#Anklage gegen mutmaßlichen früheren KZ-Wachmann erhoben
Die Staatsanwaltschaft Gießen hat Anklage gegen einen 98-jährigen Mann erhoben, der als Heranwachsender Wachmann im KZ Sachsenhausen gewesen sein soll.
Über die Zulassung der Anklage entscheide nun die Jugendkammer des Landgerichts Hanau, da der Mann zur Tatzeit Heranwachsender war und im Jugendstrafrecht das Wohnortprinzip gelte, erläuterte die Staatsanwaltschaft. Ein psychiatrisches Sachverständigengutachten, das im Oktober vergangenen Jahres eingeholt worden war, gehe von einer zumindest eingeschränkten Verhandlungsfähigkeit des Mannes aus.
Im Konzentrationslager Sachsenhausen etwa 35 Kilometer nördlich von Berlin waren von 1936 an etwa 204.000 Menschen von den Nazis interniert worden. Zehntausende kamen durch Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit und Misshandlungen um oder wurden Opfer von Vernichtungsaktionen der SS. Auf Todesmärschen nach der Evakuierung des Lagers Ende April 1945 starben weitere Tausende Häftlinge.
Das Landgericht Hanau bestätigte am Freitagnachmittag den Eingang der Anklage. Die Verteidigung habe nun einen Monat Zeit, die Schrift zu prüfen, sagte ein Sprecher. Erst danach werde das Landgericht über die Zulassung der Anklage entscheiden.
(dpa)
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