakt steht. Deshalb ist die Impfung so wichtig“, sagte der Vorsitzende des Reisebüroverbands Firuz Bagkaya laut der Zeitung Sabah. „Der Impfplan wird in den kommenden Tagen festgelegt“, zitiert die halbamtliche Nachrichtenagentur Anadolu den Vorsitzenden der Hoteldirektoren-Vereinigung, Ülkay Atmaca. „Unsere Priorität ist es, die Beschäftigten in der Tourismus-Industrie zu impfen“. Damit sei man „unseren Wettbewerbern nun einen Schritt voraus“. Als erstes könnten sich Beschäftigte der Hotels anmelden, die im Rahmen des nationalen Corona-Sicherheitsplans öffnen dürften. Laut der türkischen Sozialversicherung arbeiten 1,1 Millionen Beschäftigte in der Reisebranche. Nach offiziellen Angaben wurden in der Türkei bislang 11 Millionen Impfungen verabreicht, gut 3 Millionen der 84 Millionen Einwohner haben bereits zwei Impfungen erhalten, knapp 8 Millionen eine erste Spritze.

Bagkaya vom Reisebüroverband hofft, dass die Impfungen dem Marketing einen zusätzlichen Schub geben und auch darauf, dass der Impfprozess vor Beginn der Sommersaison abgeschlossen werde und die Besucher das zu würdigen wüssten.

Die Pandemie hatten im vergangenen Jahr die Gästezahlen in der Türkei um fast 72 Prozent auf 12,7 Millionen einbrechen lassen. Aus Deutschland verzeichnet die türkische Einreisestatistik gerade noch 1,1 Millionen Besucher nach 5 Millionen im Vorjahr. Nur aus Russland (2,2 Millionen) und dem Nachbarland Bulgarien (1,2 Millionen) kamen mehr. Im Januar setzte sich der Rückgang weiter fort: Die Zahl der Ankünfte sank im Jahresvergleich um 72 Prozent auf knapp 510.000 Gäste, davon 27.000 aus Deutschland. Mehr Besucher kamen aus Russland, Iran, Bulgarien und der Ukraine.

Der Umsatz im Tourismussektors sank im vergangenen Jahr um zwei Drittel auf umgerechnet 12 Milliarden Dollar. Der Bade-, Kultur- und Städtetourismus trägt in „normalen“ Jahren an die 12 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt des Landes bei. Impfungen sollen nun dazu beitragen, dass die Wertschöpfung wieder steigt. Dabei schaut die Reisebranche auch mit Hoffnung aufs Ausland, zum Beispiel auf den wichtigen britischen Markt, wo bis Sonntag 38 Prozent der Bewohner zumindest eine Impfung erhalten hatten.

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