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#Augsburg: Quantron überzeugt weltweit mit Idee zu grüner Transportlogistik

„Augsburg: Quantron überzeugt weltweit mit Idee zu grüner Transportlogistik“



Das Augsburger Unternehmen rüstet nicht nur Nutzfahrzeuge auf Elektroantrieb um, sondern will einen grünen Kreislauf schaffen. Das überzeugt nicht nur Ikea.

Elektromobilität ist das Geschäft des Augsburger Unternehmens Quantron. Auf dem Firmengelände im Güterverkehrszentrum werden Diesel-Nutzfahrzeuge auf Elektroantrieb umgerüstet und mittlerweile auch eigene, emissionsfreie Produkte entwickelt. Drei Jahre nach der Gründung hat Quantron bereits weltweit Fahrzeuge im Einsatz, Ikea ist der größte Kunde. Der Markt boome und das sei erst der Anfang, so der Firmengründer.

Andreas Haller spricht ruhig und ohne großen Auftritt wenn er sagt: „Wir sind weltweit einer der Treiber in unserem Segment“. Damit meint er nicht nur die Umrüstung von Nutzfahrzeugen auf Elektroantrieb oder die Entwicklung eigener Angebote, sondern vielmehr die Art und Weise, wie Quantron das Thema Elektromobilität angeht. Man denke immer aus Kundensicht und wolle sich nicht auf die reine Umrüstung fokussieren. Ziel sei es, dem Kunden am Ende ein grünes Ökosystem mit Transportlösungen für Menschen und Güter zur Verfügung zu stellen und so einen entscheidenden Vorteil im Markt zu nutzen.

Quantron trifft mit Elektromobilität Nerv der Kunden

„Wir sind kein Hersteller, der jede Schraube neu planen, Arbeitsplätze auslasten oder anderen, lang verwurzelten Gegebenheiten bei seinen Überlegungen nach emissionsfreien Nutzfahrzeugen Rechnung tragen muss. Wir können uns voll und ganz darauf fokussieren, was aktuell die individuellen Wünsche der Kunden sind“, so Andreas Haller. Die umzurüstenden Fahrzeuge oder eben auch bereits Fahrzeuge mit Elektroantrieb kommen bei Quantron an und werden dann, je nach Einsatzzweck und Anspruch des Auftraggebers, auf Elektro umgestellt beziehungsweise für ihren Einsatzzweck optimiert – egal ob das ein Kleinbus für den Touristenshuttle auf Elba ist oder ein Müllfahrzeug für eine Kommune oder ein schwerer Lastwagen. Aktuell ist auch ein Linienbus im Testbetrieb. Das bereits elektrisch betriebene Fahrzeug kommt von einem Unternehmen aus Fernost, bei Quantron erfolgt die Fertigstellung für den jeweiligen Markt. Unter anderem wird ein digitales Kamerasystem eingebaut sowie das firmenspezifische Innen- und Außendesign realisiert.

Hierfür sind Softwarespezialisten ebenso im Einsatz wie Designer oder Kfz-Mechatroniker. Insgesamt 100 Mitarbeiter zählt das Unternehmen zum festen Stamm am Sitz in Augsburg. Weltweit sind rund 350 Menschen für Quantron tätig. Sie kümmern sich auch um das bereits angekündigte grüne Ökosystem, das über die reine Elektrifizierung hinausgehen soll. Andreas Haller macht ein Beispiel: „Große Lebensmittelhändler oder Restaurantketten haben sehr viel Abfall, den sie verbrennen müssen. Aus diesem Abfall wollen wir Wasserstoff machen und mit diesem wiederum die Lkw tanken, die die Lebensmittelreste zur Verbrennung gefahren haben.“ So entstünde ein grüner Kreislauf. Man sei bereits mit den großen Unternehmen am Markt in Gesprächen und stoße auf gute Resonanz. Dabei handle es sich stets um individuelle Lösungen. „Wir wollen keine neue Esso oder Aral für Wasserstoff werden“, so Haller weiter.

Ikea ist Quantrons größter Kunde

Dass Quantron binnen drei Jahren derart erfolgreich sein wird, hat Andreas Haller nicht gedacht. „Ich habe an meine Vision geglaubt, aber nicht in diesem Tempo.“ 2021 erreichte das Unternehmen einen Umsatz von 10 Millionen Euro, eine Steigerung von 500 Prozent zum Vorjahr. In den Kernbereichen mache man bereits Gewinn, den man wieder investiere. Ende nächsten Jahres will man in den USA an die Börse gehen.

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Bereits seit 1882 gibt es das Traditionsunternehmen Haller. Jetzt wird es in fünfter Generation von Andreas Haller geführt.

Foto: Silvio Wyszengrad

Mittlerweile hat Quantron Produktionsstätten in Spanien, der Türkei, China und eine entsteht derzeit in den USA. Zu den Kunden gehören Unternehmen aber auch Kommunen und Städte weltweit. Der größte ist das Schwedische Möbelhaus Ikea. In Österreich verfolgt das Unternehmen bereits seine neue Strategie und eröffnet Filialen in Innenstädten. Dort können Kundinnen und Kunden ihre Waren per App bestellen und bekommen sie binnen 24 Stunden geliefert – mit Fahrzeugen von Quantron. „Diese letzte Meile wird mit dem wachsenden Online-Handel künftig noch deutlich mehr Gewicht bekommen. Unser Markt wird hier und an anderen Stellen also noch deutlich wachsen.“ Auch die Corona-Pandemie und die unter anderem dadurch befeuerten Diskussionen über Klimaneutralität hätten das Geschäft angekurbelt. Dennoch dürfe man nicht übermütig werden. „Wir sind und bleiben ein bayerisch-schwäbisches Unternehmen mit gesundem Wachstum.“

Quantron ist Spin-off des Traditionsunternehmens Haller Nutzfahrzeuge

Dass Quantron überhaupt existiert, verdankt es einem Traditionsunternehmen aus Gersthofen, der Haller Nutzfahrzeuge GmbH. Das ist das Mutterunternehmen. 1882 startete Haller mit Pferdekutschen-Taxis, wandelte sich zum Reparaturbetrieb für Fahrzeuge jeder Art und spezialisierte sich schließlich auf Lastwagen und Landmaschinen. „Irgendwann habe ich mich gefragt, wie die Zukunft unseres Unternehmens wohl aussehen wird, wenn der Diesel zurückgedrängt wird und viele unserer bisher klassischen Aufgaben, wie beispielsweise das Wechseln des Ölfilters, wegfällt“, erzählt Haller. Da keiner so recht eine Antwort wusste, habe er selbst eine Entwickelt: Sie heißt Quantron. Haller sei eine Art Business-Angel gewesen, der Quantron in der Startphase finanziell unterstützt habe. „Ohne diese Hilfe, wäre es nicht gegangen. Einen Kredit hätten wir wohl nicht bekommen“. Dafür Unterstützt der Freistaat Bayern das Unternehmen im Rahmen seiner Hightech-Agenda mit 3,5 Millionen Euro. Quantron arbeitet gemeinsam mit Freudenberg an der Entwicklung eines Brennstoffzellen-Lkw für den europäischen Markt und Nordamerika.

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