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#Ausgerechnet ein gefloppter Antiheld könnte das einstige Hit-Genre retten

Der Comicfilm braucht neue Impulse. Das zumindest glaubt „Spawn“-Schöpfer Todd McFarlane, der seit Jahren an einem neuen Film mit dem Antihelden arbeitet.

Poster

Das just vergangene Kinojahr 2023 kann man durchaus als Wendepunkt in Sachen Comicfilm bezeichnen: Nicht nur sämtliche DC-Produktionen blieben weit hinter den Erwartungen oder floppten gänzlich an den Kinokassen, auch das einst so erfolgsverwöhnte Marvel Cinematic Universe (MCU) konnte lediglich mit einem der drei Kinofilme des Jahres auftrumpfen. Während „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ noch rund 850 Millionen US-Dollar einzunehmen vermochte, musste Marvel-Studios-Präsident Kevin Feige mit „The Marvels“ den ersten richtigen Flop im MCU verkraften.

Das Publikum hat sich dazu entschieden, sein Geld lieber für andere Kinofilme fernab des Comicfilm-Genres auszugeben. Eine Spielzeugverfilmung („Barbie“), eine Videospielverfilmung („Der Super Mario Bros. Film“) und ein Biopic („Oppenheimer“) waren die erfolgreichsten Filme des Jahres. Damit befand sich schon das zweite Jahr in Folge kein Superheld*innenfilm in der Top 3 der erfolgreichsten Kinofilme eines Jahres.

Ganz klar, der Comicfilm braucht unbedingt neue Impulse, um das Publikum wieder zu begeistern und in Scharen in die Lichtspielhäuser zu locken. Und Comic-Koryphäe Todd McFarlane zeigt sich ziemlich überzeugt davon, dass seine Schöpfung Spawn geradezu prädestiniert dafür ist, diese Impulse zu liefern, wie er gegenüber Screen Rant wissen ließ:

„Im Augenblick erleben wir möglicherweise eine kleine Flaute in der Formel der Superheld*innenfilme. Und vielleicht ist das ein gutes Timing… Jeder will wissen: ‚Wie kann man diese Formel ändern, die womöglich zu seicht geworden ist?‘ Und man braucht den richtigen Charakter, um in der Lage zu sein, etwas anderes auszuprobieren. Ich denke, Spawn ist dafür geschaffen. Er ist nicht Superman, der perfekt ist, und man kann dann nicht sagen: ‚Hey, lass uns dies oder das ausprobieren.‘ […] Spawn ist außerhalb der Geek-Blase noch relativ unbekannt. Um einen Film zum Erfolg zu verhelfen, muss man ihn an eine Menge Leute verkaufen, die keine Comics kennen oder noch nie einen gelesen haben.“

McFarlane spricht einen wunden Punkt an: Eine der größten Kritikpunkte an aktuellen Comicfilmen sowohl von Marvel als auch von DC ist die der eintönigen, immer gleichen Handlungen nach Schema F. Als gewöhnlicher Kinofan, der nicht über das tiefe Wissen aus den Comicvorlagen verfügt, hat man nicht selten den Eindruck, dass sich die Verantwortlichen kaum mehr Mühe bei den Geschichten geben, um das Publikum wirklich zu fesseln. Hinzu wirken die Charaktere viel zu oft austauschbar. „Oh? Das Drehbuch für X passt nicht so gut? Dann ersetzen wir X durch Y und schon kann es losgehen.“ Anders ist es hier bei Spawn. Der Antiheld geht auch über Leichen – und er könnte genau die Figur sein, die das Genre jetzt braucht: eine Art Verbindung zwischen dem Comicfilm und den zwielichtigen wie gnadenlosen Gestalten wie John Wick:

„Wir alle haben große Hoffnungen, etwas zu einer Zeit zu machen, die etwas anders ist; eine Zeit, in der die Leute vielleicht nach etwas anderem suchen. Wer weiß? Vielleicht sind wir ja zur richtigen Zeit am richtigen Ort – und das könnte helfen.“

Die erste „Spawn“-Verfilmung kam zur falschen Zeit

Es ist interessant, dass Todd McFarlane glaubt, dass ausgerechnet jetzt der richtige Zeitpunkt für einen neuen „Spawn“-Film sein könnte. Denn die erste Verfilmung unter Regisseur Mark A. Z. Dippé, die ihr als Director’s Cut über Amazon auf Blu-ray erhaltet, kam 1997 zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt in die Kinos. In den 1990er-Jahren verstand man Comicverfilmungen größtenteils noch leicht trashig angehauchte B-Filme, die eher ein Dasein in den Videotheken fristeten. Selbst die teuren Kinoproduktionen wie die „Superman“- und die „Batman“-Filme sah man eher als Popcorn-Filme für die ganze Familie. „Spawn“ richtete sich an ein erwachsenes Publikum, das aber kein Interesse an Comicfilmen zeigte und war darüber hinaus einfach zu unbekannt.

Dazu hatte die Welt damals Comicfilme satt, „Batman & Robin“ und „Steel“ gingen an den Kinokassen sang- und klanglos unter. Wäre die „Spawn“-Neuverfilmung 2023 in die Kinos gekommen, die Katastrophe hätte sich womöglich wiederholt. Doch bis es so weit ist, werden sich Fans noch eine Weile gedulden müssen. Die Blumhouse-Produktion soll sich aktuell an einem Punkt befinden, wo es um die Finanzierung geht. Erst wenn diese gesichert ist, können die Arbeiten mit Jamie Foxx in der titelgebenden Hauptrolle tatsächlich losgehen für einen geplanten Kinostart in 2025. McFarlane drückt sich jedenfalls selbst die Daumen.

Marvel oder DC? Echte Fans müssen nicht lange überlegen bei diesem Quiz:

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