#Aufgeben war keine Option

Der zentrale Satz in der Lebens- und Forschungsbeschreibung von Katalin Karikó steht fast genau in der Mitte ihres Buches: „Ich würde es schon schaffen. Ich musste einfach.“ Es war diese Einstellung, die den mühsamen Weg einer ungarischen Metzgerstochter in die Wissenschaft und zum Nobelpreis für Medizin so kurz wie treffend beschreibt.
Kurze, einprägsame Sätze sind überhaupt das Kennzeichen ihres Buches, das die Geschichte einer Revolution erzählt: einer Forschung, auf deren Grundlage neuartige Impfstoffe entwickelt werden konnten, die Millionen von Menschen vor den lebensbedrohlichen Folgen einer Infektion mit dem Corona-Virus schützten – der mRNA-Impfstoffe.
Gleichzeitig ist es der Bericht über das unglaubliche Durchhaltevermögen einer Pionierin der Biochemie, über den Glauben an den eigenen Weg und die Wissenschaft hinter den Impfstoffen. Dass dies auch für die deutsche Ausgabe gilt, dafür sei hier ausnahmsweise auch der Übersetzerin Elisabeth Liebl die Anerkennung ausgesprochen. Selten wird in einem Sachbuch so deutlich, wie Forschung funktioniert, welche Widerstände und Fehlschläge, wieviele gescheiterte Experimente zu verkraften sind, ehe sich ein Erfolg abzeichnet. Aber, so ein weiterer Schlüsselsatz dieses Buches: „Experimente irren nie, nur unsere Erwartungen.“ Und dann heißt es eben: Noch einmal von vorn. Aufgeben war nie keine Option für Katalin Karikó. Jürgen Nakott
Katalin Karikó
Durchbruch
Mein Leben für die Forschung
btb, 352 S., € 24,—
ISBN 978-3-442-76286-6
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