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#Amerikas Konservative bekommen Angst

Amerikas Konservative bekommen Angst

Phil Valentine ist ein konservativer Radio-Talkmaster aus Tennessee, dessen Schicksal derzeit von Teilen der amerikanischen Öffentlichkeit mit großer Aufmerksamkeit verfolgt wird. Er gehört zur beachtlichen Gruppe von konservativen Persönlichkeiten in den Medien, welche die Coronavirus-Pandemie als harmlos dargestellt haben und Impfungen für unnötig, für gefährlich oder für Maßnahmen eines übergriffigen Staates halten. Valentine ist an Covid erkrankt und kämpft um sein Leben.

Der 61 Jahre Jahre alte Mann ist nur eine lokale Figur, mit allerdings erheblicher Zugkraft in Tennessee und angrenzenden Bundesstaaten. Eine deutlich größere Nummer in der Gruppe der Impfskeptiker ist Tucker Carlsen, Quotenstar von Fox News, der in seinen Abendsendungen systematisch Zweifel an der Impfpolitik sät und Gegnern von Impfkampagnen und anderen Maßnahmen der Regierung zur Bekämpfung des Virus eine Plattform bietet. Seine Kollegin Laura Ingraham verbreitet ebenfalls unverdrossen zweifelhafte Informationen, etwa, dass das Virus für Kinder völlig ungefährlich sei.

Impfgegner aus der Kennedy-Familie

Weniger sichtbar für die große Öffentlichkeit sind Leute wie Ty und Charlene Bollinger mit Millionen Anhängern in den Sozialen Medien. Die Trump-Verehrer verdienen mit Werbung, dem Verkauf von Newsletter-Abonnements und Büchern gegen das Impfen Millionen, wie die Nachrichtenagentur AP herausgefunden hat. Sie koordinieren sich den Recherchen zufolge mit dem Anwalt Robert Kennedy jr., der womöglich sogar einer der einflussreichsten Propagandisten gegen Impfungen ist.

Der Spross der bekannten Familie glaubt fest, dass Impfungen Autismus provozierten, und teilt Thesen, in denen die Pandemie mit dem superschnellen Internet 5G oder anderen Verschwörungen in Verbindung gebracht wird. Kennedy ist zusammen mit den Bollingers Mitglied im „Dutzend der Desinformation“. Mit diesem zweifelhaften Titel beehrt das „Center for Countering Digital Hate“ jene zwölf Persönlichkeiten, die nach ihrer Auswertung für 65 Prozent der Falschmeldungen über das Virus und dessen Bekämpfung auf Sozialen Medien verantwortlich sind. Sie haben offenbar Wirkung. Bis vor wenigen Wochen noch konnte Amerikas Impfpolitik nur als beeindruckende Erfolgsgeschichte beschrieben werden.

Das unter Präsident Donald Trump initiierte Warp Speed-Programm beschleunigte die Entwicklung von Impfstoffen erheblich, mit dem unerwartet positiven Resultat, dass nun gleich mehrere Impfstoffe zur Bekämpfung der Pandemie zur Verfügung stehen. Präsident Joe Biden machte die schnelle Verteilung der Vakzine in den ersten Wochen nach seinem Amtsantritt zum Schwerpunkt seiner Politik, mit dem Ergebnis, dass fünfzig Prozent aller Amerikaner einen kompletten Impfschutz haben; 57 Prozent haben mindestens eine Dosis erhalten.

Doch seit einigen Wochen ist Sand im Getriebe, und vieles spricht dafür, dass konservative Meinungsmacher einen gehörigen Anteil an der Stagnation haben. Obwohl im ganzen Land reichlich Impfstoff bereit steht, lassen sich immer weniger Leute impfen. An Rekordtagen wurden in den Vereinigten Staaten mehr als 3,5 Millionen Menschen versorgt, jetzt sind es im Schnitt 600.000 je Tag. Diese Zahl wäre noch niedriger, wenn nicht seit wenigen Wochen Teenager ab zwölf Jahren geimpft werden dürften.

Biden: Impfziel knapp verfehlt

Biden selbst musste eingestehen, dass seine Regierung trotz größter Anstrengungen das Ziel knapp verfehlt hat, bis zum Nationalfeiertag am 4. Juli siebzig Prozent aller Erwachsenen mindestens einmal geimpft zu haben. Politik ist ein Faktor. Die zwanzig Bundesstaaten mit der höchsten Impfquote haben in den Präsidentenwahlen mehrheitlich für Biden gestimmt. In den Bezirken (Countys), die mehrheitlich für Trump votierten, war die Impfquote deutlich niedriger als in Biden-Bezirken, wie eine Auswertung der Kaiser Family Foundation zeigt. Mehrere Meinungsumfragen bestätigen, dass Konservative deutlich zögerlicher sind, sich impfen zu lassen als Linksliberale.

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