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#Arsenal ist wie ein Geisterschiff im Nebel

Arsenal ist wie ein Geisterschiff im Nebel

Für viele Fans des FC Arsenal war es ganz und gar keine fröhliche Weihnacht. Denn ihr Verein stand während der Feiertage auf dem fünfzehnten Tabellenplatz der Premier League, so schlecht lief es zuletzt 1982. Und selbst der Trainer Mikel Arteta sprach mehr oder weniger offen aus, was insgeheim alle dachten: Wenn das so weitergeht, dann könnte Arsenal, einer der reichsten Fußballklubs der Welt, am Ende der Saison wirklich absteigen. „Die nächsten sieben oder acht Tage werden darüber entscheiden, in welche Richtung es für uns in der Premier League geht“, sagte Arteta vor dem schwierigen Spiel gegen den Londoner Stadtrivalen FC Chelsea.




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Bei einer weiteren Niederlage wäre es für den 38 Jahre alten Spanier wohl eng geworden. Es kam anders. Arsenal hat Chelsea am Samstag 3:1 besiegt, und der Sieg hätte noch höher ausfallen können, wenn der Ball nach Mohamed Elnenys Vollspannschuss kurz vor dem Abpfiff nicht an der Latte gelandet wäre. In der Nachspielzeit hielt dann Arsenals deutscher Torwart Bernd Leno einen Elfmeter von Jorginho fest und ersparte seinem Team dadurch eine hektische Schlussphase.

Arteta hatte die Mannschaft im Vergleich zur vorangegangenen 1:2-Niederlage gegen den FC Everton auf sechs Positionen umgestellt, unter anderem saß der frühere Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang nach einer Wadenverletzung nur auf der Bank. So gelang es ihm, eine Serie von sieben Ligaspielen ohne Sieg eindrucksvoll zu beenden. Für die Moral der Mannschaft dürfte der Erfolg wohltuend sein. Aber beendet ist die Krise des FC Arsenal damit noch lange nicht. Denn nach wie vor sind es nur eine Handvoll Punkte, die Arsenal von den Abstiegsplätzen trennen.

Und trotz des verdienten Siegs über Chelsea bleibt der Eindruck, dass im Klub etwas nicht stimmt. Der Teamgeist wirkt weitgehend intakt: Gegen Chelsea liefen die Spieler der „Gunners“ vier Kilometer mehr als Chelsea, fünf Spieler knackten die Zehn-Kilometer-Marke. Arteta gilt in England als Trainer mit großem Potential. Pep Guardiola, als dessen Ko-Trainer er jahrelang bei Manchester City gearbeitet hatte, sagte nach dem 4:1-Ligapokal-Sieg Citys über Arsenal vor Weihnachten: „Ich kenne seine unglaubliche Qualität als Mensch und besonders als Trainer.“ Arsenal müsse Arteta nur Zeit geben, genauso wie er selbst am Anfang seiner Zeit bei City Zeit gebraucht habe.

Der „Guardian“ schrieb in einer Analyse, dass eine Entlassung Artetas wie bei jedem Trainerwechsel zwar einen kurzen Schub bewirken könnte, aber nicht das tiefer sitzende Problem lösen würde. Dieses befinde sich weiter oben in der Klubhierarchie. Gemeint ist der bei den Fans umstrittene amerikanische Eigentümer Stan Kroenke und die von ihm eingesetzten Entscheidungsträger, darunter sein Sohn Josh, die den Klub anscheinend ohne eine allem zugrundeliegende Idee steuern.

Das sieht man auch an der Kaderplanung. Ein Beispiel ist Mesut Özil, der in dieser Saison trotz Riesengehalts nicht einmal mehr zum Premier-League-Kader gehört. Arsenal sei ein „Geisterschiff“, das durch den Nebel treibe, schrieb der „Guardian-Autor weiter: „Sigmund Freud hat gesagt, dass die Wurzel des Schreckens die Ungewissheit darüber ist, ob etwas lebendig ist oder tot. Und genau das ist es, was Arsenal seinen Fans gerade antut.“

Arteta bemühte sich nach dem Chelsea-Spiel indes um gute Stimmung. „Das Ergebnis ist das Wichtigste. Wir brauchten diesen Sieg. Wir hatten viel Pech und waren frustriert wegen der Ergebnisse in den vergangenen acht Wochen, also war das heute ein großer Tag für uns.“ Schon vorher hatte er gesagt, dass die Leistungen der Mannschaft mehr Punkte verdient gehabt hätten, was er mit Statistiken zu belegen versuchte. Angesichts des ausbleibenden Erfolgs und des Abdriftens in der Tabelle habe die Mannschaft sehr gelitten. „Hoffentlich ist das der Wendepunkt, der das Selbstvertrauen der Mannschaft hebt, denn ich weiß, dass sie auf diesem Niveau spielen können.“

Durch Siege in den nun anstehenden Partien kann sich der FC Arsenal bis auf weiteres aus der Gefahrenzone wuchten. Am Dienstag geht es gegen Brighton & Hove Albion, am Samstag darauf gegen West Bromwich – beide Gegner stehen in der Tabelle hinter Arsenal. West Broms neuer Trainer Sam Allardyce hat bereits mit den Psychospielchen begonnen, als er Arsenal als Rivalen im Kampf um den Verbleib in der Premier League bezeichnete. „Sie werden sich fragen, warum sie da unten stehen. Sie werden sich fragen, wie man da wieder rauskommt. Ich weiß, wie man das macht“, sagte er. Beim direkten Aufeinandertreffen werde er versuchen, Arsenal zu bezwingen – „wie alle anderen auf den unteren acht Plätzen“. Für die Arsenal-Fans bedeutet das nach einem deprimierenden Weihnachtsfest einen nervösen Start ins neue Jahr.

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