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#John Degenkolb über Tag 17 in Frankreich

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Der Oberurseler John Degenkolb ist seit 2011 Radprofi. Seine größten Erfolge waren die Siege bei den Radsport-Monumenten Paris–Roubaix und Mailand–Sanremo im Jahr 2015 sowie der Gewinn einer Tour-Etappe 2018. Der 34-jährige Familienvater bestreitet in diesem Sommer seine neunte Frankreich-Rundfahrt.

Tag 17:

In den vergangenen Jahren bin ich – toi, toi, toi – in den Rennen kaum mal gestürzt. Nun hat es mich bei der Tour am Wochenende bei den schweren Alpenetappen gleich an beiden Tagen erwischt. Das war übel, ist aber glimpflich ausgegangen.

Bei dem Massensturz am Samstag auf feuchter Straße war ich mittendrin. Ich wäre wahrscheinlich selbst nicht sofort zu Fall gekommen, aber vor mir lagen die Rennfahrer kreuz und quer auf der Straße, um die ich nicht mehr drum herum steuern konnte. Beim Aufprall habe ich mir ein wenig den Steiß geprellt. Das Gute ist, dass es mich beim Radfahren kaum behindert. Gut auch, dass die Rennjury das Rennen sofort neutra­lisiert hat. Die Entscheidung ist binnen Sekunden gefallen, als ich mich gerade aufrappeln und eine neue Position im Feld suchen wollte. Im Rennen fahren drei Krankenwagen in der Kolonne hinter uns her. Weil alle drei im Einsatz waren, wäre keiner mehr verfügbar gewesen, um das fortgesetzte Rennen zu begleiten.

Leider ist unser Kapitän Romain Bardet kurz darauf bei hoher Geschwindigkeit auch gestürzt – und musste die Tour aufgeben. Das war für uns als Team natürlich ein herber Rückschlag. Wir hatten ja die ganze Zeit über ein Ziel vor Augen: Romain in den Top Ten zu platzieren. Die Moral im Team ist aber weiter gut, auch wenn wir bislang noch kein starkes Ergebnis bei dieser Tour vorzuweisen haben. Das ändert sich hoffentlich jetzt in der dritten Woche.

Infografik
Die 21 Etappen der 110. Tour de France

Bei der Tour wird im Feld so eng gefahren, dass es schon mal reichen kann, wenn nur einer einen Fahrfehler begeht und damit einen Dominoeffekt auslöst. Beide Massenstürze waren nicht vorherzusehen, weil sie wie aus dem Nichts passiert sind. Das Wichtigste ist, wenn Fahrer wegrutschen wie am Samstag, in dem Moment ruhig zu bleiben. Wenn man dann panisch oder hektisch noch versucht, auszuweichen oder voll in die Eisen zu gehen, ist man garantiert der Nächste, der wegrutscht. Manchmal gibt es noch Lücken, durch die man kommen kann. Bei mir gab es leider an beiden Tagen keine. Am Sonntag bin ich zwar abgeflogen, habe aber quasi nicht den Asphalt berührt. Das war mehr ein Auffahrunfall, bei dem ich auf den Rädern anderer Fahrer gelandet bin.

Die beiden Alpenetappen haben mich insgesamt voll an meine Grenze gebracht. Sowohl von den jeweils über 4000 Höhenmetern her als auch von der Fahrweise. Es ist und bleibt verrückt, was bei dieser Tour abgeht. Das härteste Radrennen der Welt verlangt uns Rennfahrern halt alles ab.

Das wird mir guttun

Am Ruhetag an diesem Montag gab es die schöne Gelegenheit, Zeit mit meiner Familie zu verbringen, was ich sehr genossen habe. Ein bisschen Rad sind wir auch gefahren und haben uns die Strecke des Zeitfahrens am Dienstag angeschaut. Das ist wesentlich schwerer, als es auf dem Profil aussieht. Direkt vom Start geht es zwei Kilometer ordentlich berghoch, und am Ende wird es richtig steil. Eine echte Herausforderung, die auf die Klassementfahrer wartet. Ich dagegen kann es ein bisschen ruhiger angehen lassen, was mir guttun wird.

Tag 14:

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