#Anklage fast 30 Jahre nach Mord an Optiker
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„Anklage fast 30 Jahre nach Mord an Optiker“
Fast 30 Jahre nach dem Mord an einem 60 Jahre alten Optikermeister aus Frankfurt ist nun Anklage gegen den mutmaßlichen Täter erhoben worden. Es handelt sich um einen 48 Jahre alten Mann aus Ober-Ramstadt, wie die Frankfurter Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Zum Zeitpunkt der Tat soll er 20 Jahre alt gewesen sein. Auf die Spur gekommen sind die Ermittler ihm, indem sie die Asservate, die über die Jahre hinweg eingelagert waren, mit neuesten Untersuchungsmethoden neu ausgewertet haben, wie es heißt. Dabei ging es um die Auswertung von DNA, aber auch um daktyloskopische Spuren.
Der Angeklagte soll die Tat jedoch nicht allein begangen haben. Mit beschuldigt wird ein 29 Jahre alter Bekannter türkischer Staatsangehörigkeit, der sich schon Mitte der neunziger Jahre in sein Heimatland abgesetzt haben soll. Bezogen auf den Angeklagten teilte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen mit, er sei verdächtig, am 20. Januar 1994 zusammen mit einem damals 29 Jahre alten Bekannten das Opfer aus Habgier und zur Ermöglichung oder Verdeckung eines Raubes getötet zu haben. Das Frankfurter Landgericht entscheide nun darüber, ob es ein Hauptverfahren eröffne.
Opfer türkischer Herkunft
Nach Ermittlungen der Polizei sollen die beiden Beschuldigen das Opfer türkischer Herkunft an jenem Tag im Januar am frühen Nachmittag in den Räumen seines Kontaktlinseninstituts an der Großen Eschenheimer Straße aufgesucht haben, um dessen Wertsachen und Einnahmen zu entwenden. Der Bekannte des Angeklagten soll als Kunde des Optikermeisters gewesen sein. Somit habe er die Gewohnheiten und die räumlichen Gegebenheiten des Opfer gekannt, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. In dem Geschäft sollen die jungen Männer den Geschädigten schließlich an Händen und Füßen gefesselt, geknebelt und ihm die Augen verbunden haben. Während sie nach Darstellung der Staatsanwaltschaft die Wertgegenstände zusammen suchten, gelang es dem Geschädigten, sich zu befreien.
Um zu verhindern, dass das Opfer seinen Kunden wiedererkennt und um den Raubüberfall ungestört fortsetzen zu können, sollen der Angeklagte und sein Komplize beschlossen haben, den Mann zu töten. Der Anklage zufolge stachen sie dem Geschädigten vier Mal mit einem Messer in den vorderen Hals. Einer der Stiche reichte bis auf die Wirbelsäule. Anschließend sollen sie durch Drosseln mit einem Schal und vermutlich auch zusätzlichem Würgen massiv auf den Hals des Opfers eingewirkt haben, so dass dessen linkes Schildknorpelhorn brach, also der größte Knorpel des Kehlkopfs.
Auch danach ließen die mutmaßlichen Täter von dem Optikermeister nicht ab. Sie fügten ihm weitere Stichverletzungen am Kinn und unter dem linken Auge zu. Der Sechzigjährige starb letztlich durch Ersticken beziehungsweise Erdrosseln in Verbindung mit dem hohen Blutverlust. Nach der Tat sollen die beiden jungen Männer mit mehreren Bankkarten und Euroschecks sowie der Tageseinnahme in Höhe von mindestens 1000 Mark und der Armbanduhr des Opfers geflohen sein.
Komplize in die Türkei geflüchtet
Der mutmaßliche Komplize des Angeklagten, der türkischer Staatsangehöriger ist, setzte sich spätestens 1995 in die Türkei ab, das Verfahren gegen ihn wird daher gesondert geführt.
Die Polizei hatte sich vor einigen Jahren schon entschieden, den Fall wieder aufzurollen. Nach zunächst erfolglos verlaufenden Ermittlungen wurden diese im Dezember 2017 wieder aufgenommenen und die noch vorhandenen Asservate nach heutigen Standards untersucht, wie Oberstaatsanwältin Nadja Niesen sagte. „Im Ergebnis führten sowohl daktyloskopische als auch DNA-Spuren, die seinerzeit am unmittelbaren Tatort gesichert worden waren, zu einem dringenden Tatverdacht gegen den Angeschuldigten.“ Er wurde am 22. März 2021 festgenommen und befindet sich seitdem in Haft. Bislang äußerte er sich demnach nicht zu den Vorwürfen.
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