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#Atomkraft? Ja, bitte!

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„Atomkraft? Ja, bitte!“

Sie war einst eine zentrale Säule der Stromversorgung in Deutschland. In Spitzenzeiten trugen siebzehn laufende Kernkraftwerke rund vierzig Prozent der Grundlast. Das änderte sich bekanntlich im Jahr 2011, als im Zuge der Fuku­shima-Katastrophe die schwarz-rote Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel beschloss, bis Ende 2022 aus der Kernenergie auszusteigen. Schrittweise wurden Nuklearanlagen vom Netz genommen, und so nahm der Anteil der Kernenergie am deutschen Energiemix stetig ab – im Zuge der Abschaltung von drei Kernkraftwerken Ende 2021 von zuletzt vierzehn Prozent auf aktuell sechs Prozent.

Die drei noch verbliebenen Anlagen – Ne­ckarwestheim 2 sowie Isar 2 und Emsland in Bayern – er­zeugen etwas mehr als halb so viel Strom wie alle derzeit installierten Photovoltaikanlagen in Deutschland zusammen (11,2 Prozent), vorausgesetzt, die Sonne strahlt gleichmäßig über ganz Deutschland.

Im Gegenzug stieg der Beitrag der Kohlekraftwerke – nicht zuletzt wegen des Wegfalls von russischem Erdgas – zuletzt auf mehr als 31 Prozent. damit erhöhten sich freilich auch die CO2-Emissionen. Hätten wir den Ausstieg aus der Kernkraft nicht oder weniger schnell vollzogen und stattdessen den Kohleanteil reduziert, wäre das Klimaziel von 2030 wahrscheinlich schon jetzt erreicht worden, schreibt die Technikhistorikerin Anna Veronika Wendland in ihrem Buch „Atomkraft? Ja bitte!“.

Nach langem Ringen werden die verbliebenen drei Druckwasserreaktoren noch bis zum 15. April am Netz sein. Bis dahin lassen sich die vorhandenen Brennstäbe nutzen. Danach ist nach dem Willen von Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (die Grünen) definitiv Schluss. Und zum Weiterbetrieb, wie es bereits vereinzelt gefordert wird, fehlt es an frischen Brennstäben. Diese hätten man Mitte des vergangenen Jahres ordern müssen. Auch hätte man im vergangenen Jahr die drei im Dezember 2021 abgeschalteten Kernkraftwerke nach einer eingehenden Prüfung wieder ans Netz nehmen und den Anteil der Kernenergie am Strommix wieder auf vierzehn Prozent verdoppeln können.

Dadurch wäre es möglich, die Verstromung von Gas, vor allem von Kohle zu reduzieren. Im April schließt sich dann wohl endgültig die Tür für einen Wiedereinstieg Deutschlands in die Kernenergie, zum Erstaunen vieler europä­ischer Länder, die den deutschen Sonderweg nie wirklich verstanden haben. Tatsächlich ist es nur schwer nachzuvollziehen, dass man hierzulande auf funktionierende und verlässliche Energiequellen in Deutschland ohne Not und wissenschaftliche Gründe verzichtet.

Die Leistungsanzeige des Generators im Atomkraftwerk Brokdorf vor der Abschaltung Ende 2021.


Die Leistungsanzeige des Generators im Atomkraftwerk Brokdorf vor der Abschaltung Ende 2021.
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Bild: dpa

Während bei vielen politischen Entscheidungsträgern, vor allem aber bei Umweltorganisationen, nach wie vor die Vorbehalte und Ängste gegenüber der Kernkraft groß sind, ist in der Gesellschaft seit einiger Zeit ein Wandel zu beobachten. In einer repräsentativen Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung vom 24. Januar dieses Jahres waren von 1500 Befragten 87 Prozent der Kernenergie positiv gegenüber eingestellt. Davon sprachen sich 44 Prozent für eine Nutzung der Kernenergie aus, bis die erneuerbaren Energien den Energiebedarf de­cken. 28 Prozent können sich vorstellen, dass Kernenergie mehr genutzt wird.

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