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#Neuseeland fehlt nach großem Fehler noch ein Sieg

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Neuseeland fehlt nach großem Fehler noch ein Sieg

Der America’s Cup geht in die nächste Runde. Nachdem die Neuseeländer den neunten Lauf der 36. Auflage vor Auckland mit einer meisterlichen Leistung gewonnen hatten, wurde der zweite Lauf des Tages aufgrund des schwachen, drehenden Windes gestrichen. Dieses zehnte Rennen wäre das erste gewesen, in dem sich die Kiwis den Gesamtsieg hätten sichern können.

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Christoph Hein

Christoph Hein

Wirtschaftskorrespondent für Südasien/Pazifik mit Sitz in Singapur.

Der fünfte Renntag vor Auckland brachte, was die Segelwelt vom America’s Cup erwartet: Packende Zweikämpfe, bei denen sich die Mannschaften nichts schenkten. Bei Wind zwischen acht und elf Knoten führten die neu konstruierten AC75 schon ihr Vorstartballett bei 46 Knoten (85 Stundenkilometer) auf. Die Läufe wurden unter wolkenverhangenem Himmel auf der Bahn C ausgetragen, ein Kurs mit stark drehenden Böen und Strömung.

Am Ende entschied ein einziger Fehler der Luna Rossa, auf den die Neuseeländer lauerten, das erste Rennen des Tages. Damit öffneten die Italiener den Kiwis nach deren vier Siegen in Serie die Tür zur Verteidigung der ältesten internationalen Sporttrophäe, die sie 2017 zurück nach Auckland geholt hatten.

„Es hat richtig Spaß gemacht“

Nach einer ersten Startverschiebung am Dienstagnachmittag erwischt Neuseelands Steuermann Peter Burling den besseren Start in Lee, fährt mit höherer Geschwindigkeit auf die Begrenzung des virtuellen Kurses zu und liegt nach der Wende über der Luna Rossa. Der Feinschliff der vergangenen Tage scheint gewirkt zu haben: Die Kiwis waren an der Kreuz meist schneller und segelten erstmals fast die gleiche Höhe wie ihre Gegner.

Die Luvtonne erreichen die beiden Flugboote praktisch zur selben Zeit, dann aber legen die Kiwis den Gashebel um: Sie wählen die richtige Seite des Kurses und führen mit 40 Metern. An der Leetonne greift der erfahrene Matchrace-Experte Francesco Bruni dann tief in seine Trickkiste und nimmt die gleichaufliegende Te Rehutai über die Tonne mit hinaus, um danach als Erster zu runden. Die Italiener führen nun mit acht Sekunden – ein Wimpernschlag, allerdings ein wichtiger.

Bei diesen Wetterbedingungen aber vermögen sie ihren Vorsprung bis zur Luvtonne nur um eine einzige Sekunde auszubauen. Nach dem zweiten Raumschotskurs liegen Jäger und Gejagter praktisch gleichauf. Dann aber lässt ausgerechnet der als eiskalter Taktiker gepriesene Start-Steuermann der Italiener, Jimmy Spithill, die Neuseeländer auf die rechte Seite fahren, ohne sie, wie in allen vorherigen Kreuzen dieser Regattaserie, zu decken – sein erster großer Fehler in den bislang acht Läufen.

Die Kiwis erwischen die bessere Seite des Kurses, runden die Tonne 18 Sekunden vor der Luna Rossa und fahren den Sieg mit einem Vorsprung von 30 Sekunden nach Hause. „Es hat richtig Spaß gemacht, heute endlich auf Bahn C zu segeln“, sagte ein erstmals sehr entspannt wirkender Burling direkt nach dem Zieldurchgang über das Segeln „im Stadion“ seines Heimatreviers. Bruni, der für die Stimmung an Bord der Luna Rossa zuständig ist, wollte sich nicht unterkriegen lassen: „Es schmerzt. Aber klar, es gilt: Kopf hoch.“ Dann schob er nach: „Wir haben Rennen gewonnen, und wir können das immer noch tun.“

Allerdings müssen sie dazu das erste Rennen am Mittwoch für sich entscheiden. Noch ist der Cup für die Kiwis nicht gewonnen, auch wenn immer mehr Menschen in Neuseeland das anders zu sehen scheinen. Die Luna Rossa, die sich das Image des Außenseiters gab, erwies sich in den bislang neun Rennen als mindestens ebenbürtig, wenn nicht bei leichtem, drehendem Wind überlegen. Die beiden entscheidenden Läufe am Spätnachmittag des Montags und am Dienstag verlor sie durch eigene, unnötige Fehler – und das, obwohl Spithill mit der Teilnahme an inzwischen vier America’s Cups der erfahrenere Matchracer ist.

Burling aber schwimmt nun auf der Welle der Begeisterung in seinem Heimatland. Er weiß, dass ihm noch vier Läufe bleiben, um den Gesamtsieg zu holen. Und er hat bei seinen sechs Weltmeistertiteln und zwei olympischen Medaillen zusammen mit Tuke Blair, der auf der Te Rehutai neben ihm steht, oft bewiesen, dass er sogar eine aussichtslose Lage in einen Sieg drehen kann. Am Mittwochnachmittag in Neuseeland aber wird die Ausgangslage für ihn und seine Mannschaft ganz und gar nicht aussichtlos sein.

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Dem Vernehmen nach stehen die Briten schon in den Startlöchern, Team New Zealand für den 37. America’s Cup herauszufordern, falls es den Cup im Land behält. Damit würden die Neuseeländer und Team UK um den Chemie-Milliardär Sir James Ratcliffe und den besten olympischen Segler, Ben Ainslie, die Bedingungen aushandeln. Ainslie und der Mannschaftschef der Neuseeländer, der Spitzensegler Grant Dalton, verbindet eine Freundschaft, seit Ainslie 2007 für das neuseeländische Syndikat gesegelt war.

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