Spiel

#Nach 20 Jahren Kampf: Riesiger Staudamm wird im Sinne der Natur eingerissen

Abriss eines gigantischen Staudammkomplexes hat begonnen. Sein ehrgeiziges Ziel: einen Fluss wiederbeleben.

Bis 2024 werden die Staudämme abgebaut und der Lachs wieder frei sein.





Bis 2024 werden die Staudämme abgebaut und der Lachs wieder frei sein.


Sprengstoff detoniert. Abrissbirnen schwingen. In den USA wird aktuell ein gigantischer Staudammkomplex abgerissen.

Wahrlich ein Mammutprojekt: Entlang der US-Bundesstaaten Kalifornien und Oregon werden aktuell vier Staudämme eingerissen. Copco No. 2 ist der kleinste Damm des Systems und wird aktuell demontiert. Die drei verbleibenden Dämme sollen bis 2024 verschwunden sein.

Ziel des Projekts ist es, den Klamath River und die angrenzende Landschaft wieder in ihrem Naturzustand auferstehen zu lassen – bevor die Dämme gebaut wurden.

Aber welche Menschen stecken hinter diesem Projekt für den Naturschutz und was erhoffen sich die Akteure von ihrem Engagement?

Woher kommt der Staudammkomplex am Klamath-River?

Hinter dem Abriss steht das Ziel, den natürlichen Wasserfluss wiederherzustellen, aber auch einen Lebensraum für Wildtiere zu schaffen. Denn einerseits bieten die Staudämme eine saubere Energiequelle, andererseits fügen die Dämme dem Ökosystem empfindliche Schäden zu.

Die Firma hinter dem Staudammkomplex: Im Jahre 1918 hat PacifiCorps mit dem Bau der Dämme begonnen. Ziel dahinter: Strom erzeugen. Aber die Energiegewinnung hatte einen Nebeneffekt, denn der natürliche Wasserfluss des Klamaths wurde unterbrochen und damit die ansässigen Lachse gestört. PacifiCorp ist übrigens eine Tochtergesellschaft von Warren Buffetts Berkshire Hathaway Energy.

Dabei sind die Staudämme weniger effizient, als man glauben möchte. Bei voller Auslastung sollen die Staudämme, bei denen es sich um veraltete Wasserkraftwerke handelt, gerade mal zwei Prozent der von PacifiCorp erzeugten Energie herstellen.

Der Klamath-River erklärt: Der Klamath-River ist ein Fluss mit einer Länge von 423 Kilometern, der in den Pazifischen Ozean mündet. Zum Vergleich: Die Fahrstrecke von Frankfurt am Main und München beträgt ungefähr 390 Kilometer.

Damit ist der Klamath-River länger als eine Autofahrt zwischen den beiden deutschen Städten. Viele der Lachse bringen zwar die meiste Zeit ihres Lebens im Pazifik zu, wandern jedoch zum Laichen in die Flüsse des Klamaths.

Ein Schnappschuss, gemacht auf dem Klamath-River. (Bild-Quelle: Megan Nixon über Unsplash)





Ein Schnappschuss, gemacht auf dem Klamath-River. (Bild-Quelle: Megan Nixon über Unsplash)


Stein des Anstoßes für das jetzt passierende Abrissprojekt begab sich im Jahr 2002. Damals sorgte eine Kombination aus niedrigem Wasserstand und hohen Temperaturen für einen Bakterienausbruch. Infolgedessen starben über 34.000 Fische, darunter hauptsächlich Königslachse.

Seither haben sich Ureinwohner-Stämme, Umweltgruppen und örtliche Fischereiverbände vermehrt für den Abbau der Dämme starkgemacht. Für die Beteiligten stand über die Jahre eine Menge bürokratischer Aufwand im Weg, bis das Projekt Abriss schließlich mit Erfolg gekrönt wurde.

Kenneth Brink vom Ureinwohner-Stamm der Karuk verdeutlicht, welche Bedeutung Fluss und Tiere für seine Leute haben. Er sagt:

»Der Fluss ist unsere Kirche, der Lachs ist unser Kreuz. Für uns ist er heilig.«

Für die Emotionalität steht auch eine Aktivistin wie Annelia Hillman, die sich seit 20 Jahren für die Beseitigung der Dämme einsetzt. Sie sagt:

»Wenn du wirklich an etwas glaubst, musst du dafür kämpfen. Wir haben über Generationen hinweg gekämpft; sogar meine Kinder sind mit diesem Kampf aufgewachsen.«

»Trees of Mystery« ist eines der Touristenattraktionen entlang des Klamath-Rivers. (Bild-Quelle: JHVEPhoto über Adobe Stock)





»Trees of Mystery« ist eines der Touristenattraktionen entlang des Klamath-Rivers. (Bild-Quelle: JHVEPhoto über Adobe Stock)

Aktueller Stand des Abrisses und Ausblick ins Jahr 2024

Kostenpunkt des groß angelegten Abriss: Zwischen 450 und 500 Millionen US-Dollar (ungefähr 465 Millionen Euro). Aufgewandt wird das Geld von kalifornischen Steuerzahlern (250 Millionen US-Dollar) und Kunden von PacifiCorp (200 US-Dollar durch bereits von Kunden bezahlte Aufpreise).

Sobald der Abriss Ende 2024 erfolgreich beendet ist, werden mehr als 640 Kilometer zur Verfügung stehen für Wildtiere – auch solche, die vom Aussterben bedroht sind.

Der Abriss wird voraussichtlich Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein. Erstmal beendet, sollen auf der Fläche zusammen mit Ureinwohner-Stämmen fast 17 Milliarden Samen gepflanzt werden. Neben der Handarbeit mit grünem Daumen sollen Hubschrauber viele tausende Pflanzen heranbringen. Diese Bäume und Büsche werden dann vor Ort eingepflanzt.

Mehr zum Thema

Dabei ist noch längst nicht geklärt, ob sich nach dem Abriss weitere Probleme auftürmen werden. Vorerst offen bleiben wichtige Fragen wie: »Werden die durch den Abriss entstandenen Sedimente dem Fluss letztlich schaden?« oder »Werden gesunde Lachsbestände in die Gewässer zurückkehren?«

Die Zukunft vorauszusagen, ist mit abschließender Sicherheit nicht möglich. Abschließen werden Aktivisten und Ureinwohner-Stämme ihr Projekt jedoch auch nach dem erfolgreichen Abriss der Dämme sicherlich nicht.

Übrigens: Neben Staudämmen sind euch gigantische Passagier-Fähren ein beeindruckendes Bauwerk menschlicher Baukunst – die im Idealfall im Gleichklang mit der Natur existieren.

Wie steht ihr zu dem Abriss? Ist die Demontage ein Gewinn für Mensch und Natur, oder eine unnötige Investition? Denkt ihr, die Lebensqualität der Menschen rund um den Klamath River wird durch das Projekt nachhaltig aufgewertet? Schreibt uns eure Meinung dazu gerne in die Kommentare.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Spiel kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!