#Deutsche in Frankreich gefangen gehalten? Justiz ermittelt
Eine Frau beschuldigt ihren Mann, sie jahrelang gefangen gehalten zu haben – auch von Folter ist die Rede. Die Polizei nimmt den in Frankreich lebenden Deutschen fest. Er spricht von einer Krankheit.
Die Frau, die ebenfalls Deutsche ist, hatte einen Notruf nach Deutschland abgesetzt und angegeben, von ihrem Mann seit 2011 eingesperrt und gefoltert worden zu sein. Die Polizei habe zunächst keine eindeutigen Hinweise dazu entdeckt, dass die Frau in der Wohnung festgehalten worden sei, sagte der Staatsanwalt von Saargemünd, Olivier Glady.
Ermittlungen laufen zu Vergewaltigung, Freiheitsberaubung und Folter. Angesichts der schweren Vorwürfe müsse die Glaubhaftigkeit der Aussagen der Frau selbstverständlich geprüft werden, sagte Glady. Der Mann solle aber vorerst in Gewahrsam bleiben.
Der französische Sender BFMTV hatte zunächst berichtet, die Frau habe die deutschen Sicherheitskräfte mit einem entwendeten Telefon alarmiert. Glady zufolge fanden Polizisten sie in der Nähe eines Kabeltelefons. Brüche, Blutergüsse oder wunde Stellen habe sie nicht gehabt. Auch seien in ihrer Nähe keine Blutspuren gefunden worden.
Der festgenommene Mann habe in Polizeigewahrsam von einer Krankheit gesprochen, die seine Frau habe. In der Nachbarschaft des Paares sei die Erkrankung bekannt, sagte Glady. Die Ermittler hätten Kontakt zur Krankenkasse aufgenommen, um dies näher zu prüfen. Das Paar lebt mindestens seit 2011 in Frankreich, der Mann sei seit einer Weile arbeitslos, sagte Glady. Der französischen Polizei waren sie demnach nicht bekannt. Ob die deutsche Justiz oder Polizei die beiden kennt, werde geprüft.
(dpa)
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